Rat bestätigt: Ein neuer Träger soll für die OGS in Diestelbruch her

Detmold-Diestelbruch/Vahlhausen. Für die Offene Ganztagsschule (OGS) in Diestelbruch soll ein neuer Träger gesucht werden. Zwischen der Schule und dem OGS-Träger Kirchengemeinde Vahlhausen hatte die Chemie nicht mehr funktioniert und die Schulkonferenz den Vertrag aufgekündigt. Der Rat gibt den Beteiligten aber die Möglichkeit, ihre Positionen gegenüber Mitgliedern des Ausschusses für Schule und Sport darzustellen.

Eine Reihe von Eltern war mit der Trennung nicht einverstanden und reichte noch zur Ratssitzung 40 Unterschriften ein, damit die Trägerschaft bei der Kirche bleibt und alles nochmals geprüft werden kann. Doch unisono hatten zuvor schon der Schulausschuss und der Jugendhilfeausschuss beschlossen, dass ein neuer Träger gesucht werden soll. Zudem, das betonte Bürgermeister Frank Hilker, habe die Schulkonferenz die Trennung ja bereits schriftlich gemacht.

"Das Problem dauert schon über ein Jahr an"

Die Diskussion im Rat nahm so einigen Platz der umfangreichen Tagesordnung ein – leicht hat es sich hier niemand gemacht, obwohl ein Beschluss des Rates ohnehin nur symbolischen Wert hatte. Deswegen fragte sich so mancher Kommunalpolitiker: Wenn doch die Schulkonferenz als höchstes Gremium beschlossen hat, sich vom OGS-Träger zu trennen, wozu soll dann der Rat das nochmals beschließen?

Aber Bürgermeister Frank Hilker betonte: Hier gehe es um eine sehr emotionale Angelegenheit. Da sei es wünschenswert, mit einem politischen Beschluss pro forma eine Richtung anzuzeigen. Zwar kam gelegentlich der Vorschlag auf, das alles nochmals zu verschieben, um den Parteien erneut Gelegenheit zu geben, sich zusammenzuraufen. Fachbereichsleiterin Jennifer Sonneborn stellte hierzu jedoch für die Verwaltung klar: &bdquo;Das Problem dauert schon über ein Jahr an. Es hat mehrfach Gespräche gegeben." Doch die Zusammenarbeit funktioniere aus fachlichen, kommunikativen und strukturellen Problemen nicht mehr. Nun sei man nach dem erneuten Beschluss der Schulkonferenz (schon 2020 gab es einen) daran gebunden, die Trägerschaft neu auszuschreiben, damit sie im kommenden Schuljahr sichergestellt sei. Hier dränge die Zeit – ein Verschieben der Ausschreibung könnte riskant werden.

Liste mit 40 Unterschriften

Schon im Schulausschuss hatte es geheißen, dass eine tiefergehende Diskussion darüber, warum das Tuch zerrissen ist, hier nicht zielführend sei. Denn faktisch ist die Schule für innere Angelegenheiten selbst zuständig und die Schulkonferenz ihr höchstes Gremium. Uwe Wedel (CDU) betonte: &bdquo;Dann müssen sich die unzufriedenen Eltern vielleicht fragen, ob sie die richtigen Leute dafür gewählt haben." Eltern hatten sich schon anlässlich der Fachausschuss-Sitzungen an die Kommunalpolitiker gewandt. Auch zum Rat taten sie das und reichten eine Unterschriftenliste mit rund 40 Unterzeichnenden ein. &bdquo;Wer, wenn nicht die Politik, interessiert sich für die Gründe der Kündigung?", fragten die Eltern, nachdem im Fachausschuss verdeutlicht worden war, dass sich die Politik mit solchen Schulinterna nicht zu befassen habe.

Laut Schulkonferenzbeschluss, so der Brief der Eltern, sei die Kündigung der Trägerschaft einstimmig beschlossen worden. &bdquo;Nach Rücksprache mit einigen Elternpflegschaftsvertretern tauchten allerdings einige Aspekte auf, die nahe legen, dass mit dem Beschluss nicht das tatsächliche Meinungsbild der Eltern abgebildet wurde", so das Schreiben. Erstens hätten die Elternpflegschaftsvertreter keine Zeit gehabt, ein Stimmungsbild der Eltern einzuholen. Zweitens sei der Beschluss zur Kündigung schon vor der Abstimmung sicher gewesen, weil klar gewesen sei, dass die Lehrervertreter für die Kündigung stimmen würden.

&bdquo;Vor allem die der Eingabe anhängende Unterschriftenliste zeigt eindrücklich, dass ein erheblicher Anteil der OGS- und Randstundenbetreuungseltern nicht mit dem Beschluss der Schulkonferenz konform geht", so die Eltern. Im Moment würden 86 Kinder in der OGS betreut. &bdquo;Wir haben 37 Unterschriften gesammelt, die gegen die Kündigung sind. Ergo ist fast die Hälfte der Familien nicht mit dem Beschluss der Schulkonferenz einverstanden." Eher seien es sogar 75 Prozent, die sich nicht ausreichend informiert gefühlt hätten und sich eine Prüfung der Unausweichlichkeit einer Kündigung seitens der Politik wünschen.

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