Detmold. Der Entwurf ist dezent, nimmt historische Details auf und entwickelt sie weiter: Das Büro Franz Reschke Landschaftsarchitektur hat den 1. Preis im Realisierungswettbewerb für den Schloßplatz gewonnen. 100.000 Euro waren dafür zur Verfügung gestellt worden. Zwischenzeitlich tagten die Preisgerichte. Nun ist die Entscheidung gefallen. Alle Arbeiten sind im Rathaus ausgestellt. Für den 1. Preis gibt es 16.000 Euro, für den 2. Preis 10.000 und für den 3. Preis 5.500 Euro. „Was wir gesucht haben", sagte Bürgermeister Frank Hilker anlässlich der Preisverleihung, „ist eine eierlegende Wollmilchsau im Dino-Format gewesen." Denn mit dem Schloßplatz gilt es, viele Widersprüche miteinander zu vereinen. Ziel ist seit längerer Zeit, das Areal zu ertüchtigen. Es handelt sich einerseits um ein denkmalgeschütztes Areal, ein Parkpflegewerk gibt es ebenfalls, und es liegt mitten in der Stadt und ist historisch gewachsen. Der Park soll aber auf der anderen Seite für Veranstaltungen zur Verfügung stehen sowie gleichzeitig seiner Qualität als Aufenthaltsfläche gerecht werden – zudem vor der Kulisse des Residenzschlosses. Zuvor immer Kompromisse Nötig ist der Ausbau deswegen, um den Platz insbesondere für Veranstaltungen zu ertüchtigen. Dafür wurde er zwar schon seit Jahren genutzt, aber ausgelegt dafür ist er nicht, und es mussten stets Kompromisse eingegangen werden. Mit der Planung in der Hand will die Stadt unmittelbar weitermachen – Technischer Beigeordneter Thomas Lammering: „Es geht nun nahtlos weiter – im Gegensatz zu anderen Architektenwettbewerben wie beim Parkhaus Lustgarten handelt es sich hier um einen Realisierungswettbewerb: Der 1. Preis ist das, was wir umsetzen." Natürlich, schränkte Bürgermeister Frank Hilker ein, könne es in Feinheiten noch Abweichungen geben. Auch bei den nachplatzierten Entwürfen habe es attraktive Ideen gegeben, und er selbst warf noch ins Rennen: „Vielleicht könnte man einen großen Bildrahmen fest installieren – dann könnten sich Touristen darin vor dem Schloss fotografieren lassen, und Detmold wird überall zu sehen sein." In erster Linie habe das Gewinner-Konzept des Berliner Büros mit seinem stimmigen Gesamtkonzept überzeugt. Landschaftsarchitekt Christian Jürgensmann hatte für die Stadt die Organisation des Wettbewerbs in die Hand genommen. Sein vom Duisburger Büro plan B hat ähnliche Verfahren abgewickelt, zum Beispiel bei Landesgartenschauen. Ziel des Siegerentwurfes ist es, den Platz behutsam aus dem wertvollen Bestand heraus zu entwickeln und zwei neue „Orte" zu schaffen: vom historischen Vorplatz des Schlosses hin zum lauschigen Brunnenplatz mittendrin hinüber zum Schattenspiel auf der Esplanade. Dort und auf den Wiesen gebe es auch die Möglichkeit zu größeren Veranstaltungen. Der Muschelbrunnen werde besser eingebunden und an Bedeutung gewinnen. Das Fontänenspiel solle freigestellt werden. Insgesamt wird der Grünanteil von jetzt 53 auf 67 Prozent gesteigert.