Enger Zeitplan für neues Gewerbegebiet

Detmold . Die Stadt hat das Areal des früheren Betonwerks Sander gekauft und will es zu einem neuen Gewerbegebiet entwickeln. Es gibt bereits zwei Interessenten, die bis 2024 Nägel mit Köpfen machen wollen. Bis dahin soll das Gebiet erschlossen sein. Daher drängt die Zeit. Die Stadt will eine neue Genossenschaft gründen, um Schwung in die Sache zu bringen: Im Januar soll es losgehen.

Die baurechtlichen Weichen sind schon gestellt, der Beschluss für das Aufstellen eines Bebauungsplanes ist gefasst. Außerdem sollen die Altlasten untersucht werden. Dann geht es daran, das Areal sowohl für dringend benötigte Gewerbeflächen als auch für Büronutzungen und für Start-Up-Unternehmen zu entwickeln. &bdquo;Als nachhaltiges Gewerbegebiet mit zentralem Mobilitätspunkt, innovativer und ressourcenschonender Infrastruktur mit perspektivischer Einbindung von Wohnen und Arbeiten bietet sich der Standort ideal an", schildert dazu Bürgermeister Frank Hilker in einer Beschlussempfehlung dem Haupt- und Finanzausschuss. Der tagt Montag und soll dann eine Entscheidung fällen und diese dem Rat vorschlagen, der wiederum im Dezember zusammenkommt.

Mobilitätspunkt ist vorgesehen

Die Stadt hat nach Darstellung des Bürgermeisters und der Verwaltung verschiedene Option geprüft, wie das Gewerbegebiet entwickelt werden kann. Klar ist in jedem Fall: Detmold braucht neue Gewerbeflächen, und zwar schnell. &bdquo;Im Ergebnis bleibt festzustellen", so Hilker, &bdquo;dass mit dem Modell der Genossenschaft die Realisierung bis 2024 ermöglicht werden kann, sofern die Beschlüsse in der kommenden Ratssitzung gefasst werden."

Eine Realisierung durch die Stadt oder die Stadtentwicklungsgesellschaft sei in dem ambitionierten Zeitstrahl bis 2024 und den erforderlichen personellen Ressourcen nicht umsetzbar. Das betreffe auch die Aufträge für Büros und Baugesellschaften und die Ausschreibungen. Sowieso müsse sowohl die anstehende Bauleitplanung in 2022 wie auch die komplette Erschließungsplanung parallel erfolgen, um mit Baubeginn der Erschließung in 2023 die Maßnahme für 2024 zu sichern. Zudem solle ja ein neuer Mobilitätspunkt entstehen, und baulich muss das Areal an die Bielefelder Straße angedockt werden, was wiederum ein eigenes Verfahren sein werde.

Kalkulation bereits vorhanden Das Modell der Genossenschaft ermögliche neben den bauleitplanerischen Vorgaben die Umsetzungen nach Maßgabe der Stadt. Zukünftige Eigentümer könnten gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt in die Genossenschaft eingebunden werden. Eine Kalkulation für die Kosten der Entwicklung des Gewerbegebiets gibt es bereits. Sie ist nach Darstellung der Stadt großzügig gefasst worden.

&bdquo;Danach ergibt sich für die vollständige Erschließung des Gewerbegebietes, der reinen Erschließung Kanäle und Rückhaltung von der Bielefelder Straße bis zur Anbindung an die Wilhelm-Busch-Straße, aller Planungs- und Steuerungsleistungen, Gutachten etc. sowie die Sicherung der Altlast Ausgaben von rund drei Millionen Euro inklusive einer Risikovorsorge zuzüglich der Ankaufswerte der Grundstücke", schildert Hilker.

Baustart in 2022 Die Erschließungskosten würden von der Genossenschaft den künftigen Eigentümern per Vertrag in Rechnung gestellt. Außerdem könne die Genossenschaft auch selbst als Betreiber oder durch Beauftragung Dritter im Umfeld des Gewerbegebiets tätig werden – zum Beispiel mit innovativer und nachhaltiger Mobilitätsinfrastruktur, im Rahmen eines Energiekonzeptes, der Erschließungsmaßnahmen ökologischer Landschaftsgestaltung und anderer zukünftiger Entwicklungen.

Nach den Gründungsbeschlüssen könnten dann umgehend die erforderlichen Fachbüros für die Bauleitplanung und Erschließungsplanung beauftragt werden. Geplant ist der Start im Januar 2022.

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