Zwölf Meter hoher Damm für Hornoldendorf geplant

Detmold. Mit den Plänen für den Bau eines großen Hochwasser-Rückhaltebeckens bei Hornoldendorf geht es voran. Der Werre-Wasserverband hat einen Baustart für Sommer 2023 angepeilt. Nun laufen die baurechtlichen Vorbereitungen mit dem Planfeststellungsverfahren und einem Online-Konsultationsverfahren – Anfang des Jahres ging es los.

Wegen Covid musste ein Vor-Ort-Termin mehrfach abgesagt werden. Deswegen hatten sich die Behörden nun auf die Online-Variante verständigt, wie es in einer öffentlichen Bekanntmachung hierzu heißt. Aber es ist nicht nur der Werre-Wasserverband, der bauen will. Gleichzeitig plant der Kreis Lippe den Neubau der K 90, 1n als südöstliche Umfahrung von Hornoldendorf.

Unterlagen von 2016 Das Verfahren ist sehr umfangreich und läuft bereits seit vielen Jahren. Erste Antragsunterlagen haben schon Anfang 2016 öffentlich ausgelegen – mit dem Ergebnis, dass nachgebessert werden musste. Im November 2019 gab es dann wiederum die Möglichkeit, Stellung zu dem Vorhaben zu beziehen. Zuletzt hatte der Werre-Wasserverband letzten Sommer avisiert, dass der Bau des Hochwasser-Rückhaltebeckens der Wiembecke zwischen Fromhausen und Hornoldendorf mit einem Kostenvolumen von 6,5 Millionen Euro im Sommer 2023 beginnen könnte und soll.

Der Termin hängt aber davon ab, ob es weitere Äußerungen und Einwendungen geben wird. Steffen Venaas, Geschäftsführer des Werre-Wasserverbandes: &bdquo;Das Online-Verfahren läuft bis Anfang März. Danach erwarten wir eine Mitteilung der Bezirksregierung über die Ergebnisse. Bis dahin bleibt unser Zeitplan bestehen." Man rechne im Herbst mit dem Planfeststellungsbeschluss, der einer Baugenehmigung entspreche. Liege das vor, könnten Fördergelder beantragt werden: &bdquo;Dann geht es in die Vollen."

600 Meter langer Damm Der bis zu 12 Meter hohe und rund 600 Meter lange Damm soll zwischen Hornoldendorfer und Externsteiner Straße gebaut werden. Er wird von der Hornoldendorfer Seite aus gesehen mit Bäumen bepflanzt und ein 1400 Meter langes und 200 Meter breites natürliches Staubecken abschließen, das bei Hochwasser voll läuft. Das Hochwasserrückhaltebecken im Einzugsgebiet der Werre ist nach Auffassung des Verbandes wesentlich, um Hochwasserschäden zu reduzieren. Die mögliche Einstaufläche würde durchs Wiembecketal bis Fromhausen reichen. Unter anderem der Naturschutzbund und der BUND hatten das bis zu 12 Meter hohe und 600 Meter lange Bauwerk als &bdquo;überdimensioniert" und &bdquo;nicht zeitgemäß" bezeichnet, auf zu schützende Pflanzen, Tiere und die biologische Vielfalt hingewiesen.

Auch vom Lippischen Heimatbund und vom Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe gab es immer wieder Kritik. Auf dem Damm will der Kreis die neue Kreisstraße als südöstliche Ortsumgehung von Hornoldendorf bauen. Von Remmighausen kommend, würden Autofahrer künftig dort, wo jetzt die scharfe Kurve kurz vor Hornoldendorf ist, geradeaus weiter auf die Externsteiner Straße fahren.

Nabu und Bund hatten allerdings kritisiert: Der Ausbau widerspreche Zielen, wonach die Kreisstraße kein Schleichweg zwischen B 239 (Remmighausen) und Externsteiner Straße sein sollte.

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