Detmold. Bei der Frühjahrsauktion der Berliner Autographenhandlung Stargardt gelang der Lippischen Landesbibliothek ein echter Coup: "Die Erwerbung eines umfangreichen Konvoluts eigenhändiger Dokumente der bekannten Schriftstellerin und Vorreiterin der Geschlechteremanzipation Malwida von Meysenbug (1816-1903), die ihre Jugend in Detmold verbrachte.
Es handelt sich um 83 Briefe, zwei Postkarten und fünf Brieffragmente aus den Jahren 1876 bis 1902, zusammen mehr als 400 beschriebene Seiten, gerichtet an ihren Neffen Carl", schreibt die Bibliothek in einer Mitteilung. Die Briefe enthalten Privates, Familiäres, Lektüreberichte, persönliche Gedanken.
Neuerwerbung wird digitalisiert
Mit dem Kauf erweitert die Landesbibliothek nach eigenen Angaben den im Landesarchiv und in den eigenen Magazinen liegenden Bestand an Meysenbug-Dokumenten beträchtlich. Bibliotheksdirektor Dr. Joachim Eberhardt sagte, die Einarbeitung einer so umfangreichen Neuerwerbung werde eine Weile dauern. „Natürlich werden wir dann alles digitalisieren und frei online veröffentlichen."
Weil es keine anderen Interessenten gab, konnte das Konvolut unterhalb des Schätzpreises von 16.000 Euro erworben werden. Von einem Schnäppchen will Dr. Eberhardt trotzdem nicht sprechen. Sein Dank gilt dem Förderverein der „Freunde und Förderer der Lippischen Landesbibliothek" und einer Einzelspende.