Sporthaus-Neubau kommt in Heiligenkirchen nicht in Betracht

Detmold/Berlebeck/Heiligenkirchen. Es ist nicht so einfach mit dem Sporthaus in Heiligenkirchen. Klar ist: Dort muss etwas passieren, denn der Bau ist für die Ansprüche der Sportfreunde Berlebeck-Heiligenkirchen deutlich zu klein. Außerdem gibt es Sanierungsbedarf. Am besten wäre aus Sicht des Vereins ein Neubau – und dazu würde er gern Fördergelder aus dem Programm &bdquo;Moderne Sportstätten" verwenden. Geht aber nicht, sagt die Stadt: Die Gelder ließen sich nicht einfach so umnutzen – und statt Sanierungen vorzunehmen auf einen Neubau zu hoffen, wäre sehr riskant. Daher wird der Verein lieber auf Sanierung setzen.

Die Sportfreunde Berlebeck/Heiligenkirchen sind mit 1645 Mitgliedern – allein 500 im Bereich Fußball - Detmolds größter Verein. Man könne, schreiben Vorsitzender Hans-Joachim Seehrich und Geschäftsführer Niklas Budde in ihrem Antrag für ein neues Sporthaus, mit einem weiteren Mitgliederzuwachs rechnen. Das 1953 gebaute Sporthaus sei in den 90er Jahren saniert worden. Nach der Fusion der SpVg Heiligenkirchen und dem TuS Falke 2016 sei es nun aber eng geworden. Der Fußballplatz in Berlebeck sei abgängig, Fußball werde nur noch in Heiligenkirchen gespielt. Dort seien nun die Duschen nicht mehr ausreichend, auch nicht die Umkleiden. Hierfür werde auf den Versammlungsraum zurückgegriffen – der wiederum für Veranstaltungen dann nicht genutzt werden könne.

Größter Verein Detmolds

&bdquo;Wir sind dankbar für die Berücksichtigung bei den Förderungen für Moderne Sportstätte 2022", so die Vereinsführung. Aber das Geld für Sanierungen behebe die Raumnot nicht – wenngleich Renovierungsarbeit umgehend nötig wäre, jedoch nicht nachhaltig. Das wäre bei einem Neubau anders. &bdquo;Wenn man die Mittel aus Moderne Sportstätten, die Mittel, die für die Sanierung in den nächsten Jahren ermittelt wurden und vorgesehen sind, und die angemessenen Eigenmittel zusammenfasst, dürfte eine Finanzierung möglich sein", finden Seehrich und Budde.

Die Verwaltung hat sich das angeschaut. Zunächst gebe es ja ein umfangreiches Konzept für die Sporthäuser und deren Sanierung. Geld wurde auch für Heiligenkirchen in Aussicht gestellt. Grundsätzlich sei nachvollziehbar, dass der Verein mehr Raum brauche. Auf der anderen Seite wäre der Bau durchaus sanierbar. Zudem habe der Verein zuvor Gelder für eine Sanierung beantragt und bewilligt bekommen, zum Teil auch schon erhalten.

400.000 Euro Sanierungsbedarf in den nächsten Jahren

&bdquo;Diese Mittel", erklärt Fachbereichsleiterin Jennifer Sonneborn, &bdquo;dürfen laut Förderrichtlinien auch zur Errichtung eines Anbaus Verwendung finden." Sie müssten bis zum 30. Juni 2024 verbaut werden – inklusive eines Eigenanteils. Der Verein aber schlage vor, komplett neu zu bauen und die Fördergelder quasi umzunutzen. Das gehe jedoch nicht. Wenn das Geld nicht zweckgebunden verwendet werde, müsse es zurückgegeben werden. Zweitens sei mit der Förderung ohnehin verbunden, dass 50 Prozent Eigenmittel aufgebracht werden müssten, was wegen der hohen Kosten bei einem kompletten Neubau wohl nicht zu erreichen wäre. Juni 2024 wäre als Termin auch nicht realistisch, am ehesten 2025.

Weiter lägen der Stadt Anträge auf bauliche Erweiterungen anderer Sporthäuser vor – und da sei nicht erkennbar, wie man einen Neubau in Heiligenkirchen gegenüber den anderen rechtfertigen sollte. Ein Neubau-Verfahren könne die Stadt auch aus personellen Gründen nicht einfach so leisten. In der Summe empfiehlt die Verwaltung: die Fördergelder lieber zeitnah und am Bedarf orientiert einsetzen, bevor sie verfallen. Damit sich das Raumproblem dennoch entspannt, will die Stadt prüfen, ob an den Wochenenden die Umkleiden und Duschen der Schule genutzt werden können.

"In Rücksprache mit dem Vorstand und der Ortsbürgermeister haben wir unseren Antrag daher zurückgezogen", sagt Geschäftsführer Niklas Budde. 400.000 Euro Sanierungsbedarf gebe es am Sporthaus in den nächsten Jahren - erstmal wolle man nun 70.000 Euro dafür verwenden. Der Raumbedarf aber bleibe - eine Mitnutzung der Schule wäre allenfalls ein Behelf. Mittelfristig werde man daher über einen Antrag für einen Anbau nachdenken und weiter konstruktive Gespräche mit der Stadt führen.

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