Spatenstich fürs neue Eingangsgebäude am Freilichtmuseum

Detmold. Der symbolische erste Spatenstich ist getan: Auf dem großen Parkplatz des Freilichtmuseums steht ein Bagger bereit; die Arbeiten für die Neugestaltung des Eingangsbereichs samt einer neuen Ausstellungshalle sollen nun mächtig an Fahrt aufnehmen. Die Fertigstellung der drei Gebäude ist für Ende 2024 geplant.

In dem Neubau mit einer Nutzfläche von rund 3100 Quadratmetern wird es erstmals in der Museumsgeschichte die Möglichkeit geben, große Sonderausstellungen und besondere Depotschätze zu zeigen. Außerdem will der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die angrenzende Parklandschaft neu strukturieren und mit einem neuen Weg die Anbindung an die Stadt Detmold verbessern. Vor dem Museumseingang soll ein allgemein zugänglicher Platz entstehen. Im Sinne der ökologischen Ausrichtung des Museums will der LWL das Eingangs- und Ausstellungsgebäude als ein Modellprojekt für nachhaltiges Bauen mit zukunftsweisenden Technologien errichten.

Co2-neutraler Betrieb 38,5 Millionen Euro stehen für die Neubauten bereit, darunter Landesmittel in Höhe von 11 Millionen Euro. Noch-Museumsdirektor Dr. Jan Carstensen zeigt sich aber realistisch, dass angesichts der derzeitigen allgemeinen Preissteigerungen mit einer jährlichen Kostensteigerung von bis zu 10 Prozent gerechnet werden muss. "Es ist das erste Museumsgebäude weltweit, das CO2-neutral betrieben werden kann", meint er. Auf zwei Gebäuden befindet sich eine Solaranlage, auf dem anderen ein Gründach. Die Energie könne für weitere Bereiche des Museums genutzt werden. Mit Hilfe von 120 bis 140 Erdbohrungen kann Wasser erwärmt, aber vor allem auch zur Kühlung im Sommer genutzt werden.

Unterhalb des höher gelegenen jetzigen Parkplatzes befindet sich ein großes Wasserreservoir, in dem Regenwasser gesammelt wird. "Vieles, was eingebaut wird, kann man später nicht mehr sehen", erzählt der Museumsleiter. Digital kann alles beobachtet werden. "Das Projekt ist ein Meilenstein, um das Museum in der heutigen Zeit ankommen zu lassen." Der neu anzulegende Park vor dem Eingang wird für Bürger frei zugänglich sein.

Neue Eintrittskarte Dies verdeutlichte auch LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger in Vertretung von LWL-Direktor Matthias Löb, der auf der Autobahn im Stau steckengeblieben war. Die Planungen für das Projekt hatten bereits im Jahr 2008 begonnen. Schon damals sei klar gewesen, dass der alte Museumseingang mit Shop zu klein war und nicht mehr den aktuellen Erfordernissen entsprach. Das Museum sei von der Straße zudem nicht gut zu sehen, trotz aller Versuche dies zu erreichen. Es gelte, eine Eintrittskarte für das Museum zu schaffen. Mit den aktuellen energetischen Maßgaben, "ist es das Beste, was man zurzeit bekommen kann", so Rüschoff-Parzinger.

Als Gäste hatte Klaus Baumann, Vorsitzender der LWL-Landschaftsversammlung, weitere Mitglieder des LWL, Landrat Kurt Kalkreuter und Bürgermeister Frank Hilker begrüßt. Letzter kündigte an, dass zur Förderung der Mobilität ein innovativer Kreisverkehr am Museum geschaffen werde.

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