Feuerwehr-Neubau in Brokhausen wird Thema im Stadtrat

Detmold. Die Bauarbeiten am neuen Feuerwehrgerätehauses an der Brokhauser Straße sind in vollem Gange. Die Grundmauern und das Dach stehen bereits. Auch die Fenster und die zur Fahrzeughalle gehörenden großen Tore sind mittlerweile installiert. Von dem Standort aus wird der neue Löschzug Nord , bestehend aus den Feuerwehren Brokhausen und Bentrup-Loßbruch, künftig zu seinen Einsätzen ausrücken. Auch Schulungen in den neuen Räumlichkeiten soll es geben. Das bedeutet viel Betrieb - und macht manch ortsansässigen Bürger stutzig.

Eine Bürgerin wendete sich schriftlich an Bürgermeister Frank Hilker und übte Kritik an den ihrer Meinung nach widersprüchlichen Aussagen des Bürgermeisters und den nun erfolgten tatsächlichen Maßnahmen: Als das Bauvorhaben öffentlich geworden sei, sei Hilker im Jahr 2018, noch in Eigenschaft als Kämmerer, bei der Bürgerin auf dem Hof gewesen. Dort habe er versichert, dass es sich bei dem Bau lediglich um ein einfaches Gerätehaus handele. "Nun steht ein überdimensioniertes Gebäude an der Seite zur Rudolf-Harbig-Straße. Zudem ist es nicht mehr nur ein Feuerwehrgerätehaus, sondern soll anscheinend ein Schulungszentrum mit Übungsgelände für alle Feuerwehren von Detmold sein." Die Verfasserin wünscht in ihrem Schreiben eine Erklärung zur Diskrepanz dieser Aussagen.

Zukunftsorientierte Neuaufstellung des Brandschutzes Weiterhin soll der Bürgermeister den Standort wiederholt als "gut geeignet" dargestellt haben. Dabei soll ein externes Gutachten der Kommunalagentur NRW das verneint haben. Ein großflächiger Einsatzbereich würde die neue Löschgruppe Nord gemeinsam mit dem hauptamtlichen Standort abdecken, im Nordnordwesten von Bentrup und im Nordosten von Brokhausen gebe es derweil nicht abgedeckte Bereiche. Auch die Einwände der Verfasserin, dass in dem Areal der Rotmilan und mehrere Fledermausarten beheimatet seien, sei ignoriert worden. Zu guter Letzt bemängelt die Bürgerin den einseitigen Informationsaustausch seitens der Stadt.

In einer Antwort erklärt der Bürgermeister, er bedauere, dass die Verfasserin den Dialog als "sehr einseitig" empfinde, obwohl bereits "ein transparenter und kontinuierlicher Austausch stattgefunden hat." Während seines Besuchs 2018 habe Hilker nach eigener Aussage darauf hingewiesen, dass die damaligen Planungen nicht abgeschlossen seien. Für ihn sei der Bau eines Gerätehauses mit vier Einstellplatzen für Löschfahrzeuge "sicherlich nicht überdimensioniert, sondern sichert eine zukunftsorientierte Neuaufstellung des Brandschutzes im Detmolder Norden." Bei Begehungen im Mai und Juni sei derweil eine Vorabschätzung zu möglichen Konflikten mit dem Artenschutz vorgenommen worden, was den rechtlichen Vorgaben und den Empfehlungen des Landesministeriums LANUV entspreche.

Weil die Bürgerin daraufhin ihre Einwände erneuerte und auch die Mitglieder des Stadtrates in den Schriftwechsel mit einbezog, schaffte es die Korrespondenz für die letzte Ratssitzung des Jahres auf die Tagesordnung. Wortbeiträge der Fraktionen dazu gab es aber nicht. Aus Sicht der Verwaltung seien mit dem Antwortschreiben alle Fragen beantwortet worden. "Es gibt keine neuen Erkenntnisse. Wenn es die gibt, werden wir die Bürger weiter mit einbeziehen", so der Bürgermeister.

Feuerwehr-Neubau in Brokhausen wird Thema im Stadtrat

Zwei Verletzte bei Unfall auf der Lemgoer Straße in Detmold

Cappel erhält ein neues Feuerwehrgerätehaus für rund 3,3 Millionen Euro

Blombergs Löschzüge erhalten moderne Feuerwachen

Millionen-Investitionen: Wofür Detmold 2025 Geld in die Hand nehmen will

Heimat-Preis 2025: Erster Platz für das Brokhauser Feuerräderrollen

Doppel-Feuerwehrjubiläum in Pivitsheide: 100 und 50 Jahre Einsatz für Detmold

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €