Detmold. Zu einer Kundgebung gegen rechtes Gedankengut, Hass und Propaganda ruft ein Bündnis verschiedener Organisationen für Montag, 13. März auf. Die Veranstaltung soll um 17.30 Uhr auf dem Marktplatz beginnen. Zeit und Ort sind nicht zufällig gewählt: Anlass für die Protestaktion sei, dass sich regelmäßig am Montagabend hier Menschen zum "Spazierengehen" versammeln würden, so die Veranstalter. Manche seien Mitglieder in extrem rechten Parteien wie NPD, AfD, "die Basis"; andere "Reichsbürger", die behaupten, Deutschland sei weiterhin ein durch die Alliierten besetzter Staat. Weitere seien aktiv in der rassistischen "Artgemeinschaft" und in der Nachfolgestruktur der "wegen Wesensverwandtschaft zum Nationalsozialismus" 2009 verbotenen "Heimattreue Deutschen Jugend" (HDJ) oder dem als "rechtsextrem" geltenden "Thule-Seminar". Das Bündnis gegen Rechts wird getragen von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Lippe, dem Forum offenes Detmold sowie den Omas gegen Rechts Detmold. Eine Ansprache wird es auch von Dieter Bökemeier, Landespfarrer für Diakonie, Ökumene und Migration, geben. "Detmold setzt ein Zeichen: Wir akzeptieren kein rechtes Gedankengut, auch nicht in den so genannten "Spaziergängen". Wir stehen ein gegen die Verbreitung von Hass und Propaganda. Wir stehen ein für unseren demokratischen Rechtsstaat und für ein solidarisches, respektierendes Miteinander, welches geprägt ist von Toleranz innerhalb der Grenzen des Grundgesetzes", schreibt das Bündnis in seinem Aufruf zur Kundgebung. Appelle fruchten nicht Die "aktuell etwa 35 Personen umfassende Gruppe" leiste nach ihrem Verständnis "Widerstand". Denn: "Detmold geht spazieren" würde grundsätzlich nicht bei der Polizei angemeldet. An diese Menschen zu appellieren, Neonazis auszuschließen, wäre sinnlos: Es sei ein "weitgehend geschlossener Personenkreis aus extrem rechten Zusammenhängen". Dies gelte ebenso für die 14-täglich auf dem Bruchberg stattfindenden Kundgebungen von "Lippe für Freiheit, Frieden und menschliches Miteinander", wie für die an wechselnden Standorten durchgeführten "Schilder-Aktionen", so das Bündnis. "Wir wollen mit dieser Kundgebung zeigen, dass extrem rechte Weltanschauungen und Gewalt keine Akzeptanz finden, bei keiner Gelegenheit. Wir sagen: bis hierher und nicht weiter!", so das Bündnis abschließend.