Verantwortliche verzweifeln: Wieder Vandalismus an der Grundschule Hiddesen

Detmold-Hiddesen. Es ist schon wieder passiert: Ein großes Loch vor einem der Tore des Fußball-Kleinspielfeldes auf dem Gelände der Grundschule Hiddesen. Mutmaßlich herausgerissen von unbekannten Randalierern. Der Schaden: rund 3000 Euro. Es ist nicht der erste Vorfall von Vandalismus an der Jahnstraße. Im vergangenen Jahr wurde der Briefkasten der Schule in die Luft gejagt. In einer weiteren Nacht stiegen Einbrecher ins Schulgebäude ein und stahlen 20 iPads im Wert von rund 8000 Euro. Nicht jeden Schaden bekommt die Schule erstattet. Schulleiter Stefan Fromme und seine Kollegen aus dem Kollegium haben genug - ebenso die Eltern.

Jüngst bat die Schule Politik und Verwaltung mit einer Petition um die Installation von Videokameras auf dem Schulgelände, um sich gegen zukünftige Einbrüche und Vandalismus zu wappnen. Der Schulausschuss lehnte ab - vornehmlich mit dem Hinweis auf Datenschutz und den erheblichen Eingriffen in das Persönlichkeitsrecht der Betroffenen. Kein Beinbruch für die Vertreter der Grundschule: "Die Entscheidung des Ausschusses geht in Ordnung", sagt Fromme duldsam. "Auch nachvollziehbar ist, dass die Politik es nicht möchte, dass nach 18 Uhr der Schulhof abgeschlossen wird. Das Einzige was nicht geht, ist, dass wir mit den Schäden und den Kosten, die durch den anhaltenden Vandalismus auftreten, dann auch noch allein gelassen werden", findet der Schulleiter.

Kleinspielfeld ist aktuell gesperrt Zurück zum Kleinspielfeld: Bis vor Kurzem sei der Mini-Fußballplatz der Ort gewesen, an dem etliche der rund 300 Grundschulkinder sich während der Pausenzeiten austobten. Auch für den Sportunterricht sei das Kleinspielfeld genutzt worden, wie Stefanie Gutzeit, Vorsitzende des Lehrerrates, berichtet. Nach den verlorenen Corona-Jahren sind gemäß Lehrplan zusätzliche Sportaktivitäten für die Kinder vorgesehen, etwa zur Förderung der Selbstregulation durch Bewegung. Die zwei Turnhallen der Schule reichen laut Gutzeit für die Bedarfe und die Anzahl an Kindern nicht aus. "Der Vandalismus betrifft mittlerweile unser tägliches Lernen. Dinge, die wir sonst hier auf dem Kleinspielfeld gemacht hätten, können wir nun nicht machen." Aktuell ist der Platz aufgrund der Schäden nicht bespielbar. Die Stadt hat ihn gesperrt. So steht es auch in roten Druckbuchstaben auf den Schildern an den Seitenwänden des Courts.

Das Spielfeld entstand vor rund 15 Jahren im Zuge einer Aktion des Deutschen Fußballbundes. Gemeinsam mit dem VfL Hiddesen als Kooperationspartner muss die Schule für handelsübliche Reparaturen selbst aufkommen und dafür sorgen, das Feld "betriebsbereit" zu halten. Das gibt ein Vertrag mit der Stadt vor. "Aber diese Vandalismusschäden gehen weit über gewöhnliche Instandhaltungsarbeiten hinaus", meint Fromme. Dennoch müssten jedes Mal der VfL oder der Förderverein der Schule dafür aufkommen. "Dafür haben wir einfach nicht mehr die finanziellen Mittel", sagt Sascha Sperling als Vorsitzender des Fördervereins resigniert. "Wir verschließen uns nicht davor, uns zu beteiligen. Aber wenn die Schäden regelmäßig in die Tausende gehen, sind uns die Hände gebunden."

"Wunsch, dass die Problematik geregelt wird" Nach Meinung der Eltern sei der Schulhof mit dem Kleinspielfeld ein elementarer Treffpunkt, wie es für Kinder und Jugendliche kaum einen im Ort gebe. "Es ist der Wunsch aller Beteiligten, dass die Vandalismus-Problematik im Sinne der Kinder endlich geregelt wird", sagt die Schulpflegschaftsvorsitzende Stefanie Biere. "Traurig" finde sie, dass der Bürgermeister und die Verwaltung nicht einmal für die entstandenen Schäden aufkämen.

Angesichts der wiederkehrenden Vandalismus-Vorfälle kam es schon häufiger zu Diskussionen rund um eine Videoüberwachung auf dem Schulhof der Grundschule, zuletzt im Sommer 2020. Schon damals gab es aus Sicht der Verwaltung nach Überprüfung der Situation und auf Grundlage der gesetzlichen Vorschriften kein berechtigtes Überwachungsinteresse, das die Montage einer Videoüberwachungsanlage begründe.

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