Lebensmittel, Hotel und Tiefgarage für das Hornsche Tor in Detmold

Detmold. Die Abrissarbeiten am Hornschen Tor laufen auf Hochtouren . Und während Platz geschaffen wird für Neues, schält sich die Zukunft des Standorts aus dem Nebel des Vagen. Die Stadt steht in konkreten Verhandlungen mit einem Investor für ein Hotel und einen Supermarkt. Sie selbst will ein neues Parkhaus bauen – allerdings in die Tiefe.

Der Stadtrat hat im nichtöffentlichen Teil seiner Sitzung der Verwaltung den Auftrag erteilt, in Vertragsverhandlungen mit einem Investor einzutreten. Dabei geht es zunächst um einen Abschnitt des Areals, der zur Leopoldstraße hin ausgerichtet ist. Dort sollen ein Hotel und ein Lebensmittelmarkt entstehen.

Die Stadt hatte zudem lange überlegt, wie das Thema Parken zu lösen wäre. Einerseits gibt es bereits die Baugrube mit dem provisorischen Parkplatz – ganz praktisch, da müsste man nicht mehr in die Tiefe bauen, sondern hätte bereits die Voraussetzungen für eine Tiefgarage samt möglichem Parkdeck obendrüber. Andererseits sind die Kosten dafür aber so hoch, dass sie für einen Investor unwirtschaftlich wären , was von Anfang an klar war.

Stellplätze werden dringend benötigt &bdquo;Das mit dem Parken müssen wir aber lösen“, erklärt Bürgermeister Frank Hilker. Also entwickelt die Verwaltung nun die Idee weiter, selbst dafür zu sorgen. Bislang hatte sie an dem Standort ohnehin selbst ein Parkhaus betrieben, das wegen Baufälligkeit abgerissen worden war. Seither gibt es die Baugrube sowie Ausweichparkplätze – und im größeren Kontext dürfte der Standort ebenfalls eine Rolle spielen.

Die Paderborner Straße soll nämlich zwischen Musikhochschule und Friedrich-Ebert-Straße ausgebaut werden, um den Bus- und Radverkehr zu verbessen und damit auch den fließenden Verkehr. Links und rechts wird noch geparkt, aber diese Stellflächen dürften dann wegfallen. Sie müssen aber für Veranstaltungen der Musikhochschule und im Sommertheater kompensiert werden.

Von Wunschdenken verabschieden &bdquo;Insgesamt“, sagt der Bürgermeister, &bdquo;müssen wir uns leider immer weiter von Wunschdenken verabschieden, was den Standort Hornsches Tor angeht. Es gibt eine Kluft zwischen dem, was wir ursprünglich dort wollten, und dem, was der Markt hergibt. Die Entwicklung des rund 10.000 Quadratmeter großen Areals am Hornschen Tor sei aber immens wichtig für die Innenstadt. Insgesamt würde man über eine Investition von 70 Millionen Euro sprechen.

In den vergangenen Monaten war bereits mehrfach angedeutet worden, dass das für einen einzelnen Investor ein zu großer Schluck aus der Pulle sein dürfte, weswegen die Stadt auf eine Entwicklung in Modulen mit mehreren Investoren abzielte. &bdquo;Ein Lebensmittelmarkt an der Stelle“, so Hilker, &bdquo;wird Frequenz in die Stadt bringen. Dass wir ein Hotel brauchen, ist unstrittig.“

Investor springt ab Was den Rest der Fläche angeht, der zur Langen Straße hin ausgerichtet ist, bleibt der Wunsch nach einem Einzelhandel, für den dann Schaufensterflächen zur Verfügung stehen. Auch das Thema Wohnen oder Büros könne hier eine Rolle spielen, so Hilker. Der Bürgermeister erklärt außerdem, dass sich hierfür bereits ein örtlicher Investor interessiert hätte, der einen zweistelligen Millionenbetrag in die Hand genommen hätte. &bdquo;Der ist leider abgesprungen“, erklärt der Bürgermeister.

Und warum? Der Investor habe sich zurückgezogen, nachdem der Stadtrat sich – mit knapper Mehrheit – gegen eine Marketingstrategie für Detmold entschieden habe , um die Marke Detmold aufzubauen und ein Branding zu entwickeln, was der Wirtschaft Rückenwind geben sollte. Alle großen Detmolder Unternehmen und Institutionen hatten den Prozess schriftlich unterstützt und ihre Expertisen für das Projekt angeboten, für das auch eine Stelle am Gilde-Zentrum geschaffen werden sollte sowie monatlich 7500 Euro zur Verfügung gestanden hätten.

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