Detmold. Das Leopoldinum hat in seinem Sommerkonzert rund 180 Gäste in der Aula mit einem facettenreichen Programm von Klassik bis zur Popmusik bestens unterhalten.
Den Auftakt machte das Orchester unter Leitung von Dirk Brinkschmidt. In schönster Intonation kam festliche Stimmung auf mit dem „Prélude“ des „Te Deum“ von Marc-Antoine Charpentier, das als „Eurovisionshymne“ bekannt ist. Weiche Bläsereinsätze wechselten mit ergreifenden Tutti-Passagen.
Brinkschmidt berichtete bei der Begrüßung der Gäste, dass die Musiker am Leopoldinum in diesem Schuljahr schon viele Einsätze hatten. Der Chor wirkte beim Klimakonzert der Lippischen Landeskirche in Horn-Bad Meinberg mit, das Orchester spielte bei „Schulen Musizieren NRW“ in Münster und war bei der Eröffnung der Europatage in Detmold beteiligt. Einige Werke wurden bereits bei diesen Anlässen gespielt. Das Konzert sei daher ein Rückblick auf die Highlights des Schuljahres.
Orchester erstrahlt in sinfonischer Größe
Die drei Walzer aus dem Zyklus op. 39 von Johannes Brahms wurden jedoch extra für das Sommerkonzert einstudiert. Schwungvoll kam der erste Walzer daher, während der zweite leicht melancholische Züge trug. Der dritte Walzer bildete einen pathetischen Abschluss. Das Orchester spielte sauber sowie ausdrucksstark und meisterte souverän die Episodenübergänge.
Den pointierten Schlusspunkt setzte die „Ode an die Freude“ der Sinfonie Nr. 9 von Ludwig van Beethoven in einer Bearbeitung von Florian Wessel, die 1972 Europahymne wurde und die das Orchester zusammen mit allen Detmolder Schulorchestern bei den Europatagen anstimmte. Tiefe Blechbläser und Streicher fingen an, bis sich alle Instrumente dazugesellten und das Orchester in voller sinfonischer Größe erstrahlte.
Seit 25 Jahren fördert das Leopoldinum auf Initiative der ehemaligen Lehrer Ernst Barmeyer (1911-1945) und Karl Doert (1909-1997) durch die Barmeyer-Doerth-Stiftung begabte Schüler, die sich durch soziales Engagement auszeichnen. Im Rahmen des Konzertes wurden Lilli Martha Trier (9c), Amelie Vogelsang (10a) und Jonathan Schnurr (10a) als neue Stipendiaten der Stiftung ausgezeichnet.
Umweltverschmutzung in Konzertform
Unter dem Titel „Leo singt!“ stimmten rund 20 Choristen unter Leitung von Benjamin Janzen einen Song aus dem Klimakonzert von Reinhard Horn an. Im zarten Stimmklang verdeutlichte das Lied „Alles hängt mit allem zusammen“, dass die Erde ein kleines Dorf ist, in dem lokale Umweltverschmutzungen globale Auswirkungen haben. Als der Klavierdeckel geschlossen wurde, erklangen die Songs „Control“ des deutschen Sängers Zoe Wees oder „Ozean“ in besserer Textverständlichkeit.
Unter Leitung von Marie-Luise Scherpe traten die „Leo-Bands“ in verschiedenen Formationen auf und brachten die Aula zum Grooven. Das Lied „Schrei“ von Tokyo Hotel wurde von Kemma Bartnick sowie Robin und Vanessa Schmitz (als Gast) mit viel Verve dramatisch vertont. In schönster Klangbalance bannten „All Too Well“ von Taylor Swift und „Slipping Through My Fingers“ von Abba. Begleitet von David Böhm (Klavier und Gesang) und Johann Strutz (Cajón, Schlagzeug) interpretierte Sängerin Mira Weber die Lieder im ausdrucksstarken Timbre.
Als Highlight vereinten sich abschließend im schönsten Zusammenspiel alle Ensembles im Lied „Best Of Us“, der als Wohltätigkeitslied des Musikprojektes „Wier“ 2020 entstand. In dem Projekt wirkten 18 Musiker unterschiedlichen Geschlechts sowie verschiedener Sprachen und Herkunft im deutschsprachigen Raum zusammen. Die Einnahmen kamen der „Aktion Mensch“ und der entwicklungspolitischen Organisation „Viva con Agua“ zugute.