Detmold. Das LWL-Freilichtmuseum Detmold feiert den nächsten Meilenstein: Der neue Eingangs- und Ausstellungsgebäude ist „gerichtet“ worden. Das Gebäude ist ein wichtiger Pfeiler der Museumsentwicklung und ein „bundesweites Leuchtturmprojekt für ökologisches Bauen und einen nachhaltigen Gebäudebetrieb“, betont der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL).
Der LWL ebne mit dem neuen Eingangs- und Ausstellungsgebäude laut eigener Pressemitteilung den Weg für funktionale und ökologische Bauprojekte, insbesondere im Museumsbereich. Vom ersten Planungsschritt an sei darauf geachtet worden, die Umweltauswirkungen zu minimieren und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
„Als öffentlicher Bauherr sehen wir uns in der Verantwortung, beim Klimaschutz Vorbild zu sein. Die Ergebnisse und Erfahrungen aus diesem Pilotprojekt des nachhaltigen Bauens stehen für zukünftige Bauwerke zur Verfügung", wird der LWL-Direktor Dr. Georg Lunemann in der Mitteilung zitiert.
Experimentelle Materialien verbaut
In zwei Gesprächsrunden sprachen die LWL-Landesrätin für Kultur, Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, und Urs Fabian Frigger, Landesrat für den Bau- und Liegenschaftsbetrieb, mit Vertretern der Stadt Detmold und des Kreises Lippe, der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe, des Architekturbüros und des Museums über die bautechnischen Besonderheiten des Gebäudes sowie seine Bedeutung für die Region und die Kulturarbeit.
„Klimaschonende, aber auch zum Teil im Bauprojekt wissenschaftlich erforschte und geprüfte experimentelle Baumaterialien wie CO2-reduzierter Ökobeton, große Lehmbauwände und wiederverwendbare Holzkonstruktionen senken die 'grauen Energien' während der Bauphase und verleihen dem Gebäude eine einzigartige Ausstrahlung", erläutert Urs Frigger. Durch den Einsatz von Photovoltaikanlagen und Geothermie werde der Museumsbau zu einem Plusenergie-Gebäude, das im weiteren Lebenszyklus mehr Energie erzeuge, als es verbrauche. Das sei eine Herausforderung für das gesamte Team bei der Umsetzung und gut für den weiteren günstigen Betrieb.
Raum für Begegnungen
„Das neue Eingangs- und Ausstellungsgebäude ist ein Zugewinn für das Freilichtmuseum Detmold und für die Region", resümiert Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Und: „Mit neuen Veranstaltungsformaten und wechselnden Sonderausstellungen wird das Museum zu einem Raum für Begegnungen und kulturellen Austausch, der allen Menschen offensteht."
Museumsdirektorin Dr. Marie Luisa Allemeyer ergänzt: „Die erste Sonderausstellung wird 2026 eröffnet. Wir nutzen dann ein Gebäude, das modellbildend im nachhaltigen Museumsbau ist. Als westfälisches Landesmuseum für Alltagskultur können wir erstmals größere Teile unserer umfangreichen Sammlung der Öffentlichkeit präsentieren und damit ganz neue Perspektiven auf die westfälisch-lippische Alltagskultur eröffnen."