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Neues Schild in Detmold sensibilisiert für Radfahrer auf der Straße

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Dieses Schild soll darauf hinweisen, dass Radfahrer auch die Fahrbahn nutzen dürfen. - © Stadt Detmold
Dieses Schild soll darauf hinweisen, dass Radfahrer auch die Fahrbahn nutzen dürfen. (© Stadt Detmold)

Detmold. An einigen Detmolder Straßen hängen seit Kurzem neue Hinweisschilder. Sie tragen die Aufschrift "Fahrradfahren auf der Fahrbahn erwünscht" und zeigen per Piktogramm einen Abstand zwischen Auto und Fahrrad von 1,5 Metern an. Dabei verfügen diese Straßen auch über einen Fahrradweg. Was also hat es mit den Schildern auf sich? Die Stadt Detmold schafft in einer Pressemitteilung Klarheit.

Der Grund für die Beschilderung ist laut der Stadtverwaltung ganz einfach: "Wir haben in den vergangenen Monaten im gesamten Stadtgebiet mehrere dieser Schilder aufgestellt, um die Fahrer von Kraftfahrzeugen zu sensibilisieren, dass Radfahrer die Fahrbahnen nutzen und dies auch dürfen", wird Petra Rehling, Leiterin des Teams Verkehrsplanung und Mobilitätsmanagement der Stadt in der Mitteilung zitiert.

Der auf den kleinen Tafeln dargestellte Abstand zwischen Auto und Fahrrad solle noch einmal daran erinnern, dass gegenseitige Rücksichtnahme und der ausreichende Abstand beim Überholen der Verkehrssicherheit dienen. Wie die Stadt weiter ausführt, muss laut Straßenverkehrsordnung der Abstand innerorts mindestens 1,5 Meter betragen und außerhalb einer Ortschaft zwei Meter.

Kinder sollen weiter Radwege nutzen

Selbstverständlich dürfen weiterhin die Radwege genutzt werden, heißt es weiter. Manche Verkehrsteilnehmer sollten sie gar ganz explizit benutzen - zum Beispiel Kinder. Kinder bis zu einem Alter von acht Jahren müssen auf einem Gehweg radeln, Kinder bis zehn Jahre dürfen den Gehweg nutzen. Auch eine Aufsichtsperson, die ein Kind bis zu einem Alter von acht Jahren begleitet, darf auf dem Gehweg fahren. Gibt es einen Radweg, so dürfen die Kinder bis zu einem Alter von acht Jahren statt des Gehwegs auch den Radweg nutzen.

Eine generelle Benutzungspflicht für Radwege außerhalb der genannten Gruppen gibt es seit einer Änderung der Straßenverkehrsordnung nicht mehr. Der Grund: Viele Radwege entsprachen nicht mehr den Anforderungen der aktuellen Regelwerke, vor allem im Hinblick auf die Breiten. Fahrradfahrer können demnach selbst wählen, ob sie lieber auf dem Radweg oder auf der Straße fahren wollen. Da immer mehr Pedelecs unterwegs sind und damit auch die Geschwindigkeit der Radler steigt, könne die Fahrbahn einen Sicherheits- und Komfortgewinn bedeuten - insbesondere zu Zeiten, in denen dort nicht viele Kraftfahrzeuge unterwegs sind. Radwege müssen nur dann verpflichtend benutzt werden, wenn sie mit einem blauen Schild mit weißem Fahrrad als solcher ausgeschildert sind.

Radler entscheiden selbst

Wie kann eine Fahrbahn sicherer sein als ein Radweg? Das erklärt die Expertin der Stadtverwaltung anhand eines Beispiels an der Hornschen Straße, wo die neuen Hinweistafeln unter anderem aufgestellt sind. „Entlang der Hornschen Straße gibt es zwischen der Einmündung Johannettental/Volkhausenstraße und der Einmündung der Hornoldendorfer Straße/Remmighauser Straße einen Zweirichtungsradweg“, wird Petra Rehling zitiert. „Solche Radwege, die in beide Richtungen befahren werden, sollten in Ortsdurchfahrten möglichst vermieden werden, da jede Ausfahrt eine potenzielle Gefahrenquelle darstellt, insbesondere für den schneller fahrenden Radverkehr.“ Aber letztlich entscheiden alle Radlerinnen und Radler selbst, wo sie sich sicherer aufgehoben fühlen. Sie können den Radweg oder die Fahrbahn benutzen. Darauf weisen jetzt auch die neuen Schilder hin.

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