Detmold. Wer sich den Geschmack alter Obstsorten auf der Zunge zergehen lassen und leckeres Mus aus Äpfeln oder Saft aus Birnen einkochen möchte, kann dafür im LWL-Freilichtmuseum Detmold am Sonntag, 1. September, die Ernte eines Obstbaumes ersteigern und dann selbst pflücken.
Damit knüpft das Museum laut eigener Pressemitteilung an eine historische Tradition an: „Früher wurden die Ernten der Obstbäume auf öffentlichen Flächen oder an Feldwegen und Landstraßen jeweils zu Beginn der Erntesaison versteigert.“
Alte Sorten sind ein seltener Genuss
Heutzutage seien alte Obstsorten ein seltener Genuss, denn aus vielen Gärten seien die historischen Obstbaumsorten verschwunden. „Aber im LWL-Freilichtmuseum Detmold werden sie noch angebaut. Darunter sind Sorten wie Schöner von Buke, Rabau-Apfel, auch bekannt als Graue Französische Herbstrenette oder Goldparmäne, die eine der ältesten Kultursorten ist“, schreibt das Museum.
Der Bielefelder Pomologe Hans-Joachim Bannier führt am Sonntag in einem Rundgang zu den Baumstandorten durch die Versteigerung. „Vor Ort erklärt er an den verschiedenen Bäumen die Eigenschaften der alten Sorten, ihre Erntezeit und die ideale Verwendung. Einige Sorten eignen sich als Tafeläpfel für den Frischverzehr, andere ergeben leckeren Saft. Eine weitere wichtige Eigenschaft haben die meisten der traditionellen Apfelsorten: Sie sind für Allergiker verträglich“, heißt es seitens des Landschaftsverbandes.
Jeder Baum werde im Anschluss an die Versteigerung gekennzeichnet und für den Käufer reserviert. Die spätere Ernte und Abholung mit dem eigenen Fahrzeug erfolgt auf eigene Verantwortung und in Rücksprache mit dem Museum. Los geht es um 14 Uhr am Eingang des Museums, Treffpunkt ist der Infocontainer; eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.