Zu viel Reklame in der Detmolder City? Was Geschäftsbetreiber dürfen - und was nicht

Detmold. Der Gastronom Alexander Rembold hat sein Restaurant &bdquo;Mahalo" in Lemgo nur vier Monaten nach der Eröffnung wieder geschlossen. Grund dafür waren laut dem Gastronomen Konflikte mit der Stadt und deren Gestaltungssatzung, die unter anderem strenge Vorgaben für Möblierung, Sonnenschirme und Fensterdekorationen im historischen Stadtkern macht. Ähnliche Regelungen gibt es auch in Detmold. Ziel ist es, ein möglichst homogenes Stadtbild zu wahren. Doch die Balance zwischen Denkmalschutz, traditioneller Innenstadt-Atmosphäre und Unternehmenskonzepten ist nicht immer leicht zu finden.

LZ-Leser warfen infolge der Mahalo"-Berichterstattung einen genaueren Blick in die Detmolder Innenstadt. Was sie dort vorfanden, machte sie zumindest stutzig. &bdquo;Ein Desaster" sei aus Sicht einer Leserin beispielsweise die &bdquo;Flut an Werbestoppern, Fahnen" und anderen Werbeträgern im Bereich der historischen Altstadt. Dazu gebe es blinkende Reklameschilder in den Fenstern denkmalgeschützter Gebäude. Unschön seien für manche auch die vielen Aufsteller und teils übermäßig mit Angeboten beklebte Schaufenster. Was davon ist in Detmold denn nun erlaubt?

Sporadische Überprüfungen Das regelt auch in der Residenzstadt die städtische Gestaltungssatzung. So dürfen gemäß der Satzung maximal 25 Prozent der Glasfläche eines jeweiligen Schaufensters für Werbung genutzt werden. Bis zu drei Werbe-Aufsteller sind pro Geschäft erlaubt. Blinkende Schilder in grellen Farben aber nicht. Laut Stadt-Sprecherin Daniela Lang sind unzulässig beklebte Schaufenster und nicht genehmigte Werbeanlagen in Detmold die am häufigsten festgestellten Verstöße.

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Um die Einhaltung der Gestaltungsrichtlinien kümmert sich die Bauordnung, ein Team des Fachbereichs 6 &bdquo;Stadtentwicklung" bei der Stadtverwaltung und im Umfeld von Baudenkmälern die Untere Denkmalbehörde. Handelt es sich um Sondernutzungsflächen, zum Beispiel bei der Außengastronomie, wird das Ordnungsamt hinzugezogen. Regelmäßige Kontrollen gebe es nicht, sagt Lang. Vielmehr würden Fehltritte überprüft, sobald sie von Bürgern aufgezeigt werden oder den Verantwortlichen spontan auffallen.

Handbuch soll Überblick vereinfachen Warum die Einhaltung der Regeln wichtig ist, erklärt Lang auch: Die Stadtgesellschaft als Ganzes trägt laut der Stadt-Sprecherin eine Verantwortung für Detmold als &bdquo;alte Stadt mit reichhaltigem baulichen Erbe." Deshalb setzt die Verwaltung auf einvernehmliche Lösungen mit den Betreibern der ansässigen Unternehmen. Demnächst soll die Gestaltungssatzung durch ein Handbuch ergänzt werden, um Geschäftsbetreibern zu erläutern, welche gestalterischen Maßnahmen in der historischen Innenstadt möglich und ratsam sind.

Die Gestaltungssatzung für Detmold stammt übrigens, wie ihr Pendant in Lemgo, aus dem Jahr 2008. Demnächst könnte sie möglicherweise an der ein oder anderen Stelle überarbeitet werden. &bdquo; Unsere Gestaltungssatzung ist zwar in etwa 15 Jahre alt, aber weiterhin angemessen und zeitgemäß. Nichtsdestoweniger überprüfen wir immer wieder, welche Regelungen geändert oder ergänzt werden müssen", sagt Lang. Aktuell werde die Satzung wieder einer Prüfung unterzogen, die unter Umständen zu Änderungsvorschlägen für den Stadtrat führen könne.

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