So rüsten sich Detmolder Einzelhändler für das Weihnachtsgeschäft

Detmold. Der Dezember ist für nahezu jeden eine hektische Zeit. Aber für all diejenigen, die im Einzelhandel arbeiten, ist es zugleich die geschäftigste Zeit des Jahres. Wie immer setzen auch dieses Mal die Mitarbeiter in den Detmolder Geschäften wieder alles daran, um stimmungsvolle Schaufenster zu präsentieren, potenzielle Geschenk-Artikel im besten Licht zu zeigen und vor allem, gute Umsätze zu erzielen. Ein kleiner Einblick davon, wie Detmolder Einzelhändler den Einkaufsbummel in der Vorweihnachtszeit möglich machen.

Wenn Käufer dieser Tage die Lange Straße entlangspazieren, treffen sie auf glänzende Lichter, goldene Girlanden und fein drapierte Waren in den Schaufenstern der Geschäfte. Doch die Planungen und Vorbereitungen für das, was Kunden dazu hinreißen soll, über die Türschwellen der jeweiligen Läden zu treten, beginnen schon, bevor Mariah Careys &bdquo;All I want vor Christmas“ aus den Lautsprechern schallt. &bdquo;Die Fenster sind das erste, was bei uns im Laden weihnachtlich gestaltet wird“, sagt etwa Christine Kosiek vom Buchhaus am Markt.

&bdquo;Im Buchhandel ist besonders viel los“ Kosiek hat im Geschäft nicht nur auf der Verkaufsfläche zu tun, sondern zeigt sich auch für die Schaufenster verantwortlich. Alle drei bis vier Wochen wird neu dekoriert, immer themenbezogen nach Anlass oder Jahreszeit. &bdquo;Vorher mache ich mir Gedanken, was zu sehen sein soll. Auch der Chef hat immer den ein oder anderen Wunsch, welches Buch unbedingt mit rein muss.“ Krimis, Kochbücher, Kurzgeschichten - von allem ist etwas dabei.

Im Buchsalon am Schlosspark, den anderen Verkaufsräumen der Buchhandlung am anderen Ende des Marktplatzes, finden Kunden eine kleine Winterausstellung. &bdquo;Es ist ein bisschen das Steckenpferd vom Chef“, verrät Kosiek. Dort gibt es Artikel, die in der Weihnachtszeit erfahrungsgemäß angesagt sind. Besonders beliebt: Kalender für das kommende Jahr. Von denen seien die meisten im Dezember oft schon vergriffen, da die Hersteller bereits die 2026er-Modelle herstellen lassen.

Wie aufreibend die Vorweihnachtszeit im Buchhandel sein kann, weiß Inhaber Alfred Westermann: &bdquo;Bücher werden nach wie vor sehr gerne geschenkt, denn sie sind etwas sehr Persönliches. Im Buchhandel ist zur Weihnachtszeit immer besonders viel los.“ Christine Kosiek arbeitet seit sechs Jahren im Buchhaus am Markt und blickt dem Trubel mit gemischten Gefühlen entgegen. Die Kunden seien zwar gestresster als sonst, zum größten Teil aber nett und verständnisvoll, wenn es mal länger dauert. &bdquo;Das Geschäft zum Schulanfang ist da noch deutlich turbulenter.“

Keine zusätzlichen Aushilfen Turbulent geht es kurz vor Weihnachten auch in den Modehäusern zu. Während in manchen Branchen für die stressigste Zeit des Jahres noch Aushilfen zum An- und womöglich auch zum Einpacken eingestellt werden, ist das im Kleidungssektor weniger der Fall. Für das Modehaus Sinn und dessen Geschäftsleiterin Birgit Röttger war es jedenfalls keine Option: &bdquo; So etwas machen wir nicht und haben wir auch noch nie gemacht.“ Die neuen Kräfte einzuarbeiten, dauere mindestens zwei bis drei Wochen. Und selbst dann wüssten sie wohl selten etwas von Materialien, Schnittformen und dergleichen. &bdquo;Die Beratung soll für die Kunden ja eine gewisse Qualität haben“, sagt die Geschäftsleiterin.

Die Weihnachtsdeko samt Tannenbäumen steht und hängt derweil schon seit einigen Wochen. Um die Schaufenster kümmern sich bei Sinn zwei hauseigene Spezialistinnen, sogenannte Gestalterinnen für visuelles Marketing. Schließlich sollen die Mannequins, gekleidet in potenziellen Weihnachtsgeschenken, eine besonders gute Figur abgeben. In die Regale kommt laut Röttger aber nichts Winterliches mehr. &bdquo;Da ist längst Frühjahr! Wir befinden uns gerade im Sale. Speziell für Weihnachten rüsten wir nicht mehr groß nach.“

Geschenkpapier muss vorrätig sein Gelassen schaut Geschäftsführerin Iris Riekehof vom gleichnamigen Schuhgeschäft auf die kommenden Wochen. &bdquo;Wir verkaufen in dieser Zeit vor allem Taschen oder Hausschuhe. Das Weihnachtsgeschäft hat bei uns nicht den ganz großen Umsatzanteil, wie vielleicht bei anderen Gewerben. Das ist in der Schuh-Branche überall so.“ Der Grund: Die Schuhe müssen dem Beschenkten passen, die Gefahr eines Umtauschs ist da. Am ehesten würden zurzeit Hausschuhe gekauft und verschenkt, weiß Riekehof. Oder eben Gutscheine, damit der oder die Beschenkte später selbst in den Filialen in Detmold oder Lage vorbeikommen und sich beraten lassen könne.

Weihnachtliche Vorbereitungen gab es bei Schuhmode Riekehof natürlich trotzdem. So wurden die Filialen winterlich dekoriert, außerdem achten die Mitarbeiter darauf, dass stets genügend Geschenkpapier im Haus ist. Denn: Wenn doch mal ein Geschenk gekauft wird, möchten es die Kunden am liebsten schon festlich verpackt mitnehmen. &bdquo;Dieses Angebot wird wirklich gern genutzt“, sagt Riekehof. &bdquo;Schätzungsweise 80 Prozent der Leute, die ein Geschenk kaufen, möchten es eingepackt bekommen.“

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