In Detmold soll es Millionen für bezahlbaren Wohnraum geben

Detmold. In der Stadt mangelt es an bezahlbarem Wohnraum in einer übersichtlichen Wohnungsgröße. Gleichzeitig gibt es viel Leerstand insbesondere in der Innenstadt mit ihren vielen Altbauten. Kann man nicht beides zusammenbringen? Vielleicht. Zum Beispiel in dem Projekt &bdquo;UrbanPulse_Detmold“.

Dabei geht es um das Mobilisieren von Wohnraum aus dem Bestand sowie um Räumlichkeiten für Allgemeinbedarf. Dazu sollen in der historischen Innenstadt Sanierungs- und Finanzierungsmodelle aufgelegt werden. &bdquo; Die Kolleginnen und Kollegen unseres Fachbereichs Stadtentwicklung sind derzeit in der Endabstimmung zur endgültigen Beantragung der Fördermittel für das Projekt UrbanPulse, die in der nächsten Woche finalisiert wird“, erklärt Daniela Lang, Pressesprecherin der Stadt. &bdquo; Im Vorfeld war unser Projekt ja anhand einer Projektskizze ausgewählt worden, für die finale Beantragung mussten noch eine Menge weiterer Daten und Zahlen zusammengetragen werden. Wir hoffen auf den Zuwendungsbescheid für das Projekt noch im Januar, Projektstart ist der 1. März.“

2,4 Millionen Euro in Aussicht Kommt die Zusage, ist das ein ordentlicher Batzen. Der Förderantrag beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beläuft sich auf 2,4 Millionen Euro. Die für die Stadt Detmold anfallenden Kosten in Höhe von 837.000 Euro für das Projekt mit einer Laufzeit von fünf Jahren würden laut Verwaltung bei Zusage durch das Ministerium zu 100 Prozent gefördert. In einem Vortrag hatte Prof. Dr. Susanne Kost von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Detmolder Schule für Gestaltung, Lehrgebiet Planungstheorie und Planungsmethodik, bereits letztes Jahr der Politik das Projekt &bdquo;UrbanPulse Detmold“ erläutert, was allgemeinen Anklang fand.

Schon im Frühjahr hatte die Stadt eine Projektskizze eingereicht, die erfolgreich war. Kein Wunder also, dass der Vollantrag folgte – zumal die historische Altstadt mit ungenutztem Raum regelrecht gepflastert ist. Da die meisten Gebäude unter Denkmalschutz stehen und es meist um kleinere Flächen in Häusern geht, aus denen man etwas machen könnte, können Umbauten zur Vermietung allerdings unwirtschaftlich sein: zu hohe Kosten wegen der Auflagen bei einer Sanierung und zu geringe Einnahmen bei nur wenigen Quadratmetern zum Beispiel in den Obergeschossen. Hier setzt das Projekt an. Außer der Stadt sind die Hochschule, Lipper für Lipper und weitere Partner mit im Boot.

Es ist ein Spagat Schon in der Vergangenheit hatte die Stadt versucht, Eigentümer mit Fördergeldern zu Investitionen zu bewegen. Denn, so stellt im Vortrag auch Prof. Dr. Kost heraus: Es gibt diverse Herausforderungen in der Kernstadt. Einerseits müssen bautechnische Probleme wegen der Erschließung, vorhandene oder notwendige Fluchtwege und historische Fassaden sowie Denkmalschutzauflagen und die Nutzung moderner energieeffizienter Materialien/Technologien übereingebracht werden. Dabei ist außerdem der Spagat zwischen dem Ziel zu wagen, den historischen Charakter der Innenstadt zu bewahren und gleichzeitig energieeffiziente Erneuerungen umzusetzen. Andererseits gibt es den menschlichen Faktor: Manche Eigentümer sind nicht mehr die Jüngsten und haben sowieso kein Interesse an Investitionen oder keinen Überblick über die Möglichkeiten.

Hier will das Projekt ansetzen und derzeit leer stehende Obergeschosse in der Innenstadt aktiveren, indem bei Eigentümern und Interessenten an Wohnraum die wirtschaftlichen Möglichkeiten ausgelotet und Vorschläge für Finanzierungen gemacht werden. Gleichzeitig soll es um Möglichkeiten der energetischen Sanierungen von historischen Gebäuden gehen – zum Beispiel mit einer Solardach-Initiative: Hier könne zusammen mit dem Denkmalschutz ein passendes Modell für Detmold erarbeitet werden.

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