Mit dem Pfund Kultur soll in Detmold mehr gewuchert werden

Detmold. Landestheater, Landesmuseum, Musikhochschule, Design-, Architektur- und Medienhochschule, Freilichtmuseum, Landesbibliothek, Literaturbüro: Detmold hat eine Dichte an kulturell tätigen Institutionen, die sich locker mit manchen Großstädten messen kann. Außerdem gibt es noch viele weitere, kleinere Initiativen, Gruppen und Vereine, die sich kulturell betätigen. Wie bringt man die alle unter einen Hut? Muss man das überhaupt - und kann man es finanziell? Fragen, die die Kulturentwicklungsplanung klären soll.

Zuletzt hatte der Fachausschuss für Kultur sich über den Stand der Dinge informiert und eine Präsentation erhalten, die sich mit Logos für den Kulturentwicklungsplan befasst und damit, wie die Angebote sichtbar gebündelt werden können. Suchmaschinen für Events, Proberäume, Ateliers, Übersichten von Kultur-Veranstaltungen aller Coleur - so soll künftig alles übersichtlicher, kompakter und leichter verfügbar werden. Zudem steht sehr bald ein weiterer &bdquo;Zukunftstisch Kultur“ an.

Flächendeckender Prozess

In Detmold läuft der gesamte Prozess seit 2023 - wie in sehr vielen anderen Städten Deutschlands ebenfalls zur gleichen Zeit. Die flächendeckende Idee dahinter: Kultur sollte vernetzt und besser sichtbar werden, damit man sie besser fördern kann - vielleicht ein Überbleibsel aus der Corona-Zeit, in der vielfach klargemacht und klar wurde: &bdquo;Ohne Kultur wird es ziemlich still.“ Gleichzeitig muss dennoch gespart werden, in Zeiten knapper Kassen musste der Fachbereich Kultur und Tourismus 100.000 Euro einsparen. Das ging auf Kosten so mancher Veranstaltung wie der Sommerbühne. Der gesamte Veranstaltungs-Etat liegt bei rund 450.000 Euro.

Auf der anderen Seite hat die Stadt eine Stelle für die Kulturentwicklungsplanung geschaffen. Sie soll die vielfältigen Akteure miteinander vernetzen, Vorhaben abstimmen und auf diese Weise die Verteilung der knappen Mittel verbessern. Genau das sei eine große Chance, war das Ergebnis einer &bdquo;Zukunftskonferenz Kultur“. Es müsse eine bessere Vernetzung und eine gemeinsame Kommunikation von Kulturangeboten geschaffen werden. Das könne es dem Detmolder Kulturpublikum erleichtern, sich einen Überblick über Angebote zu verschaffen. Gleichermaßen verstärkt sich die Strahlkraft und Attraktivität der Kulturstadt Detmold: Es wird besser sichtbar, was es hier alles an Kultur zu entdecken und zu erleben gibt.

Außerdem ist die Kultur auch wirtschaftlich gesehen ein Standortfaktor - will heißen: Unternehmen können künftigen Mitarbeitern vor Ort etwas bieten. Zudem setzen die Kulturinstitutionen viel Geld um und zählen Jahr für Jahr erheblich mehr Zuschauer und Besucher als so manche Sportart.

Kultur ist ein Standortfaktor

Mit der &bdquo;Zukunftskonferenz Kultur“ war der Grundstein für die zukünftige Ausrichtung des kulturellen Lebens in Detmold gelegt worden. Nach einer Bestandsaufnahme und vielen Einschätzungen, Wünschen und Vorschlägen erarbeiteten Vertreterinnen und Vertreter aus der Kulturszene, der Politik und der Verwaltung innerhalb von zwei Tagen Schwerpunktthemen mit Zielen für die Zukunft der Kultur in Detmold. Ein Ergebnis war auch, dass sich auch jemand darum kümmern muss - weswegen eine Stelle neu geschaffene wurde, die mit Christina Sievert besetzt ist.

Im Anschluss hatte ein erster Zukunftstisch stattgefunden, an dem sich 40 Kulturschaffende aus Detmold in fünf Arbeitsgruppen zu den Handlungsfeldern &bdquo;Unterstützung für Kultur“, &bdquo;Öffnung und Teilhabe“, &bdquo;Orte kulturellen Erlebens und Gestaltens“ sowie &bdquo;Kulturelle Bildung“ ausgetauscht und vernetzt hatten. Bei dem zweiten Zukunftstisch war es spezifisch um &bdquo;Vielfalt, Öffnung und Teilhabe“ gegangen.

Der dritte Zukunftstisch zur Kulturentwicklungsplanung lädt nunmehr zu einem Workshop ein, der sich mit der &bdquo;Kulturellen Bildung“ auseinandersetzt. Die Veranstaltung des Kultur-Teams findet am Donnerstag, 23. Januar, von 17 bis 20 Uhr im Hangar 21 am Charles-Lindbergh-Ring statt.

Wie wichtig ist kulturelle Bildung?

&bdquo;Kulturelle Bildung ist ein zentrales Thema in der Kulturentwicklungsplanung. Doch was umfasst dieses Arbeitsfeld genau? Welche Bedeutung hat kulturelle Bildung in den verschiedenen Kontexten von Bildung und Kultur für Künstlerinnen, Künstler und Institutionen?“ Diese und viele weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des Workshops. Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich sowohl allgemein als auch ganz konkret mit den kulturellen Bildungsangeboten auseinanderzusetzen. Gemeinsam sollen Ideen entwickelt werden, um diese Angebote allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in der Stadt zugänglich zu machen und die kulturelle Vielfalt weiter zu fördern.

Anke Troschke, Kunsthistorikerin und Referentin für kommunale Gesamtkonzepte kultureller Bildung bei der Arbeitsstelle für kulturelle Bildung NRW, begleitet den Workshop. Um die Planung zu erleichtern, werden Interessierte bis zum 17. Januar um eine vorherige Anmeldung per Mail an kulturentwicklung@detmold.de gebeten. Die Teilnahme ist kostenfrei.

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