Detmold. Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. In ganz Deutschland erinnern Menschen an die Opfer der NS-Diktatur sowie an jene, die Widerstand leisteten und NS-Verfolgte schützten. Die zentrale Gedenkveranstaltung der Stadt Detmold am Montag, 27. Januar, ab 19.30 Uhr in der Aula des Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasiums, steht unter dem Titel „Anders als die Andern (?) Stigmatisiert. Verfolgt. Vergessen.“
Zu Beginn der Veranstaltung interviewen Schülerinnen und Schüler des Grabbe-Gymnasiums Bürgermeister Frank Hilker zur Bedeutung des Gedenkens zum 27. Januar. Die sich anschließende szenische Lesung und eine von Schülern erarbeitete Ausstellung erinnern an Ausgrenzung und Verfolgung vergessener Opfer der NS-Diktatur. Schüler des Grabbe-Gymnasiums lesen Texte von Hermann Rombach, Eva Siewert, Irma Fechenbach und Irmgard Heiss. In einem Podiumsgespräch reflektieren die Schüler gemeinsam mit Barbara Stellbrink-Kesy (Großnichte von Irmgard Heiss) und Kathie Wiederkehr (Enkelin von Irma Fechenbach) über unterschiedliche Formen des Erinnerns und Gedenkens.
Erinnern an NS-Opfer
Eine ganze Reihe von Veranstaltungen thematisiert in den Tagen um den 27. Januar die Verbrechen der Nationalsozialisten und erinnert an deren Opfer. Viele Akteure wie die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, das Landestheater, die Bürgerstiftung Detmold, die Johannes-Brahms-Musikschule, die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Detmold-West, die VHS und die Stadtbibliothek haben ein Rahmenprogramm mit insgesamt 13 Konzerten, Theaterstücken, Vorträgen und Lesungen erarbeitet, um dem Publikum einen vielseitigen Zugang zum Thema zu ermöglichen.
Das Holocaust-Gedenkprogramm startet am Donnerstag, 23. Januar, 18.30 Uhr, in der Christuskirche mit der musikalischen Lesung „Gott sah, dass es schlecht war“ mit Heiner Junghans. Eine Liedmatineee „Berühmte Komponisten jüdischer Herkunft“ mit Megan Marie Hart im Landestheater schließt sich am Sonntag, 26. Januar, 11.30 Uhr, an. Ein Wandelkonzert zum Gedenken der Befreiung von der NS-Herrschaft steht am Sonntag, 26. Januar, 18 Uhr, in der Martin-Luther-Kirche auf dem Programm.
„Erzähl es niemandem!“
Das Theaterstück „Weglaufen werde ich nie. Der Kampf des Felix Fechenbach“ wird am Dienstag, 28. Januar, 19 Uhr, im Gymnasium Leopoldinum aufgeführt. Am Mittwoch, 29. Januar, 10 Uhr, ist im Jungen Theater das Stück „Anne Frank 14+. Nach dem Tagebuch der Anne Frank“ zu sehen. Die Lesung „Unerhörte Geschichte – Frei – aber verpönt“ mit Barbara Stellbrink-Kesy steht am Mittwoch, 29. Januar, 19.30 Uhr, im Haus Münsterberg auf dem Programm. Randi Crott liest am Donnerstag, 30. Januar, 19 Uhr, in der Stadtbibliothek, aus ihrem Buch „Erzähl es niemandem!“
Das Theaterlabor Bielefeld ist am Freitag, 31. Januar, 18.30 Uhr, mit dem Ein-Mann-Stück „Schlachter-Tango“ zu Gast in der Christuskirche. „Das Dritte reicht!“ ist der Titel des Stadtgangs zur NS-Geschichte zu dem Daniel Wahren für Sonntag, 2. Februar, 14 Uhr, einlädt. Start ist auf dem Markplatz. Die Ausstellung des Grabbe-Gymnasiums „Anders als die Andern – Stigmatisiert. Verfolgt. Vergessen“ wird am Montag, 10. Februar, 19.30 Uhr, im Landesarchiv NRW eröffnet.
Gudrun Mitschke-Buchholz wird am Donnerstag, 13. Februar, 19.30 Uhr, im Haus Münsterberg, zum Thema „Detmolder Verfolgte des NS-Regimes. Zur aktualisierten Fassung der Gedenktafel für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft“ sprechen. „Marseille 1940 – Die große Flucht der Literatur“ ist der Titel der Lesung, zu der Uwe Wittstock für Dienstag, 28. Februar, 19.30 Uhr, in die Stadthalle einlädt.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist - bis auf die Liedmatinee im Landestheater - frei. Detailinformationen zum Programm gibt es unter www.detmold.de