„Anders als die Anderen“: Der Gedenktag an die NS-Opfer ist Montag in Detmold im Grabbe

Detmold. Erinnern und Gedenken - das wird in Detmold seit vielen Jahren praktiziert, so auch am Montag, 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus . Wechselnde Schulen richten das Gedenken aus - in diesem Jahr das Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium. Stattfinden wird es ab 19.30 Uhr in der Neuen Aula.

Nach der Begrüßung durch die Schulleitung werden Schüler und Schülerinnen Bürgermeister Frank Hilker zur Bedeutung des Gedenkens zum 27. Januar interviewen. Danach folgt die Vorstellung der Ausstellung &bdquo;Anders als die Anderen – Stigmatisiert. Verfolgt.Vergessen” durch Videos des Zusatzkurses Geschichte. Eine szenische Lesung mit Texten von und über Hermann Rombach, Irmgard Heiss, Irma Fechenbach und Eva Siewert ist geplant. Danach ein Podiumsgespräch zum Thema &bdquo;Erinnerungsformen“ mit Kathie Wiederkehr (Enkelin von Irma Fechenbach), Barbara Stellbrink-Kesy (Großnichte von Irmgard Heiss), Gudrun Mitschke-Buchholz (Historikerin) sowie Schülern des LK-Kunst, während die Moderation durch Schülerinnen des Zusatzkurses Geschichte erfolgt. Darin wird auch über ein Projekt des LK-Kunst gesprochen, der eine Bildergeschichte zum Schicksal der Familie Lükermann erstellt hat. Im Anschluss erfolgt die Eröffnung der Ausstellung &bdquo;Anders als die Anderen – Stigmatisiert. Verfolgt. Vergessen“.

Opfer der NS-Diktatur Die Ausstellung erinnert an Ausgrenzung und Verfolgung von vergessenen Opfern der NS-Diktatur. Exemplarisch werden Biographien von Menschen präsentiert, die aufgrund ihrer politischen Haltung oder Weltanschauung, ihrer sexuellen Orientierung, abweichenden Lebensformen oder körperlicher Gestalt, Krankheit oder Behinderung entrechtet, gequält, ermordet wurden. Schüler und Schülerinnen der aktuellen Israel-AG haben sich außerdem künstlerisch mit dem Thema Antisemitismus auseinandergesetzt und präsentieren ihre Ergebnisse in der Ausstellung.

Den Montag hat der Zusatzkurs Geschichte des Jahrgangs 12 in Zusammenarbeit mit dem LK-Kunst und der Israel AG konzipiert - der Kunst LK kümmerte sich unter anderem um die Gestaltung der Ausstellung und hat außerdem das Bilderbuch über die Geschichte Lükermann erstellt. An deren Geschichte erinnern Stolpersteine am Grabbe.

Verfolgte Gruppen Die Geschichte steht außerdem im Kontext zu dem Fokus, den die Schülerinnen und Schüler auf den Gedenktag gelegt haben. Dabei geht es mit Schwerpunkt um die verfolgten Gruppen, an die als Opfer des NS-Regimes meist erst in zweiter oder dritter Linie gedacht wird: um Homosexuelle, Behinderte ...

Der historische Kontext wird in der Ausstellung, die zunächst in der Winter-Galerie des Grabbe zu sehen ist, unter anderem auf Schautafeln dargestellt. In Schaukästen geht es um Einzelschicksale, vorwiegend um die von Menschen, die aus Lippe stammen. Im Laufe des Jahres soll die Ausstellung auch im Landesarchiv NRW zu sehen sein, wo die Schüler viel Hilfe bei der Recherche fanden. Optional soll sie auch in anderen Schulen ausgestellt werden sowie später im Detmolder Rathaus zu sehen sein.

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