Grüne freut sich: Das Kreishaus in Detmold soll grüner werden

Kreis Lippe . Am lippischen Kreishaus in Detmold sollen Parkplätze entsiegelt, mehr und neue Grünflächen angelegt sowie Regenwasser gespeichert und gezielt zu Bäumen geleitet werden. Die entsprechende Projektskizze für den Wettbewerb &bdquo;Klimaanpassung Kommunen NRW“ ist im zuständigen Gutachterausschuss gut angekommen, so dass sich Lippe nach Aussagen der Landtagsabgeordneten Julia Eisentraut (Grüne) gute Hoffnungen auf das Fördergeld machen kann.

Einen Zuschlag, wie es zunächst geklungen hatte, gibt es jedoch noch nicht: Der Kreis Lippe muss zunächst noch den Förderantrag stellen und auf grünes Licht von der Bezirksregierung warten.

21 Projekte im Rennen Lohnen dürfte sich die damit verbundene Schreibarbeit allerdings: So stehen nach Aussage von Julia Eisentraut immerhin 25,6 Millionen Euro parat, die von der Europäischen Union (EU) und dem Land NRW stammen, und die sich schlussendlich auf bis zu 21 Projekte verteilen werden, die der Gutachterausschuss befürwortet. Eine genaue Summe für das Detmolder Vorhaben kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht festgemacht werden.

Fest steht allerdings: Mehr als jede zweite Bewerbung ist im Gutachterausschuss Ende vergangenen Jahres bereits aussortiert worden – aber der Kreis Lippe ist noch dabei. &bdquo;Das positive Votum entspricht einer Förderempfehlung, ist aber noch keine Förderzusage“, versucht Karolina Schmidt aus der Kreisverwaltung die Euphorie etwas zu dämpfen.

Vögel sollen profitieren Ziel wird es sein, dass am Kreishaus künftig beispielsweise das Bewässern von Pflanzen weitgehend überflüssig wird. Dazu soll das Regenwasser so versickern und gespeichert werden, dass es die Bäume peu à peu, zuverlässig und aus natürlicher Quelle versorgt. Neben entsiegelten und helleren Parkplätzen (etwa durch Schotterrasen oder Rasengittersteine), die sich nicht so aufheizen, sollen Blühwiesen und Gründächer Insekten, Vögeln und weiteren Tieren Nahrung und Lebensraum bieten.

Mehr Teiche sollen am Kreishaus die Luft abkühlen, ebenso wie in Teilen begrünte Fassaden. Der Kreis Lippe setzt damit nach Angaben von Sprecherin Karolina Schmidt auch das um, was er in der Klimaerlebniswelt in Oerlinghausen am Modell zeigt.

Entlastung bei Sturzfluten Es geht um eine Reaktion auf Hitzeperioden, Starkregen und Dürren. Stichwort: Klimafolgenanpassung. So wird laut der Grünen Eisentraut auch das öffentliche Kanalnetz bei Sturzfluten entlastet, wenn mehr von dem Regenwasser aufgefangen und direkt vor Ort zur Bewässerung genutzt werden kann.

Julia Eisentraut: &bdquo;Der Kreis Lippe bekommt voraussichtlich eine Vorreiterrolle in der Region und macht anderen Verwaltungen Mut, das wichtige Thema Klimafolgenanpassung anzugehen.“ Mit einem Verwaltungssitz vorbildhaft voranzugehen, sei wichtig, meint die Delegierte. Julia Eisentraut: &bdquo;Immer mehr und deutlichere Extremwetterlagen zwingen uns zum Handeln – auch in den Kommunen vor Ort.“

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