Detmolder Emilienstraße: Eng getakteter Busverkehr auf der Fahrradstraße

Detmold. Dass die Emilienstraße als Fahrradstraße im derzeitigen Ausbau nicht so richtig funktioniert, ist offensichtlich. Im Grunde ist an der Straße selbst nicht viel geändert worden. Es wurden zwar Fahrradstraßen-Schilder montiert und auf die Fahrbahn gesprüht und ein paar Vorfahrtsregelungen geändert, aber das wars dann auch. Motorisierter Verkehr darf dank Zusatzschild weiterhin durchfahren und macht davon auch oft Gebrauch. Besonders im letzten Teilstück der Straße kurz vor dem Bahnhof wirkt das Label &bdquo;Fahrradstraße“ fast schon grotesk: Die Straße ist (schon immer) die Haupt-Zufahrt zum Busbahnhof. Fahrräder sind hier eindeutig in der Unterzahl. Stattdessen befahren im engen Taktverkehr viele große Stadtbusse die Straße.

Ein LZ-Leser aus der nahen Bachstraße weist darauf hin, dass dieser Zustand sich noch verschärfen werde, wenn die Kreuzung Elisabethstraße/Hermannstraße wegen des Kreisverkehr-Baus für sechs Monate gesperrt werde. &bdquo;Es fehlt bis heute eine entsprechende Beschilderung (ZZ 1026-32), sodass Radfahrer davor gewarnt sind, dass sie gegebenenfalls auf den Gehweg flüchten müssen, wenn ihnen ein Bus entgegnet“, schreibt der Leser und meint damit das Zusatzschild &bdquo;Linienverkehr frei“.

Leser: Chaos auf der Emilienstraße programmiert Durch die Sperrung der Heidenoldendorfer Straße fließe schon jetzt wesentlich mehr Verkehr durch die Emilienstraße. &bdquo;Wenn auch die Hermannstraße gesperrt wird, ist das Chaos auf der Emilienstraße programmiert. In einer Fahrradstraße, die der Verkehrsberuhigung dienen soll und zusätzlich im Bereich zwischen Bach- und Bielefelder Straße der Schulweg zur Bachschule ist“, betont der Leser. Vor der Schule werde leider auch das deutlich ausgeschilderte absolute Halteverbot mehrmals täglich durch &bdquo;Elterntaxis“ stur ignoriert, was zusätzlich für gefährliche Situationen sorge. Das Ordnungsamt tue nichts dagegen.

Dass neu ausgewiesene Fahrradstraßen auch baulich verändert werden müssen, ist der Stadt durchaus bewusst. In einem LZ-Interview sagte Stadtentwickler Martin Kölczer im Februar 2024: &bdquo;Um Dinge wirksam zu verändern, müssten die Straßen idealerweise umgebaut werden. Das ist völlig klar, überfordert aber die Finanzen der Stadt. Der Umbau muss also nach und nach kommen. Das bedeutet ,Verkehrswende’ auch: Wir müssen jede Straße baulich anpacken. Das geht nicht von heute auf morgen.“

Stadt: Umleitungen unvermeidbar Aktuell schreibt die Pressestelle der Stadt, die Fahrradstraße sei gezielt eingerichtet worden, um das Radverkehrsnetz der Stadt Detmold zu stärken. Grundsätzlich sei der motorisierte Verkehr in einer Fahrradstraße gering. &bdquo;In der Emilienstraße entsteht er hauptsächlich durch den Hol- und Bringverkehr zur Bachschule, der als Anliegerverkehr zulässig ist. Zudem muss der öffentliche Nahverkehr trotz der aktuellen Großbaustellen in Detmold weiterhin gewährleistet werden“, beantwortet Torben Gocke die Anfrage der LZ.

Dies führe zu unvermeidbaren Umleitungen – auch durch die Emilienstraße, da eine Verlagerung auf andere Straßen weit größere Verkehrsprobleme verursachen würde. &bdquo;Die Stadt überwacht die Verkehrssituation in der Emilienstraße regelmäßig, insbesondere im Hinblick auf den Hol- und Bringverkehr sind die Kolleginnen und Kollegen regelmäßig auf Streife und kontrollieren die Einhaltung der bestehenden Vorschriften.“

Detmolder Emilienstraße: Eng getakteter Busverkehr auf der Fahrradstraße

Fahrradstraße Emilienstraße: ADFC schlägt Verbesserungen vor

Fahrradstraßen in Detmold: Bürger kritisieren mangelnde Sicherheit

Bauarbeiten: Teil der Hermannstraße vorübergehend gesperrt

Tempo 30 auf dem Prüfstand: Detmold überarbeitet sein Verkehrskonzept

Heidenoldendorfer Straße in Detmold wieder frei - Verbindung zur „Sprottauer“ dicht

Jetzt beginnt der Bau am neuen Kreisverkehr in Detmold

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus