U16-Nationaltorhüterin aus Detmold träumt von der Bundesliga

Detmold. &bdquo;Kann man davon leben?“ Diese Frage muss Mirja Kropp glücklicherweise noch nicht beantworten. Die 15-Jährige Schülerin aus Detmold hat sich aber für sowas wie den großen Schritt über den Teich entschieden. Sie wechselt im Sommer den &bdquo;Standort“, bleibt allerdings ihrem Lebenstraum treu. Mirja wird als Torhüterin von Gütersloh nach Leipzig weiterziehen. Erst vor zwei Jahren war sie von Detmold nach Gütersloh gewechselt.

Die Karrierechancen sind einfach zu verlockend. Und im Frauenfußball ist alles sicherlich etwas überschaubarer als bei den Männern. Die anstrengenden Monate mit vier Trainingstagen je Woche in Wiedenbrück, die Frauen und Mädchen des FSV Gütersloh spielen dort, haben also im Sommer ein Ende. Vater Bernd und Mutter Katja hatten sich seit 2022 quasi abgelöst und die Tochter immer wieder von Detmold nach der Schule im Auto zum grünen Rasen in Wiedenbrück gebracht. Bernd Kropp: &bdquo;Ab und an ist sie mal mit dem Zug hingefahren. Wobei Zugfahren von Detmold auch nicht immer geklappt hat.“

In Gütersloh schaffte die 15-Jährige zudem den Sprung in die U16-Nationalmannschaft. Die 1,80 Meter Körpergröße sind für eine Karriere auf der Position im Tor sicher hilfreich. Aber heutzutage kommt es im Profifußball auf andere Dinge an. Mirja Kropp: &bdquo;Spieleröffnungen, das Verstehen der Systeme, die der Trainer spielen lässt, die Art der Raumverteidigung, das Potenzial, das alles ist wichtiger als Talent.“ Ich spiele in der neuen Saison in der Regel in der U20 im Tor, bin aber eine der drei Torhüterinnen der Bundesligamannschaft“, erklärt die Schülerin. Auswärtsspiele laufen in Jena oder Rostock, helfen also nicht, um der Heimat Detmold näher zu kommen. Der passive Trainingsaufwand in Leipzig wird sich womöglich verringern lassen, denn die 100 Kilometer zwischen Detmold und Wiedenbrück entfallen künftig. Dafür gibt das Mädchen aus Detmold natürlich eine Menge auf. &bdquo;Meine Freunde in der Schule, mein Elternhaus, die gewohnte Umgebung“, sagt sie. Aber sie will es. Und Mutter Katja fügt schon mit einem weinenden Auge an: &bdquo;Es ist schon recht früh“

Sporteliteschule statt Leopoldinum 350 Kilometer ist Leipzig von Detmold entfernt. Erst letzte Woche waren die Kropps zum Medizin-Check in der 600.000-Einwohner-Stadt Sachsens. Sponsor ist bekanntlich Red Bull. Die Eltern leben also künftig rund vier Autostunden entfernt. Die Frage, ob Mirja Kropp ab Juli in einer WG wohnen wird, ist noch nicht endgültig geklärt. Mirja wird das Leopoldinum verlassen und ihr Abitur auf der Sporteliteschule des Landes Sachsen absolvieren. Es läuft auf nagelneue Lebensumstände hinaus.

Warum? Damit der Traum &bdquo;Bundesliga“ an Konturen gewinnt. Professionell ist bereits das Umfeld. Mirja Kropp hat mit ihren 15 Jahren bereits eine Agentur, ihr Berater, der den mehrseitigen Vertrag mit RB Leipzig ausgearbeitet hat, sitzt in Köln. Und einen Sponsor für die Torwarthandschuhe hat sie ebenfalls. Die Zeit in Gütersloh hat sie reifer werden lassen. Im Grunde fiel sie durch ein Turnier in Duisburg erst den Scouting-Abteilungen mehrerer Bundesligisten auf. Vater Bernd: &bdquo;Wolfsburg hatte großes Interesse, aber es ist wie immer, man schaut sich als Familie die Städte und die Strukturen vor Ort an. Und am Ende ist es auch ein wenig das Bauchgefühl.“

Kuriosum am Rande: Unterschreibt man einen Profivertrag bei einem Bundesligisten, gilt es eine Menge Details zu beachten, die man als Laie womöglich nicht erwartet. Mirja Kropp: &bdquo;Ich darf beispielsweise keine Risikosportarten betreiben, also keine Skirennen oder Fallschirmspringen. Alles, was zu Verletzungen führen könnte, soll minimiert werden.“

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