Das steckt hinter dem Detmolder Verein Ressource

Detmold. An der Allee steht eine prächtige Villa – vielleicht mit eine der schönsten in Detmold, wenn man einfache, klassizistische Bauweise schätzt. Und was verbirgt sich dahinter? Die Vereinsräume der Ressource. Der 130 Mitglieder zählende &bdquo;Members only Club“ besteht seit 200 Jahren , was jetzt gefeiert wurde - mit TV-Moderatorin Biggi Lechtermann als Gast, die durch das Programm führte. Über 120 Mitglieder und geladene Gäste aus Kultur, Gesellschaft, Politik und Stadtleben waren dabei.

Die Gesellschaft Ressource gehört zu den ältesten bürgerlichen Vereinigungen ihrer Art in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1825 ist sie ein Ort des Austauschs, der Bildung und der gepflegten Geselligkeit. In Grußworten würdigten geladene Gäste das langjährige Wirken der Ressource. Sie hoben besonders das Engagement des Vereins für gesellschaftlichen Dialog, kulturelle Vielfalt und lokale Vernetzung hervor. Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die feierliche Präsentation des renovierten Palais in der Allee 11. Das klassizistische Gebäude, seit 1935 Heimstatt der Ressource, wurde in den vergangenen zwei Jahren mit großem Einsatz der Mitglieder umfassend saniert. Begleitet wurde der Abend von musikalischen Darbietungen.

Aber was genau ist die Ressource eigentlich, und was macht sie? Auskunft zu allem gibt der Verein sehr umfangreich selbst auf seiner Homepage. Er beruft sich dabei auf die 1954 erschienene Vereinsgeschichte &bdquo;Die Ressource zu Detmold“ und &bdquo;Aus der Geschichte der Ressource zu Detmold“ von Hanns Peter Fink vom November 2000. Die Ansätze des Vereins fallen demnach in die Regierungszeit des Fürsten Leopold II, regierender Fürst von 1820 bis 1851. Nach den Akten des Stadtarchivs tagte die &bdquo;Ressourcen-Gesellschaft“ zunächst nur als eine fest gefügte Stammtischrunde in der C. F. Seiffschen Gaststätte – Neustadt 6. &bdquo;Die schnell steigende Mitgliederzahl machte es nötig, sich um größere und vor allem abgeschlossene Räume zu bemühen. Diese wurden zunächst in dem 1828 in Angriff genommenen Neubau des Detmolder Rathauses gefunden“, schildert der Verein über seine Ursprünge mit dem Vereinszweck: &bdquo;...dem geselligen Verkehr seiner Mitglieder...“ Dass Frauen von Anfang an dabei waren, macht es besonders.

Frauen waren von Anfang an dabei In der Broschüre &bdquo;Die Ressource zu Detmold“ vom Juni 1954 heißt es laut dem Verein dazu: &bdquo;Das Leben innerhalb der Ressource spiegelte ... in ganz besonderem Maß das bürgerliche Leben der Stadt wider. Der gesellige Verkehr im Hause war vielleicht etwas steif, im Übrigen aber abwechslungsreich und angesichts der Behörden, der Hofverwaltung, des Militärs sowie von Vertretern des Theaters, der Hofkapelle und der verschiedensten freien Künste (z. B. Grabbe, Lortzing, Brahms, Malvida von Meysenburg, Th. Althaus) oder der Kulturinstitute und Schulen auch für jedermann interessant und anregend.“ Auch Ernst von Bandel wurde bei seinem Ziel, ein Hermannsdenkmal zu errichten, sehr unterstützt. Unter anderem wurden Festbankette organisiert, bei denen für das Projekt geworben und Spenden gesammelt wurden.

Vielseitiges Jahresprogramm Den Grundstein für ein eigenes Vereinshaus legte die Ressource an der Ameide am 25. Juli 1872. Doch am 26. September 1883 brannte es nieder. Mit dem Wiederaufbau wurde der bekannte Detmolder Baumeister Petri beauftragt. Später wurde es zu einer finanziellen Last, laut Verein an die Wehrmacht verkauft, und vom Erlös erwarb man 1935 das Anwesen Allee 11. Nach dem Krieg kam das Vereinsleben völlig zum Erliegen, und das Gebäude wurde von den Besatzern beschlagnahmt und später der Landesbrandversicherung zur Verfügung gestellt.

Ein kleiner Kreis begann damit, die Aktivitäten der Ressource wieder aufleben zu lassen. 1951 erhielt er dann das Haus zurück. Ende 1946 begannen treue Mitglieder mit der Wiederaufnahme des Vereinslebens. Endlich, im Herbst 1951, war mit der Räumung des Hauses durch die Landesbrandversicherungsanstalt der &bdquo;Verein Ressource“ wieder Herr in seinem Eigentum. Und passend zum Jubiläum wurde es nun frisch renoviert.

Der Verein zählt unter Vorsitz von Jens Gnisa heute rund 120 aktive Mitglieder. Das Jahresprogramm ist vielseitig mit Vortragsabenden zu politischen, historischen und kulturellen Themen. Es gibt Besuche von Autorinnen und Autoren, Konzertabende, kulinarische Events, Museumsbesuche und mehr. www.ressource-detmold.de

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