„Immer mehr Spendenmüll“: Tierheim in Detmold ist frustriert

Detmold. Das Tierheim in Detmold hat eigentlich genug mit seinen Alltagsaufgaben zu tun. Zahlreiche Hunde, viele Katzen, Kaninchen und mehr brauchen Tag für Tag die Pflege und Aufmerksamkeit des Personals. Umso mehr frustriert die Tierschützer aktuell die zunehmende Abgabe von als Spende getarntem Müll. Mit einem Beitrag auf seiner Facebook-Seite versucht das Tierheim, für die Bedürfnisse der Aktiven und der Tiere zu sensibilisieren. Gleichzeitig wollen die Verantwortlichen nicht als undankbar gelten oder hilfsbereite Lipper vor den Kopf stoßen.

&bdquo;Leider werden in letzter Zeit häufig verschlissene Bettwäsche und Handtücher, verschmutzte Decken, defekte Leinen und Halsbänder, zerrissene Hundemäntel, kaputte Körbchen, völlig verdreckte Katzentoiletten und Näpfe als vermeintliche Spende’ ins Tierheim gebracht oder einfach vor dem Tor abgestellt“, heißt es in dem Beitrag. Dabei freut sich der Verein &bdquo;Tierschutz der Tat“ grundsätzlich über Geld-, Futter- oder auch Sachspenden, sofern die Gegenstände in einem neuen oder zumindest neuwertigen Zustand sind.

Sensibles Thema für viele Menschen Die Mitarbeiter müssten stark abgenutzte und verdreckte Hinterlassenschaften selbst zur Deponie bringen - auf Kosten des Vereins. &bdquo;Wir haben lange überlegt, ob wir mit diesem heiklen Thema überhaupt in die Öffentlichkeit gehen“, sagt Vereinsvorsitzender Christopher Imig. &bdquo;Lehnen wir die Annahme der Sachspenden ab, laufen wir Gefahr, als undankbar oder hochnäsig wahrgenommen zu werden.“

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Dabei geht es dem Verein vor allem um die Sicherheit der Tiere: Sauberkeit und Hygiene sind für die Tierschützer oberstes Gebot, um Krankheiten und Seuchen zu verhindern. &bdquo;In stark genutzten Kratzbäumen können zum Beispiel sehr viele Keime enthalten sein“, nennt Imig ein konkretes Beispiel.

Hygiene hat oberste Priorität Die meisten Spender wollen Gutes tun, aber haben nicht immer alle Fakten parat. Weiche Betten und Körbchen für die Tierheimhunde eigneten sich jedenfalls nicht. &bdquo;Die Hunde sind mehrere Stunden am Tag allein, daher sind robuste und sichere Materialien gefragt.“ Wichtig ist dem Verein die Kommunikation im Vorfeld einer Spendenübergabe. &bdquo;Wir sind per Telefon, Mail oder über unseren Internetauftritt erreichbar. Wer eine Spende abgeben möchte, sollte dies bitte vorab mitteilen “, sagt Christopher Imig.

Das Tierheim hat durch die vielen aufgenommenen Katzen weniger Lagerfläche zur Verfügung. Handtücher beispielsweise gibt es vorläufig genug. Gute Erfahrungen macht das Tierheim hingegen aktuell mit einer Wunschliste bei Amazon. Auf dieser finden sich unterschiedliche Futtermittel, passende Spielzeuge, Reinigungsmittel sowie dringend benötigte Gegenstände. &bdquo;Auch von unserem ’Wunsch des Monats’, etwa Spezialfutter oder Reinigungsmittel, machen die Menschen viel Gebrauch“, weiß Imig das Engagement zu schätzen. Genaue Zahlen, was die Entsorgung des abgegebenen Mülls den Verein kostet, gibt es nicht. &bdquo;Wir zahlen fünfstellige Müllentsorgungskosten jährlich - allerdings ist da auch die Entsorgung von Tierheim-Müll enthalten.“

Flohmarkt für Sachspenden Neuwertige Spenden verkauft das Tierheim übrigens regelmäßig bei Flohmärkten - da sind dann doch auch alle Sachspenden willkommen. Sie müssten aber in einem sehr guten Zustand sein, damit Flohmarkt-Besucher diese kauften. Der Erlös kommt dann wiederum dem Verein zugute. &bdquo;Wer ein Tier bei uns adoptiert, kann auch die Erstausstattung bei uns erwerben. Das ist nur dank der zahlreichen Spenden möglich“, ergänzt Imig.

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Der Facebook-Beitrag hat inzwischen mehr als 200 Likes und zahlreiche unterstützende Kommentare erhalten. Viele Nutzerinnen und Nutzer äußern Unverständnis über das rücksichtslose Verhalten. &bdquo;Manchmal fragt man sich, was in den Köpfen mancher Menschen vorgeht“, steht da beispielsweise.

Themenseite auf LZ.de zum Tierheim Detmold

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