Wie ein toter Rehbock zur Gründung des Tierschutzvereins Bad Salzuflen-Lemgo führte

Bad Salzuflen. Der Tierschutzverein Bad Salzuflen begeht in diesem Jahr ein Doppeljubiläum: 70 Jahre Bestehen des Vereins und 50 Jahre Tierheim an der Ziegelstraße. Gefeiert wird am Sonntag, 10. August, von 11 bis 17 Uhr mit einem bunten Programm am Tierheim . Vereinsvorstand Björn Schakat und Melanie Vogt, Leiterin des Hundehauses, haben mit unserer Redaktion die Historie von Verein und Heim Revue passieren lassen.

Demnach wurde der Verein bereits 1954 gegründet und 1957 in das Vereinsregister eingetragen. Ursprünglich trug er den Namen &bdquo;TSV Salzuflen-Schötmar und Umgebung“. Mitte der 1950er Jahre wurde laut Vogt auch das erste Tierheim gebaut – damals an der Rudolph-Brandes-Allee, am heutigen Standort des Rathauses.

Dort musste es Anfang der 1970er Jahre weichen, da der Neubau des Verwaltungssitzes geplant wurde, erklärt Vogt. Die Suche nach einem neuen Standort gestaltete sich schwierig, da es immer wieder Proteste von Anwohnern gab, die kein Tierheim in ihrer Nachbarschaft wollten. Erst 1975 wurde schließlich die Fläche an der Ziegelstraße gefunden. Für den Neubau investierte der Verein damals rund 250.000 D-Mark – eine enorme Summe, die größtenteils durch Spenden finanziert wurde.

Zu Tode geschleift Der Überlieferung zufolge waren es zwei Vorfälle, die 1954, im Jahr des &bdquo;Wunders von Bern“, zur Gründung des Vereins mit zunächst 14 Mitgliedern führten. Im Landschaftsgarten wurde ein Rehbock auf bestialische Weise getötet, berichtet Vogt. Zudem habe ein junger Mann seinen Schäferhund an die hintere Stoßstange seines Autos gebunden und zu Tode geschleift, nachdem das Tier bei einer Prüfung versagt hatte.

Mehr als 20 Jahre später dann der Start an der Ziegelstraße. Zu Beginn gab es dort 15 Hundezwinger und ein Katzenhaus für Fund- und Abgabetiere. Seither hat sich viel getan, erzählt Björn Schakat, stellvertretender Vereinsvorsitzender. Die Katzen verfügen mittlerweile über ein größeres Areal, und auch die Hundezwinger sind – auch aufgrund verschärfter Tierschutzgesetze – deutlich vergrößert worden.

Finanzielle Sorgen Geblieben sei allerdings über die Jahrzehnte die prekäre finanzielle Lage des Vereins, der derzeit rund 250 Mitglieder zählt. Zwar erhält das Tierheim auch Gelder von der Stadt sowie Spenden von Privatpersonen, doch die Möglichkeit, auch mal in größerem Umfang zu bauen und zu sanieren, sei vor allem der ehrenamtlichen und unentgeltlichen Arbeit vieler Mitglieder und Helfer zu verdanken.

Finanzielle Sorgen begleiten den Verein seit seiner Gründung. &bdquo;Wir freuen uns natürlich immer über Spenden – sei es Futter oder andere Sachspenden“, sagt Melanie Vogt. Vor Kurzem habe das Tierheim palettenweise Katzenstreu im Wert von 10.000 Euro erhalten, da die Verpackungen beschädigt waren und die Ware nicht mehr verkauft werden konnte.

&bdquo;Das hilft uns natürlich enorm. Eine weitere Herausforderung ergibt sich durch Bauarbeiten der Stadtwerke auf dem gegenüberliegenden Gelände, wo unter anderem ein Umspannwerk entsteht. Dadurch wird die Zufahrt zum Tierheim schmaler, und es fallen Parkplätze weg“, so Vogt.

Ein Umzug ist illusorisch Zudem sei noch unklar, welcher Lärmbelastung die Tiere durch die neue Anlage ausgesetzt sein werden. Die Stadtwerke hätten zwar signalisiert, an einer guten Nachbarschaft interessiert zu sein, doch viele Details seien noch offen. Fest steht, dass die Ziegelstraße der einzige mögliche Standort für das Tierheim ist. &bdquo;Aufgrund von Auflagen und finanziellen Gegebenheiten ist die Suche nach einem neuen Standort völlig illusorisch und aussichtslos“, stellt Björn Schakat klar.

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