<p data-end="550" data-start="147">Detmold. Es war mehr als ein Nostalgietrip: Mit ihrem neuen Programm „Drei Stimmen für ein Halleluja“ haben Eddi Hüneke, Marc Sahr („Sari“) und Tobi Hebbelmann in der Martin-Luther-Kirche in Detmold eindrucksvoll gezeigt, dass musikalischer Witz und stimmliche Präzision auch in Kirchen harmonieren, deren besondere Akustik die intime Atmosphäre des Trios unterstreicht.</p> <p data-end="1002" data-start="552">Fast dreißig Jahre lang prägten Eddi und Sari als Gründungsmitglieder der Wise Guys die deutsche A-cappella-Szene. Rund 300 Gäste erlebten einen ebenso humorvollen wie bewegenden Abend, der deutlich machte: Die Stimmen mögen älter, die Themen seichter geworden sein; aber der Spaß ist geblieben.</p> <p data-end="1451" data-start="1004">Gleich zu Beginn begrüßten die drei Musiker ihr Publikum mit dem augenzwinkernden Motto „Lass einfach mal machen“. Begleitet von Tobi am Klavier und gelegentlich Eddi an der Gitarre oder Ukulele überzeugte das Trio durch abwechslungsreiche Arrangements, dreistimmige Präzision und eine charmante Bühnenpräsenz. Das Zusammenspiel wirkte nie routiniert, sondern stets lebendig und spontan.</p> <h2 class="Zwischenzeile">Nicht nur tiefgründig</h2> <p data-end="1936" data-start="1453">Das Programm bot eine gelungene Mischung aus neuen Liedern, ausgewählten Coversongs und beliebten Hits der Wise Guys. So wurde der gefühlvolle Titel „Wünsche“ zum Mitsingmoment, während „Jenny Jenny“ von AnnenMayKantereit das Publikum rhythmisch mitklatschen ließ. Besonders berührend: „Bitte gib nicht auf!“, eine musikalische Ermutigung aus der Feder von Eddi Hüneke und Samuel Harfst, sowie „Raus hier“, eine zarte Ballade, die Tobi Hebbelmann solistisch am Klavier einleitete.</p> <p data-end="2320" data-start="1938">Nicht alles war tiefgründig und wollte es auch gar nicht sein. Stücke wie „Die Bundesagentur für Albernheit“ oder der augenzwinkernde Coversong „Dachdecker“ (nach Simon & Garfunkels Hit „The Boxer“) sorgten für lautes Lachen im Publikum. Die sentimentale Rückschau wie „Weißt du noch“ kam ohne Pathos aus, sondern mit viel musikalischem Feingefühl und Augenzwinkern.</p> <p data-end="2669" data-start="2322">Die Stärke des Trios liegt nicht nur im Gesang, sondern vor allem in der spürbaren Freundschaft und dem gegenseitigen Respekt auf der Bühne. Persönliche Anekdoten – etwa wie Eddi seinen späteren Mitmusiker Tobi als Klavierlehrer für seine Kinder entdeckte, ließen das Publikum an der Entstehungsgeschichte des Projekts teilhaben und schufen Nähe. Mit „Hürth, meine Perle“ setzten Eddi und Sari ihrem früheren Wohnort am Rande Kölns ein liebevoll-humoristisches Denkmal.</p>