Outdoor-Fitness und Aussichtspunkte für die Dörentruper Pottkuhle

Dörentrup. Outdoor-Fitnessstationen und mit Infotafeln ausgestattete Aussichtsplattformen sollen demnächst die Besucher zur Pottkuhle locken. Das Konzept für die Umgestaltung des Naturgebiets in Hillentrup wird konkreter: So sollen die Pläne, das Areal mit Teich als Naherholungsgebiet umzugestalten, möglichst bald umgesetzt werden. Der aktuelle Stand der Planungen wurde im Ausschuss für Gemeindeentwicklung vorgestellt.

Vor rund einem Jahr hatte die Gemeinde das etwa zehn Hektar große Gebiet vom Landesverband Lippe gekauft. Bereits im April wurden erste Pläne zur Umgestaltung vorgestellt. Diese hat das Bielefelder Architekturbüro Höke in Zusammenarbeit mit der Gemeinde nun verfeinert. Etwa 300.000 Euro sollen die Umbaumaßnahmen kosten. &bdquo;Wir rechnen mit 100.000 Euro, die die Gemeinde tragen muss", stellte Dörentrups Bauamtsleiter Dirk Süllwold fest. Die übrige Summe könne über das Leader-Förderprogramm finanziert werden.

Mit der Umgestaltung soll das Areal ökologisch aufgewertet werden. &bdquo;Wir möchten mehr natürliche Lebensräume schaffen, um dem Arten- und Insektensterben entgegenzuwirken", machte Landschaftsarchitekt Stefan Höke deutlich. Dazu sollen ein Wäldchen mit verschiedenen Laubbäumen und eine Streuobstwiese angelegt werden. Neben der Förderung der ökologischen Vielfalt sind für Anwohner und Besucher der Pottkuhle vielfältige Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten und Erholung geplant. Ein erster Schritt ist mit der Discgolf-Anlage bereits getan. Dort können Freizeitsportler seit September ihre Frisbee-Scheiben in Körbe werfen.

&bdquo;Auf dem Rundweg soll zudem eine Outdoor-Fitness-Anlage für Sportler und Spaziergänger errichtet werden", beschrieb Stefan Höke. Entlang des Weges wird es verschiedene Fitness-Stationen geben. &bdquo;Damit die Besucher bei Regen nicht einsinken, ist es geplant, den zentralen Weg mit einer zusätzlichen Tragschicht zu ertüchtigen." Die bisherige Wegeführung bleibe erhalten. An drei Stellen an der Pottkuhle sind außerdem Aussichtsplattformen geplant, von denen der Besucher auf besonders attraktive Bereiche des Areals schauen kann. &bdquo;Eventuell verbunden mit einer Art Steg über dem Wasser und Informationstafeln", fügte er hinzu. Darauf könnten die Geschichte der Pottkuhle oder Informationen zur Ökologie des Gewässers stehen. Außerdem sind neben einem Barfußpfad und einem Wasserspielplatz zwei Landschaftsliegen zur Erholung angedacht.

&bdquo;Wenn wir schon ,Dorf der Tiere heißen, sollten wir auch über eine Beweidung nachdenken", sagte Friso Veldink (CDU), als die Pläne im Ausschuss vorgestellt wurden. Das sei allerdings nur mit wenigen Tieren zu realisieren, so Höke, da es bei größeren Herden nicht möglich sei, dem Boden mit zusätzlichen Maßnahmen Stickstoff zu entziehen. Das aber sei wichtig, um die Artenvielfalt zu fördern. &bdquo;Wenn es jemanden gibt, der das bewirtschaftet und verwaltet: gerne, aber das wird schwierig", stellte Bürgermeister Friedrich Ehlert fest. Sabine Petig (FDP) äußerte Bedenken wegen der Aussichtsplattformen: &bdquo;Was ist mit den heimischen Tieren, die am Uferrand wohnen?", fragte sie. Da die Tiere eine geringe Fluchttoleranz hätten und an Menschen gewöhnt seien, wird es laut Stefan Höke keine Beeinträchtigungen geben. Ein Zuschauer kritisierte, dass das Bild eines Natursees durch die Plattformen zerstört würde. &bdquo;Wir haben an kleine Stege gedacht", antwortete der Landschaftsexperte. &bdquo;Die werden sich Schilf und Vegetation anpassen."

Werden die finanziellen Förderungen genehmigt, starten die Umbauarbeiten an der Pottkuhle laut Bauamtsleiter Süllwold voraussichtlich im kommenden Jahr.

Neuer Besitzer Auch der Mühlingsbach soll im Zuge der Pottkuhlen-Umgestaltung verändert werden. Das Gewässer im Osten des Areals ist derzeit begradigt und befestigt. &bdquo;Diese Befestigungen möchten wir wegnehmen, um die eigene Fließdynamik zurückzugewinnen und mit Bepflanzungen zu einer naturnahen Aue entwickeln", erklärte Landschaftsarchitekt Stefan Höke. Es ist allerdings ein unerwartetes Problem aufgetreten: Ein Streifen im Osten der Pottkuhle, durch den der Bach fließt, ist im Besitz eines neuen Eigentümers. &bdquo;Dieser Abschnitt gehört nicht mehr dem Landesverband wie zu Beginn der Planung", sagte Bauamtsleiter Dirk Süllwold. Der Besitzer sei aber zu Gesprächen bereit. Es gebe die Hoffnung, dass die Pläne wie vorgesehen umgesetzt werden könnten.

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