Ewa Hermann: Planen und bauen ist ihr Ding

Dörentrup. In Döre ntrup hat Ewa Hermann gefunden, was sie sucht: Land, Garten, Hühner und Hund – und dazu eine dörfliche Struktur mit &bdquo;Menschen, die man kennt", sagt die 38-Jährige. In Bega hat sie sich einen Traum erfüllt. Seit November Jahren renoviert sie ein altes Zieglerhaus.

Und dort sitzt sie im hellen Wohnzimmer mit der offenen Küche – einem anheimelnden Raum, der kaum noch daran erinnert, was die Kalletaler Bauamtsleiterin vor Jahren vorgefunden hat. Mit den zwei Töchtern und der Mutter wohnt sie in dem 100 Jahre alten Haus an der Hauptstraße und natürlich war klar: &bdquo;Das plane ich selbst um."

Mit viel Eigenleistung und Hilfe von Handwerkern hat sie den Großteil ihrer Ideen mittlerweile umgesetzt. Handwerklich geschickt sei sie schließlich schon immer gewesen, erzählt Ewa Hermann, die in einem Dorf bei Bad Kissingen in Franken aufgewachsen ist. Ob Trockenwand ziehen, Lampen aufhängen oder das Dach decken – keine Frage, &bdquo;das kriege ich schon hin".

Neben Kind und Studium So wie sie in ihrem Leben einiges mit Willen und Engagement auf die Beine gestellt hat. Früh wurde sie im Studium in Kassel Mutter und schaffte es, neben Kind und Studium auch noch die wissenschaftliche Mitarbeit zu wuppen. Nach dem zweiten Kind vor drei Jahren kehrte sie nach acht Wochen Babypause zurück an den Schreibtisch im Kalletaler Bauamt, wo sie seit 2015 Chefin ist, nachdem sie zunächst in Köln und später in Lemgo im Planungsamt gearbeitet hat.

Kurz gefragt Und es ist eben dieser Job, der sie auch für das Bürgermeisteramt prädestiniert, für das sie sich für die Grünen bewirbt. &bdquo;Ich habe im Job so viele Berührungspunkte mit anderen Bürgermeistern, da erscheint mir das gar nicht so ein großer Schritt", sagt sie, während in der oberen Etage noch die Handwerker zu hören sind.

Aufgrund ihrer Erfahrungen in Kalletal, wisse sie wie Verwaltung und Politik funktionieren, wie Entscheidungen bestmöglich auf den Weg gebracht werden. Städtebauförderung, Mobilität und Klimaschutz sind dabei ihre Herzensthemen, mit denen sie sich vor allem bei den Dörentruper Grünen gut aufgehoben fühlt. Bei denen herrsche gute Stimmung und effizient seien sie obendrein. Beides ist Ewa Hermann wichtig, die sich den grünen Themen schon von jeher verbunden gefühlt hat.

Bestens mit der Bahn Und so geht es mit den Töchtern meist mit Bus und Bahn in den Urlaub. Gerne nach Südfrankreich. Fliegen? Nein, sagt die 38-Jährige und weiß, wovon sie spricht, &bdquo;das klappt doch auch bestens mit der Bahn".

In Dörentrup genießt sie das Leben auf ihrem &bdquo;kleinen Bauernhof" – mit Hühnern, Puten, Katzen und den zwei kanarischen Podenkos aus dem Tierheim. Im Garten baut sie mit Mutter und Töchtern Gemüse an und genießt abends auf der Terrasse die Ruhe – gerne auch mit einem Aufsatz über Architektur oder Fachliteratur, &bdquo;das ist meine Art, mich zu entspannen".

Zu eng, zu klein ist es ihr in Bega nicht. Warum auch, fragt sie und mag es, mit den Nachbarn in Kontakt zu sein, die Menschen auf der Straße zu kennen. &bdquo;Da passen die Leute schon aufeinander auf und zu verbergen habe ich ja nichts."

Jede freie Minute verbringt sie mit ihrer Familie und fragt sich gar nicht erst, woher sie die Kraft für Kinder, Haus, Job und Politik nimmt. &bdquo;Das muss man wollen, ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht." Und überhaupt – andere machten das ja auch. &bdquo;Nehmen Sie etwa die Feuerwehrleute, die setzen doch noch einen drauf."

Als Frau im Bauamt und in der Politik fühlt sich Ewa Hermann gut aufgehoben und findet allein die Frage schon etwas aus der Zeit. Das Geschlecht spiele keine Rolle mehr, längst seien die Frauen hier gleichberechtigt vertreten. &bdquo;Und das ist ja auch normal."

Ewa Hermann persönlich Ewa Hermann ist 38 Jahre alt und hat zwei Kinder. Sie ist seit 2019 für die Grünen im Gemeinderat Dörentrup und lebt in Bega. Groß geworden ist sie in einem Dorf bei Bad Kissingen (Franken), studierte dann in Kassel Stadtplanung, bevor sie in Köln und Lemgo arbeitet. Seit 2015 leitet sie das Bauamt in Kalletal.

Als drei wichtige politische Ziele nennt sie den Städtebau, dabei gelte es vor allem auch die Ortsteile aufzuwerten und neue Plätze der Begegnung zu schaffen. Bei der Mobilität setzt Ewa Hermann auf Radwege, mehr ÖPNV, E-Mobilität und Car-Sharing. Den Klimaschutz will sie mit energetischen Sanierungen oder auch Wärmenutzungskatastern voranbringen. Auch auf die immer öfter auftretenden Starkregen gelte es zu reagieren.

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