Hütte für die Humfelder Jugend: Nachbarn fürchten um ihre Hecken

Dörentrup-Humfeld . Hell, freundlich und großzügig geschnitten soll sie sein, die Hütte, die sich die Jugendlichen in Humfeld wünschen. Zwei Mülleimer und einen Aschenbecher soll es geben, um das Müll-Problem unter Kontrolle zu halten, und die Sitzgelegenheiten sollen aus Metall und fest verankert sein, um Vandalismus vorzubeugen. Die drei Jugendlichen, die sich am Sonntagmorgen in die Diskussion mit den Anwohnern begeben haben, haben ihre Wünsche und Pläne seit Monaten sorgfältig aufgearbeitet. Auf der Rasenfläche an der Ecke Hellweg/B66, wo die Hütte theoretisch aufgestellt werden könnte, hatten sich knapp 30 Anwohner eingefunden, um ihre Bedenken zu äußern und Vorschläge zu machen.

Schon lange wünsche man sich einen Ort, an dem man unabhängig sein und sich, ohne unter der Aufsicht von Erwachsenen zu stehen, frei entfalten kann. Sich einfach abends mit Freunden treffen und etwas Musik hören, das würde auch Keith Heil gefallen. Er hatte mit ein paar anderen Jugendlichen einen Bürgerantrag für eine Jugendhütte bei der Gemeinde eingereicht. &bdquo;Nun gilt es nur noch den richtigen Ort zu finden", erklärt er. Die Wiese am Hellweg, die den 15- bis 18-jährigen Jugendlichen aufgrund ihrer zentralen Lage gut gefallen hätte und von der Gemeinde bereits gepachtet wird, ist jetzt aber wohl aus dem Rennen.

Tatsächlich liegt sie zwar sehr zentral und in der Nähe einer Bushaltestation, allerdings grenzt sie auch direkt an mehrere Wohnhäuser. Die Wiese war ein erster Vorschlag der Jugendlichen, ein Bauantrag wurde noch nicht gestellt. Ihren Unmut über diesen möglichen Standort für die Hütte haben die Anwohner in der Diskussion deutlich vermittelt. Man befürchte viel Lärm, vor allem in den Abendstunden, und sorge sich darum, dass die Jugendlichen sich selbst überlassen werden. Außerdem gebe es keine Toiletten, sodass die Grundstücksnachbarn um ihre Hecken fürchten müssen.

Bitte nicht im Wohngebiet Recht schnell zeichnete sich ein eindeutiges Bild ab: Dass die Jugendlichen, die sich dafür einsetzen und nicht zu denjenigen gehören, die seit acht Jahren für Probleme an dem Treffpunkt an der Grundschule sorgen, ihren eigenen Platz mit Hütte bekommen, das möchten alle gerne unterstützen. Nur im Wohngebiet, da sollte sie nicht stehen. Dank der vielen Teilnehmer haben sich schnell ein paar Alternativen gefunden, wie etwa eine der großen Wiesen im Industriegebiet, das Gelände am Freibad oder der Bahnhof in Farmbeck.

Generell sei es kein Problem, auf private Grundstückseigentümer zuzugehen und über eine Verpachtung zu sprechen, sagt Bürgermeister Friso Veldink. &bdquo;Das Budget der Gemeinde würde eine solche Pacht hergeben." Einfach nur eine Hütte, das finden die Humfelder allerdings auch nicht ideal. Wenn man sich nicht beschäftigen könne, das sei nicht sinnvoll, sind sie sich einig und haben eine Art Skatepark vorgeschlagen. Hier könne man sich bewegen, und ein Skatepark würde bestimmt sogar noch Jugendliche aus dem Umland anziehen, denn in der näheren Umgebung gebe es keinen.

Grundsätzlich tue es den Anwohnern leid, dass die Jugendlichen, die sich jetzt so für die Sache einsetzten, immer für den Ärger derjenigen einstehen müssen, die sich bisher daneben benommen haben. Um ein harmonisches Miteinander etablieren zu können, versichert Johanna Müller vom Jugendzentrum, mit ihren Kollegen ein Auge auf den Treffpunkt zu haben, mit den Jugendlichen gemeinsam Ordnung zu halten und den freundschaftlichen Umgang mit ihnen weiter zu pflegen. Sie betont aber, dass Unabhängigkeit für die jugendliche Entwicklung sehr wichtig ist und eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung nicht notwendig sei.

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