"Route 66" - ein Gasthof meldet sich zurück

Dörentrup. &bdquo;Das Planen“, sagt Esther von Welbergen, &bdquo;das haben wir schon längst aufgegeben.“ Und wer sich fragt, warum das so ist, der muss nur einen Blick über ihre Schulter werfen: 450 Quadratmeter auf drei Ebenen, der ehemalige &bdquo;Gasthof zur Erholung“ an der B 66 am Ortseingang von Dörentrup aus Richtung Lemgo, das neue &bdquo;Route 66“. Der ist noch Baustelle, doch zum Sommer können die ersten Gäste kommen. Der Biergarten wird zu Pfingsten eröffnet.

Eine befristete Konzession, vorerst für drei Monate, wie die Niederländerin erzählt. Vom 4. Juni bis zum 4. September will sie mit Ehemann und Tochter Getränke, Fritten, Frikandel & Co. und Kuchen anbieten. Täglich von 12 bis 22 Uhr und damit auch etwas Geld in die Kasse spülen. Denn das Großprojekt &bdquo;Route 66“ verschlinge derzeit jeden Cent. Und dabei war – und ist es noch – Liebe auf den ersten Blick, als das Ehepaar van Welbergen bei einer Versteigerung auf den alten Gasthof stößt. 2012 ist das und die ehemalige Gaststätte steht schon seit Jahren leer. &bdquo;Eine Bruchbude damals“, lacht die 51-Jährige, &bdquo;doch ich habe mich sofort verguckt“. 2018 ziehen Michael und Ester van Welbergen dann mit Tochter Cheyenne von Apeldoorn nach Dörentrup um und seitdem klotzen sie ran, jeden Tag.

3500 Dachpfannen verlegt

Der marode Anbau, in dem bis in die 1970er Jahre die Disco stattfand, kam weg. Rundum erhielt das alte Gemäuer eine Holzterrasse, die sich an den historischen Fotos vom ursprünglichen Bau orientiert. Die Mauern wurden ausgebessert, das Dach neu gedeckt. Im Inneren herrscht noch Handwerker-Chaos: Leitungen, Kanäle, große Teile des Holz-Fußbodens – alles muss neu. Von oben nach unten arbeitet sich das Trio vor, denn aus Brandschutzgründen muss die Decke in vielen Bereichen angehoben werden, &bdquo;ein Mega-Projekt“. Das meistert die Familie großteils in Eigenregie und während Michael von Welbergen im künftigen Schankraum werkelt, dessen altes Mauerwerk bereits freigelegt ist und an der Bar schon mal eine Cola einschenkt, blickt Ehefrau Esther hinauf aufs neue rote Dach. 3500 Pfannen, die sie zu dritt verlegt haben. &bdquo;Cheyenne und ich mit Nagellack an den Fingern und Lippenstift drauf“, muss sie grinsen. &bdquo;Jede Pfanne habe ich bestimmt dreimal in der Hand gehabt.“

Wie lange es mit dem Umbau noch dauert? Die van Welbergens haben zwar Erfahrung mit dem Umbau alter Häuser, doch Esther zuckt die Schultern, in diesem Fall könne sie das einfach nicht sagen, zumal die Materialpreise derzeit in Rekordhöhen schießen. Wohl aber weiß sie, dass im Juni der Biergarten startet – mit allem, &bdquo;was die holländische Küche aus der Fritteuse zu bieten hat“. Dann will Esther van Welbergen an die alte Gasthof-Tradition anschließen. Seit 1885 wurde hier getrunken, gefeiert und gelacht. &bdquo;Hinter uns der Wald, vor uns die Bundesstraße mit 8000 Autos am Tag – wir nehmen das Beste aus den zwei Welten“, lacht sie. Bereits vor Corona hatte &bdquo;Route 66“ im Sommer an fünf Wochenenden geöffnet. &bdquo;Und das schlug ein wie eine Bombe – ich freu mich drauf.“

"Route 66" - ein Gasthof meldet sich zurück

Dörentrup schließt 2024 mit Minus von 1,12 Millionen Euro ab - keine Besserung in Sicht

Sport mit Zulauf: KKSV Schwelentrup kriegt moderne Schießanlage dank Gemeinde-Darlehen

Das Programm „Soziale Dorfentwicklung“ überzeugt in Barntrup und Dörentrup

Humfelder Schützen trauern um Rüdiger Rothhardt

Friedhof, Gartenwasser und Hydranten: Das alles wird in Dörentrup teurer

Ein Berg mit Bauschutt in Dörentrup - und viele Fragen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €