A. & H. Meyer investiert sieben Millionen Euro in Humfeld

Dörentrup-Humfeld. Gute Nachrichten aus Humfeld: Die Firma A. & H. Meyer investiert fast sieben Millionen Euro in eine neue Produktions-, Montage- und Lagerhalle und will wachsen. 132 Mitarbeiter hat das Unternehmen derzeit - noch, sagt Geschäftsführer Horst Meyer. Soll heißen: Die Belegschaft wird voraussichtlich wachsen.

Die neue Halle, die bis August 2023 im Industriegebiet entsteht, soll die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Firma Meyer von einem "kleinen mittelständischen Global Player zu einem richtigen Global Player" wird, wie Geschäftsführer Meyer am Freitagmittag beim ersten Spatenstich sagte. Die Voraussetzungen dafür schaffen neben der Halle und dem Know-how der Mitarbeiter der neue Eigentümer Legrand. Meyer hatte die Firma, die 1961 von seinem Vater an der Bundesstraße in Humfeld gegründet worden war, im Sommer an das französische Elektrotechnik-Unternehmen verkauft.

Steckdosen für Elektro-Märkte Über die Investitionen in Humfeld habe es bei Legrand keinerlei Diskussionen gegeben, sagte Deutschland-Chef Christoph Ferdinand Bögel. Die Meyer-Produkte passten sehr gut ins Legrand-Portfolio. A. & H. Meyer ist Zulieferer für die Büromöbel- und Küchenindustrie und stellt unter anderem Einbauteile für die elektronische Ausstattung her - beispielsweise für eine Elektro-Kette: "Die Steckdosen, die Sie dort sehen, aber nicht kaufen können, sind von uns", sagte Meyer schmunzelnd. Legrand hat nach Bögels Angaben weltweit 38.000 Mitarbeiter und machte 2021 einen Umsatz von sieben Milliarden Euro. Meyer will nach der Übergabe noch ein Jahr Geschäftsführer bleiben.

Dann wird er sehen, wie die Halle wächst - schon im Dezember sollen die ersten Betonfertigteile stehen, sagte Heiko Hensing von der Firma Vollack. Sie kümmert sich um Planung und Bauausführung der neuen Halle. Sie wird direkt an die bestehenden Meyer-Hallen an der Straße Fermke angebaut und ist mit 3000 Quadratmetern nach Bögels Worten noch einmal so groß wie die bestehenden Firmenräume. An dieser Stelle ist die Firma seit 1991 vertreten.

"Gestalten den ganzen Standort neu" Mit dem Bau sei eine komplette Neuausrichtung der Abläufe in der Firma verbunden. "Wir gestalten den gesamten Standort neu", sagte Hensing. Die Abläufe würden damit effektiver. In der neuen Halle, die westlich hinter den bisherigen Gebäiden entsteht, soll es neben Produktions- und Montagebereiche auch ein Verschiebelager geben. Die bisherigen Kapazitäten reichten nicht aus.

Dörentrups Bürgermeister Friso Veldink zeigte sich beim ersten Spatenstich froh über die Investitionen in den Standort. Zugleich will sich der Betrieb klimafreundlicher aufstellen: Nicht nur, dass das Gebäude nach Hensings Angaben 60 Prozent weniger Energie verbraucht als konventionelle Gebäude und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet wird. Auch die Wärme für die Heizung soll nachhaltig erzeugt werden. Sie kommt von der Biogasanlage Oelentrup - auch für die Bestandsgebäude. Leitungen ins Humfelder Industriegebiet und Blockheizkraftwerke gibt es bereits.

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