30 Prozent mehr Einsätze: Dörentruper Feuerwehr blickt zurück auf ein aktives Jahr

Dörentrup. Alle drei Tage ein Einsatz – das hat die Feuerwehr Dörentrup im letzten Jahr &bdquo;gestemmt“. Bei ihrer Jahreshauptversammlung ließen die Mitglieder das Jahr 2022 Revue passieren. In Zahlen rückten die 82 aktiven Kameraden zu 115 Einsätzen aus. Das sind rund dreißig Prozent mehr als im Jahr davor. 14 verletzte Personen rettete die Wehr und leistete oftmals Erste-Hilfe-Maßnahmen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Für zwei Verletzte jedoch kam jegliche Hilfe zu spät. Dass die Zahl der Einsatzstunden dennoch rückläufig war, lag laut Wehrführer Christoph Ungermann daran, dass die insgesamt 20 Brände &bdquo;tendenziell kleinere Einsätze“ waren, für die weniger Personal benötigt wurde.

Geleistet wurden 21 Brandeinsätze, darunter ein Fehlalarm, 40 technische Hilfeleistungen nach Sturm, fünf ebensolche nach Starkregen, 17 Ölschäden, elf Befreiungen von Personen, die sich eingeschlossen hatten, Hilfeleistung bei vier Verkehrsunfällen, vier Unterstützungen des Rettungsdienstes und eine Tierrettung. Besonders in Erinnerung blieben die Arbeiten nach Sturmtiefs an zwei aufeinander folgenden Tagen im Februar und mehrere Einsätze nach Starkregen Ende August im Ortsteil Schwelentrup.

Personell ist die Wehr mit ihren Standorten Bega, Humfeld, Wendlinghausen und Dörentrup-Zentrum gut aufgestellt. Sechs Aktive konnten hinzugewonnen werden. Auch die Jugendfeuerwehr begrüßte neue Mitglieder und konnte um neun Jugendliche auf 22 Mitglieder aufstocken. Dies war unter anderem einer spontanen Mitgliederwerbung zu verdanken, wie Gemeindejugendfeuerwehrwart Marcel Kunze erläuterte: &bdquo;Wir haben uns erstmals erfolgreich am Kinderflohmarkt beteiligt. Da er am Bürgerhaus, also direkt am Feuerwehrstandort stattfand, wurde die Aktion innerhalb eines Tages beschlossen und umgesetzt.“

Neues Konzept zur Mitgliederwerbung Mit Jugendfeuerwehr und Ehrenabteilung zählt die Wehr 126 Mitglieder. Dennoch soll in diesem Jahr ein neu erarbeitetes Mitgliederwerbungs-Konzept umgesetzt werden, dessen erste Plakate am Abend vor dem Bürgerhaus zu sehen waren. Der Grund: &bdquo;Das Übergangsalter vom aktiven Dienst zur Ehrenabteilung wurde erhöht. Das bedeutet zunächst kurzfristig eine personelle Entlastung, aber irgendwann werden viele Kameraden zur selben Zeit in den Feuerwehr-Ruhestand verabschiedet werden.“ Hierauf will die Dörentruper Wehr vorbereitet sein.

Neben den im Einsatz verbrachten Stunden leisteten 42 Mitglieder der Dörentruper Wehr zusätzlich 1290 Stunden für ihre Weiterbildung. Besonders aktiv waren die Kameraden Jan Bhendt und Felix Meyer, die beide mehrere Lehrgänge am Institut der Feuerwehr in Münster leisteten. Nicht eingerechnet in dieses Stundenkontingent sind die Dienstabende, die laut Wehrführer an den einzelnen Standorten der Wehr im vergangenen Jahr zwischen 31 und 34 Mal stattfanden.

&bdquo;Taschenmesser“ der Feuerwehr Neben guten und solide ausgebildeten Mitgliedern ist auch die technische Ausstattung wichtig, um das Motto &bdquo;retten, löschen, bergen, schützen“ in die Tat umsetzen zu können. Zwölf Einsatzfahrzeuge laufen in der Dörentruper Feuerwehr. Sie haben ein Alter von einem bis 41 Jahren und sind im Durchschnitt 17,9 Jahre alt. Das ein Jahr alte Fahrzeug ist eine Neuanschaffung für den Standort Humfeld: ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, kurz HLF20-1. &bdquo;Es ist das Taschenmesser der Feuerwehr; ein Fahrzeug, das für viele Einsatzsituationen ausgerüstet ist“, so Ungermann.

Ebenfalls angeschafft wurden eine neue Tragkraftspritze für dieses Fahrzeug, mobile Rauchverschlüsse, Akku-Beleuchtung, Wärmebildkamera und Schmutzwasserpumpen. Gerade bei den Fahrzeugen mahnt der Wehrführer angesichts von Lieferzeiten bis zu vier Jahren: &bdquo;Wir müssen bei den Neuanschaffungen am Ball bleiben.“ Bereits bestellt und für Frühjahr avisiert ist ein HLF für die Hauptwache in Dörentrup. Um im Fall von Waldbränden, zu denen die Dörentruper Wehr im Jahr 2022 auch in die Nachbargemeinden Barntrup und Dörentrup ausrückte, gut aufgestellt zu sein, habe man mit der Firma Schafmeister Agrarservice in Lemgo eine Kooperation vereinbart. In Dürrezeiten werde dort ein Wasservorrat von zweimal 25.000 Litern vorgehalten.

Beförderungen und Ehrungen Ein beliebter Tagesordnungspunkt der jährlichen Versammlung sind für Wehrführer Christoph Ungermann stets die Beförderungen sowie die Ehrung langjähriger Mitglieder. Im Jahr 2022 wurden 13 Aktive befördert – angefangen mit dem Dienstgrad zum Feuerwehrmann bis hin zum Brandinspektor, für den sich Jan Bhendt und Florian Weihs qualifizierten. Das Feuerwehrehrenzeichen NRW in Silber für 25 Dienstjahre erhielten Dennis Ostmann und Marcel Kunze; das in Gold für 35 Jahre Thorsten Adam, Michael Jost und Thomas Meierarend. Mit Gold für 60 Jahre wurden die Ehrenabteilungs-Mitglieder Dieter Meier und Klaus Leßmann geehrt.

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