Goldpaar hat stets Haus und Herzen auch für Pflegekinder geöffnet

Dörentrup-Bega. Zwei Tage nach ihrem goldenen Hochzeitstag werden sich Toni und Friedhelm Plöger am Samstag erneut das Ja-Wort geben. Und zwar dieses Mal ganz so, wie es sich Toni Plöger schon immer gewünscht hat – in der Kirche mit weißem Brautkleid.

An einem wird es dem Jubiläums- und gleichzeitig Brautpaar dabei auf keinen Fall mangeln: an Gästen. In den vergangenen 50 Jahren haben die Eheleute ihre Herzen und ihr Haus für zehn Pflegekinder und weitere Ziehkinder geöffnet, die nun samt ihren eigenen gegründeten Familien allesamt an diesem besonderen Tag teilhaben werden.

Schon im Sandkasten spielten die heute 69-Jährigen gemeinsam miteinander. Beide sind sie in Bega geboren, in nebeneinandergelegenen Häusern. Aufgewachsen ist Toni Plöger, geborene Müller, dann allerdings im Oberbergischen Kreis und wurde dort von Friedhelm Plöger und einem seiner Freunde im Jahr 1969 besucht. &bdquo;Seit diesem Besuch waren wir im Grunde ein Paar“, erinnern sich die Eheleute. &bdquo;Mit 18 Jahren kam ich dann nach Detmold, um eine Ausbildung als Kinder-Krankenschwester zu absolvieren. Im Jahr 1972 verbrachten wir unseren ersten gemeinsamen Urlaub in Österreich. Noch im selben Jahr, am 30. Dezember, folgte die Verlobung, im Februar darauf die Hochzeit und im März kam unser erster Sohn zur Welt“, erinnert sich Toni Plöger.

Abwechsungsreiches Berufs- und Familienleben bis heute Drei weitere Kinder folgten in den folgenden 18 Jahren. Schon die Hochzeit des Paares sei aufgrund der zahlreichen Formalitäten bezüglich der noch nicht vorhandenen Volljährigkeit ziemlich aufregend gewesen. Und mindestens genauso ereignisreich ging es für die Eheleute dann auch weiter. Friedhelm Plöger merkte schnell, dass sein beruflicher Werdegang nach einer Ausbildung im Straßenbau nicht zu ihm passte. Er erlernte den Beruf des Erziehers und landete nach ein paar Zwischenstationen im SOS-Kinderdorf in Schwalenberg. In diesem Rahmen gründeten die Eheleute eine &bdquo;Familienaußengruppe“ und zogen in rund 25 Jahren zehn Pflegekinder groß, die heute ein fester Bestandteil ihrer Familie sind.

&bdquo;Das war für uns genau das Richtige und ist es auch immer noch“, stellen die Eheleute übereinstimmend fest. Knapp 20 Enkelkinder und zwei Urenkelkinder bringen auch heute noch Leben ins Haus. Ruhiger angehen lassen es die Eheleute aber trotz Rente noch immer nicht. Beide fahren sie beruflich behinderte Kinder zu ihren Schulen, sind seit Jahrzehnten in nahezu allen Vereinen in Bega aktiv und lieben ihren jährlichen Urlaub auf Sylt und die Ausflüge zu ihrem kleinen Haus auf dem Campingplatz &bdquo;Südsee-Camp“ bei Soltau. Mit ihrem Wohnmobil waren die beiden bereits am Nordkap, im kommenden Jahr reisen sie noch einmal im Rahmen einer Kreuzfahrt dorthin.

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