Gemeinde Dörentrup will den Geh- und Radweg an der B66 verbessern

Dörentrup. Der kombinierte Geh- und Radweg entlang der B66 in Dörentrup ist in einem schlechten Zustand. Baumwurzeln drücken das rote und graue Pflaster hoch - Stolperfallen für Fußgänger und auch gefährlich für Radfahrer. Die Gemeinde Dörentrup überlegt nun, die Baulast für den Radbereich von Straßen.NRW zu übernehmen und das Pflaster komplett neu zu verlegen, weil der Weg im Zuge des Glasfaserausbaus ohnehin bald aufgerissen werde. Eine einmalige Chance, die Situation für alle Beteiligten zu verbessern, meint Bauamtsleiter Dirk Süllwold.

Der innerorts und beidseitig der Bundesstraße verlaufende Geh- und Radweg sei als Nebenanlage in den 80er Jahren entsprechend des damaligen Standards beim Ausbau der Ortsdurchfahrt errichtet worden, heißt es von der Verwaltung. Er sei nur rund zwei Meter breit, damit nach aktuellen technischen Vorschriften mit einer Mindestbreite von 2,50 Metern nicht mehr benutzungspflichtig, sagt Süllwold.

Derzeit geteilte Baulast Der Gemeinde liege aber viel daran, etwas zu verändern. Denn auch beim Fußverkehrs-Check im vergangenen Jahr sei der Geh- und Radweg Thema gewesen. Doch Straßen.NRW sehe das anders. &bdquo;Die wollen den Radverkehr ohnehin auf die Straße holen und sehen daher keinen Handlungsbedarf“, erklärt der Bauamtsleiter der Gemeinde, die bislang nur die Baulast für den Gehwegbereich hat. Auf der B66 ist jedoch viel Verkehr, laut Hochrechnungen sind im Ortszentrum pro Tag 8650 Fahrzeuge unterwegs, darunter einige Lastkraftwagen. &bdquo;Darum ist das nicht unsere Philosophie.“

Bei einem Vor-Ort-Termin mit allen Beteiligten Mitte Januar habe Straßen.NRW angeboten, punktuelle Reparaturen durchzuführen, bestätigt die Pressestelle auf Nachfrage. Doch das sei der Gemeinde zu wenig. &bdquo;Die Sewikom muss den Geh- und Radweg jetzt im Frühjahr sowieso aufmachen, um Glasfaser zu verlegen“, erklärt Süllwold. Deshalb habe die Gemeinde angeboten, die Baulast für den Bereich zu übernehmen. Das umfasse rund vier Kilometer in Dörentrup vom Neuenkamp bis zur Hauptstraße und die Ortsdurchfahrt in Humfeld.

Kostenteilung? Für die anschließend geplante Pflasterumlage, die dann auch Aussparungen im Bereich der Bäume vorsehen würde, habe die Verwaltung bereits Angebote eingeholt. Das günstigste würde sich auf rund 500.000 Euro belaufen. &bdquo;Uns schwebt dafür eine 50:50-Lösung mit Straßen.NRW vor“, sagte Süllwold im Bau- und Planungsausschuss in Bezug auf die Kostenverteilung. Eine Zusage dafür gebe es aber noch nicht. Unabhängig von einer Umwidmung würden jedoch die bestehenden Schäden an den Radwegen während der Baumaßnahmen für die Glasfaserverlegung ausgebessert, sichert Straßen.NRW zu.

Zusätzliche Schilder Wenn das passiert ist, will die Verwaltung dann auch einen Beschluss umsetzen, der auf einen Antrag der Grünen zurückgeht: Rechtssicherheit darüber schaffen, wo Radfahrer fahren dürfen und wo nicht. Denn wer von Lemgo aus den Berg hinunter nach Dörentrup kommt, wird zunächst links der Fahrbahn auf dem Geh- und Radweg geführt. Ein gelbes Schild mit einem Pfeil lenkt die Radfahrer dann über eine Verkehrsinsel auf die andere Straßenseite. Dort fehlt aber ein entsprechendes Schild, dass Radler den Gehweg mitbenutzen dürfen. Das Fahren auf der Bundesstraße halten die Grünen aber für gefährlich.

Aus Sicht der Gemeinde fehle auch auf der linken Seite ein Schild, dass die Benutzungspflicht aufhebt. Hier soll ein Zusatzzeichen &bdquo;Ende“ auf Höhe der Querung angebracht werden. Zusätzlich schlagen der Kreis Lippe und das Fachbüro VIA aus Köln vor, rechts der Fahrbahn eine Markierung aufzubringen, die einen nicht benutzungspflichtigen, gemeinsamen Geh- und Radweg kennzeichnet. Dem stimmte der Ausschuss einstimmig zu.

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