Sorge um den Treffpunkt: Im Dorfgemeinschaftshaus Bega gibt es einige Baustellen

Dörentrup. Das Projekt läuft, doch in Sachen Bausubstanz hakt es: Der Zieglerverein Bega hatte das heutige Dorfgemeinschaftshaus im Jahr 2007 von der Gemeinde Dörentrup übernommen. Der Vertrag für das Erbpachtgrundstück ist auf 30 Jahre ausgelegt. Im Jahr 2037 kann der Verein sich entscheiden, ob das Haus an die Kommune zurückgegeben wird oder ob sich die Ehrenamtlichen weiter darum kümmern.

Sicher ist jetzt schon, dass etwas am Haus gemacht werden muss. Kleinere Reparaturen führen die Vereinsmitglieder seit je her selbst durch und vor wenigen Jahren ließen sie bereits eine neue Heizung verbauen. Doch mittlerweile hat sich Feuchtigkeit im Haus und die Sorge im Verein breitgemacht, dass in Zukunft für die Instandhaltung mehr Geld benötigt werden könnte, als der Verein aufbringen kann. Deshalb haben sich die Ziegler an die Politik gewendet. Die jüngste Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Gemeinde fand deshalb auch im Dorfgemeinschaftshaus statt. Zuvor hatten die Ausschussmitglieder die Chance, das Gebäude einmal selber unter die Lupe zu nehmen.

Feuchter Keller Besonders der feuchte Keller macht dem Vorsitzenden des Zieglervereins Dirk Brinkmeier Sorgen. &bdquo;Da muss erst mal die Ursache gefunden werden“, berichtet er im Ausschuss. Ohne eine Fachfirma sieht er dieses Unterfangen aber nicht als durchführbar an. Zwar habe man im Übungsraum des Fanfarenzuges die Wände neu verputzt, um den Musikern ein sicheres Umfeld zum Üben zu geben - wie lange sich dadurch aber die Feuchtigkeit aufhalten lasse, ist unklar. Auch wie es um den Zustand der Wände in den Toilettenräumen, die weitgehend gefliest sind, steht, sei bisher nicht klar.

Klar ist hingegen die Bedeutung, die das Gebäude für die Dorfgemeinschaft hat: &bdquo;Das Dorfhaus ist mehr oder weniger der Mittelpunkt von Bega. Früher gab es mal drei Kneipen“, berichtet Brinkmeier. Das Dorfleben zu erhalten, gestalte sich in der heutigen Zeit immer schwieriger.

Deshalb übernimmt das Haus auch die Funktion des Treffpunkts für die Einwohner. Dort üben montags der Spielmannszug und dienstags eine weitere Kapelle, mittwochabends gibt es ein Handwerkertreffen mit Kaltgetränken, bei dem die Menschen aus dem Dorf zusammenkommen und sich austauschen können. Zudem gibt es einen Handarbeitskreis und einen Knobelklub, die im Dorfgemeinschaftshaus zusammenkommen. Auch Seniorentreffen und Weihnachtsveranstaltungen finden statt. &bdquo;Es wird super genutzt“, resümiert der Vorsitzende.

Wohnungen und Partyraum Um Geld in die Vereinskasse zu spülen, wird das Haus auch für Feiern vermietet. &bdquo;80 bis 90 Leute kann man hier lassen“, sagt Brinkmeier. Doch die Zahl der Vermietungen hat seit der Corona-Pandemie stark nachgelassen. Wurde zuvor noch etwa jedes zweite Wochenende eine Feier ausgerichtet, waren es in 2024 nur noch insgesamt zwölf Vermietungen - somit kommt immer weniger Geld zusammen, das in das Haus gesteckt werden kann.

Die Wohnungen, die sich im ersten Stock befinden, sind zurzeit noch an die Gemeinde vermietet - zur Unterbringung von Geflüchteten. Doch wie lange diese sichere Einnahmequelle noch bestehen wird, ist unklar. Für eine Vermietung an Privatpersonen sieht der Vorsitzende der Vorsitzende Hürden - besonders weil sich potenzielle Mieter an den Feiern stören könnten. Die bisherigen Bewohner hätten sich laut Brinkmeier eher darüber gefreut, dass Leben in der Bude ist, und von Zeit zu Zeit auch selber mitgefeiert. &bdquo;Das ist auch Integration“, findet der Vereinsvorsitzende.

Geld für Sanierungen Für Sanierungen ist der Zieglerverein, also der aktuelle Erbpachtnehmer verantwortlich. Doch für eine energetische Sanierung sowie Reparaturen an Keller und Dach fehlt dem Verein das Geld. &bdquo;Das kann ein Verein nicht leisten“, sagte dazu Beisitzer Michael Kuhlemann. Zwar läge zurzeit noch nichts derartig im Argen, dass eine Schließung droht, doch früher oder später müssten die Probleme angegangen werden. Auch betragen die Heizkosten zurzeit etwa 400 Euro im Monat. Mit den Mitteln, die zur Verfügung stehen, könnte zwar sehr wahrscheinlich der Betrieb bis 2037 aufrechterhalten werden, um grundlegenden Probleme anzugehen, reicht das Geld aber sicher nicht.

Nun stellt sich die Frage, wie Abhilfe geschaffen werden kann. Der Zieglerverein hat sich an die Gemeinde gewandt, um die Schwierigkeiten frühzeitig zu adressieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. So hofft Brinkmeier, dass sich zum Beispiel die Suche nach Fördermitteln gemeinsam leichter gestalten lasse. &bdquo;Die Frage ist, was kann man machen, wie kann man Gelder oder Zuschüsse kriegen“, so Brinkmeier weiter. Die Ausschussmitglieder und der Bürgermeister sicherten Beratung und Hilfe zu.

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