Das sind die Pläne eines Projektentwicklers für einen Batteriespeicher in Humfeld

Dörentrup-Humfeld. Die Gemeinde Dörentrup möchte in Humfeld einen Batteriespeicher und eine Freiflächen-Photovoltaikanlage errichten. Und zwar in unmittelbarer Nähe zum dortigen Umspannwerk. Im Bau- und Planungsausschuss war deshalb Maxim Pfarrherr, Geschäftsführer der Milvio Energy GmbH aus Hamburg zu Gast, um als Projektentwickler das Vorhaben vorzustellen. Und das schien zu überzeugen. Dem Vorgehen, über eine Bauvoranfrage die Zulässigkeit zu prüfen und parallel einen Aufstellungsbeschluss zur Einleitung eines Bauleitplanverfahrens zu erstellen, wurde fraktionsübergreifend zugestimmt.

Seit 2008 entwickelt die Milvio Energy Lösungen für erneuerbare Energien, gab Maxim Pfarrherr eine kleine Vorstellung des Unternehmens. Zunächst mit kleinen 30-Kilowatt-Anlagen zum Beispiel auf Supermärkten. Schnell sei der Sprung auch ins Ausland erfolgt, seit 2016 investiere das Unternehmen aber nur noch in Deutschland. Auch im Bereich Windenergie und Batteriespeicher sei man neben Photovoltaikanlagen aktiv.

&bdquo;Batteriespeicher dienen zum einen der Steuerung der erneuerbaren Energie“, erklärte Maxim Pfarrherr weiter. &bdquo;Diese wird produziert, auch wenn wir sie nicht brauchen, und deswegen benötigen wir Möglichkeiten, diese zwischenzuspeichern.“ Ein anderer Punkt sei die Netzstabilität, indem man ständig Energie bereitstellen könne. Zudem könne sie auch an anderen Orten eingesetzt werden und nicht zwangsläufig dort, wo sie produziert wird. Gerade in der jetzigen Zeit seien Batteriespeicher ein wesentlicher Eckpfeiler beim Ausbau der erneuerbaren Energien, resümierte Pfarrherr.

Ein Speicher müsse an einem bestehenden Umspannwerk errichtet werden. In Dörentrup handelt es sich beim geplanten Standort um eine Fläche im &bdquo;allgemeinen Freiraum- und Agrarbereich ohne besondere Schutzfestsetzungen“. Im Flächennutzungsplan ist diese derzeit als landwirtschaftlich ausgewiesen.

Sichtschutz durch Hecke Zum geplanten Standort erklärte Maxim Pfarrherr: &bdquo;100 Meter Abstand müssen zur Wohnbebauung eingehalten werden.“ Auch zum Thema Erschließung habe man sich schon Gedanken gemacht, um auch diesen Punkt schon planungsrechtlich zu berücksichtigen. Rund 1,2 Hektar werde die Anlage, die mittels mehrerer Container errichtet wird, in Anspruch nehmen. Weil diese größtenteils aus Schotter aufgebaut würden, müsse kaum Fläche versiegelt werden. Ein umlaufender Sichtschutz soll durch eine Heckenbepflanzung gewährleistet werden, ähnlich wie schon beim Umspannwerk. Für einen Havariefall seinen Batteriespeicher übrigens immer mit einer Auffangwanne versehen, sodass nichts in den Boden gelangt.

Der Batteriespeicher soll eine Leistung von bis zu 110 Megawatt haben, Netzbetreiber ist die Weser Netz. Eine entsprechende Anfrage läuft laut Pfarrherr bereits. Ob die Genehmigung über das Bauleitplanverfahren oder als &bdquo;privilegiertes Vorhaben“ erfolgt, müsse in diesem Fall der Kreis Lippe entscheiden. &bdquo;Bei Batteriespeichern gibt es dazu keine einheitlichen Vorgaben“, erklärte Maxim Pfarrherr.

Aber was hat eigentlich die Gemeinde Dörentrup von der Errichtung? &bdquo;Es ist so, dass die Betreibergesellschaft vor dem Bau in die Kommune verlegt wird, sodass in der Regel 100 Prozent der Gewerbesteuereinnahmen aus dem Speicher an diese gehen“, erklärte der Geschäftsführer abschließend.

Über den Aufstellungsbeschluss soll in der Ratssitzung am Donnerstag, 10. Juli, abschließend entschieden werden.

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