Dörentrups Wähler bestätigen Friso Veldink: „Dieses Ergebnis ist auch ein Auftrag“

Dörentrup. Es ist halb acht, als die ersten Glückwunsche auf Friso Veldinks Handy eintrudeln. &bdquo;Zu früh“, findet der 54-Jährige da noch, der neben seiner Frau Tina im Bürgerhaus sitzt. Er wirkt angespannt, auch ohne Gegenkandidaten. Später wird er sagen, dass er aufgrund des auf Sparflamme gelaufenen Wahlkampfes nicht so recht ein Gefühl dafür hatte, wo genau er steht. Das ist am Ende des Abends dann überdeutlich: 86,11 Prozent der Wählerinnen und Wähler (3266) haben ihm ihre Stimme gegeben, nur 13,89 Prozent waren gegen eine weitere Amtszeit.

&bdquo;Es freut mich, dass es so positiv gelaufen ist“, sagt Veldink. Ja, das Ergebnis sei eine Bestätigung seiner Arbeit. &bdquo;Ich sehe darin aber auch den Auftrag, die jetzt gut fortzuführen.“ Veldink, der 2020 noch drei Gegenkandidaten hatte und in die Stichwahl musste, war in diesem Jahr der einzige Bewerber. &bdquo;Ich mache es ja auch, weil es mir Spaß macht.“ Das wiederum liege an der &bdquo;guten Mannschaft“ im Rathaus, die ihn in allen Bereichen unterstütze. Entscheidend sei zudem das Miteinander im Rat. &bdquo;Es geht immer um die Sache. Wenn es nur Stress und Streit geben würde, hätte ich es mir sicher anders überlegt.“

&bdquo;Nah dran am Bürger“

Auch die CDU insgesamt scheint von Veldinks gutem Image profitiert zu haben: Sie erreicht im Rat 52,7 Prozent im Vergleich zu 46,6 Prozent vor fünf Jahren. &bdquo;Megatoll. Das ist, genau wie schon 2020, das beste Ergebnis, das wir je hatten“, freut sich der Fraktionsvorsitzende Rainer Fornefeld. Wie kommt’s, seiner Meinung nach? &bdquo;Wir versuchen, nah am Bürger dran zu sein. Sind in jedem Ortsteil vertreten, in den Vereinen, wir reden mit den Menschen.“ Die große Politik tue der kommunalen nicht immer einen Gefallen. &bdquo;Umso mehr freuen wir uns, dass die Bürger sehen, was wir hier vor Ort gestalten.“

Die SPD verliert von 25,29 Prozent auf nun 22,59. Den größten Absturz erleben jedoch die Grünen: Lagen sie 2020 noch bei 20,32 Prozent, landen sie nun bei nur noch 12,36 Prozent. &bdquo;In etwa so hatten wie es befürchtet“, sagt Annegret Färber vom Ortsverband. Der Fraktionsvorsitzende Volker Althoff sieht Grund in einer immer stärker werdenden Orientierung der Wähler an der Bundespolitik: &bdquo;Viele wissen nicht, was in der Kommunalpolitik, was in den Ausschüssen, vor sich geht“, bedauert er. &bdquo;Und das Interesse hält sich leider auch in Grenzen.“

AfD erreicht einen Sitz im Rat

Die FDP dagegen ist mit dem Ergebnis der Ratswahl zufrieden: Sie hält mit 7,11 Prozent in etwa das Ergebnis von vor fünf Jahren (7,79). &bdquo;Wir sind auf alle Fälle froh, dass uns das Bundesergebnis der FDP nicht so gewaltig in die Quere kommt“, bringt es Friedhelm Plöger auf den Punkt. Er selbst werde nicht mehr im Rat aktiv sein. Der Ortsverband habe entschieden, einen Generationenwechsel zu vollziehen und auf Jüngere zu setzen, etwa Spitzenkandidatin Nicole Herrmann. Wenn man allerdings bedenke, dass die FDP in Dörentrup stets stark und &bdquo;mal mit fünf Leuten im Rat war“, wie Plöger sich erinnert, habe man doch Federn gelassen.

Dass die AfD mit nur einem Sitz im Rat vertreten sein wird, sorgt bei den im Bürgerhaus anwesenden Parteien für Erleichterung. Erstmals in vier von 13 Wahlbezirken angetreten, konnte die AfD vor allem in Humfeld-Nord (25,88 %) punkten. Die Wahlbeteiligung lag mit 60,22 Prozent knapp über der von vor fünf Jahren. Veldinks Befürchtung, dass die Dörentruper ohne Kampf ums Bürgermeisteramt der Urne fernbleiben könnten, hat sich nicht bestätigt.

Lesen Sie dazu auch den LZ-Kommentar zum Wahlergebnis .

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