Extertal/Barntrup. Zwischen Extertal und Barntrup gibt es bislang keine unterirdische Verbindung - zumindest, was Trinkwasserleitungen angeht: Die Netze der beiden Kommunen sind getrennt. Das könnte sich irgendwann ändern. Denn die Extertaler Gemeindeverwaltung hat den Blick beim Thema Trinkwasserversorgung über die Gemeinde- und die Landesgrenzen hinaus geworfen.
Ein Szenario: eine Trinkwasserleitung zwischen Extertal und Barntrup. Die Wasserversorgungssysteme der beiden Kommunen wären damit verbunden. Wenn das klappen würde, brächte es mehr Versorgungssicherheit für beide Partner. "Viele lippische Kommunen sind miteinander vernetzt. Bei uns hat sich das wegen der Entfernung noch nicht ergeben", erklärt Fred Heuer vom Wasserwerk der Stadt Barntrup. Denn eine Leitung müsste zwei bis drei Kilometer lang sein und würde einen sechsstelligen Betrag kosten. Doch das ist Zukunftsmusik, auch wenn die Barntruper Kommunalpolitik schon mal den Grundsatzbeschluss gefasst hat, die Zusammenarbeit voranzutreiben.
Der Hintergrund: Die Initiative zu den Überlegungen ging von Extertal aus, sagt André Nolting von den dortigen Wirtschaftsbetrieben. "Wir haben unsere Nachbarkommunen angeschrieben." Alle fünf, neben Barntrup, Dörentrup und Kalletal auch Rinteln und Aerzen in Niedersachsen, hätten grundsätzliches Interesse an einer Zusammenarbeit. Denn wie Barntrup ist auch das Extertaler Netz, das aus zehn Brunnen gespeist wird, eine Insel.
Der nächste Schritt: Es soll auf Einladung der Extertaler eine große Gesprächsrunde geben, ein "völlig ergebnisoffenes Brainstorming", wie Nolting sagt. Diskutiert werden könnten laut Nolting Verbundleitungen oder der Bau eines gemeinsamen Brunnens. "Vielleicht ergeben sich neue Ideen."
Die Vergangenheit: Eine Motivation für die Extertaler sind Probleme, die vor einigen Jahren auftraten. Da fielen einzelne Brunnen aus, aus denen das Trinkwasser gewonnen wird. Jüngste Versuche, einen elften Brunnen zu bohren, waren wegen der schwierigen geologischen Situation in Nordlippe nicht erfolgreich.
Die Vorteile: Vor dem Hintergrund der Notfälle vor einigen Jahren "machen wir uns Gedanken", sagt Nolting - auch wenn die Versorgung zurzeit problemlos laufe. Ebenfalls Vorteile sieht der Barntruper Fred Heuer, etwa wenn ein Brunnen saniert werden müsste: Verbundleitungen könnten es möglich machen, Trinkwasser "von A über B nach C und D" zu pumpen.