Die Hohe Asch in Extertal - wo Amerikaner ihr Herz verlieren

Extertal. &bdquo;Oh, Hohe Asch, wie bist zu schön, mit deinen wunderschönen Höhn. Du lässt uns blicken weit übers Lipperland, bis den schönen Weserstrand." Inge Schulz aus Wiesbaden ist nur eine von vielen, die ihrer Begeisterung im Gästebuch des ehemaligen Turmcafés Worte verliehen hat. Mit grandiosem Blick über Teutoburger Wald, Weserbergland bis hoch zum Harz konnte der zweithöchste Extertaler Berg vor allem in den 50er und 60er Jahren punkten. Mit Bussen rollten damals die Touristen aus der ganzen Bundesrepublik an.

Grandioser Ausblick über die grüne Hügel-Landschaft Und in der Tat: &bdquo;Wo bekommt man schon so einen Ausblick geboten?", fragt Hans Böhm und lässt die Augen in die Ferne schweifen. In 15 Meter Höhe auf dem 1980 erbauten Aussichtsturm steht er und lässt sich den Wind um die Nase pfeifen. Es ist ein diesiger Wintertag und dennoch kann die Hohe Asch mit grandiosem Ausblick weit über die sanfte grüne Hügel-Landschaft punkten.

Bei guter Sicht reicht der Blick bis zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal oder Porta Westfalica, bis zum Köterberg oder im Südwesten bis zum Hermannsdenkmal. Und selbst der Brocken im Harz lässt sich bei besten Bedingungen erahnen. &bdquo;Unser Hausberg", sagt Hans Böhm dann stolz auch zur Hohen Asch, der schönste, wenn auch nicht der höchste in Extertal, denn mit 371 Metern bleibt die Hohe Asch dem Dörenberg um 20 Meter Höhe unterlegen.

Zweithöchster Berg des Extertals Wer wandern möchte, kann mit dem Auto bis auf den Parkplatz unterhalb des grünen Aussichtsturmes fahren und sich auf dem Fernwanderweg E 1 theoretisch bis nach Genua aufmachen. Auch Hansaweg oder Extertalpfad laden zum Ausschreiten mit Panoramablicken ein. Wer den Rundweg mag, für den empfiehlt Hans Böhm, Fachmann von Marketing Extertal und selbst leidenschaftlicher Wanderer, eine andere Runde: Von Bösingfeld über den Schnattergang kann man die Hohe Asch direkt vom Tal aus erklimmen und den Weg zurück über die schmale, kaum befahrene Zufahrtsstraße nehmen. Auch ließe sich die Tour zur Hohen Asch bestens mit dem Themenwanderweg Bauernpfad verbinden.

Eine Auswahl der vielen Routen ist auf der Homepage von Marketing Extertal zu finden. Die nordlippische Kommune hat in dieser Hinsicht viel zu bieten, schwärmt der passionierte Naturfreund, und das habe sich mittlerweile durchaus herumgesprochen. So freut sich Böhm darüber, dass immer mehr Touristen Extertal für Wanderungen und Freizeit in der Natur entdecken.

Auf der Hohen Asch ist der Aussichtsturm ganzjährig geöffnet. Wer die Eisentreppe hinaufsteigt, wird nicht nur mit dem Rundblick belohnt, sondern kann sich auch auf Schildern informieren, was es in der Ferne alles zu entdecken gibt. Bänke für die Rast stehen am Waldrand bereit, doch die Brotzeit sollte sich jeder selbst mitbringen, denn die Zeiten des benachbarten Ausflugslokals sind schon lange vorbei.

Aussichtsturm ist ganzjährig geöffnet In den 1950er Jahren hatte der Heimat- und Verkehrsverein Bösingfeld in Eigenregie einen hölzernen Turm gebaut, der bewirtschaftet wurde. Das Geschäft boomte, so sehr, dass die Pächter in den Folgejahren fleißig aus- und anbauten. Die Gäste kamen aus Nordlippe und Umgebung, aber auch aus der ganzen Bundesrepublik, um die Geselligkeit mit schönstem Ausblick zu genießen. Und das, obwohl es bis in die 60er Jahre kein fließend Wasser und als Toilette nur das Plumpsklo gab.

Bis in die 80er Jahre florierte das Geschäft, als der neue Aussichtsturm eröffnet wurde. Danach kam die Krise, und in den 90er Jahren machte die Gaststätte endgültig zu. Sie dient mittlerweile als Wohnhaus. Die Bewohner dürfen jeden Tag einen Ausblick genießen, wie es sich wohl auch die Besucher aus Minnesota (USA) wünschten, die seinerzeit ins Gästebuch schrieben: "I have never seen anything as beautiful as the Hohe Asch. The view from here ist wonderful. My heart will always be here." (Ich habe nie etwas so Wundervolle wie die Hohe Asch gesehen. Der Ausblick ist wundervoll. Mein Herz wird immer hier sein.) Und mehr gibt es dazu, wohl auch nicht zu sagen.

In der nächsten Folge geht es nach Kalletal auf den Teimer .

Eine "Bergin" Die Hohe Asch – der Hohe Asch. Immer wieder wird bei der Extertaler Kuppe die männliche Form genutzt. Sicher aber ist: Es ist eine &bdquo;Bergin", wenngleich die Herkunft des Namen ungewiss ist. Ein Erklärungsversuch geht darauf zurück, dass im Jahr 1651 erstmals die hohe Ase, also eine hoch gelegene Weide, schriftlich festgehalten wurde.

Heimatchronist Friedrich Hilkemeier führte den Namen wiederum auf die Eschen als Flurbezeichnung zurück. Und andere leiten den Namen vom Aschbach ab, der in der Höhe entspringt. Und dann gibt es noch Erzählungen, die von Brandopfern auf dem Berg berichten. Die Asche der verbrannten Tiere und Menschen sei dann mit dem Wasser ins Tal gelangt. Mehr zur Hohen Asch und ihrer Geschichte findet sich in Hans Böhms überaus interessantem Buch &bdquo; Extertaler Geschichte(n)", herausgegeben vom Verein Marketing Extertal.

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