Lenze plant 50-Millionen-Euro-Neubau um

Extertal-Bösingfeld/Asmissen. Die Baugrube ist riesig und sieht aus wie aus dem Ei gepellt. In Kürze geht es am Lenze-Werk III in Asmissen mit dem nächsten großen Schritt für den Neubau weiter: Dann wird die Bodenplatte für das Logistikzentrum gegossen. Die vergangenen Monate hat der Spezialist für Antriebstechnik dafür genutzt, seine Pläne zu überarbeiten und stärker auf die Digitalisierung auszurichten. Das ist nach Unternehmensangaben der Grund dafür, dass es in jüngster Zeit keine sichtbare Arbeiten auf der Baustelle gab.

&bdquo;Wir haben uns genau angeschaut, wie sich die Industrie 4.0 wirklich umsetzen lässt“, erläutert Ines Oppermann aus der Lenze-Pressestelle, wie das Unternehmen am Konzept für sein 50-Millionen-Euro-Vorhaben gefeilt hat. Das Projekt soll so besser &bdquo;auf eine anspruchsvolle und digitalisierte Zukunft“ ausgerichtet werden. Außerdem wechselte der Projektleiter. Der sogenannte &bdquo;Mechatronic Competence Campus“ (MCC) entsteht auf dem Gelände zwischen der Barntruper Straße und der Elisabeth-Belling-Straße, der früheren Siemensstraße.

Dort baut Lenze ein neues Logistikzentrum und ein Hochregallager. Ein Anbau am südlichen Ende der bestehenden Gebäude entsteht an Stelle einer Werkshalle, die abgerissen wurde. Die bestehenden Randbauten sollen modernisiert werden und sich damit &bdquo;stimmig in das gesamte Bauvorhaben integrieren“, so Oppermanns Kollegin Alexandra Bakir.

Im Frühjahr wird die Bodenplatte gegossen &bdquo;Für das Frühjahr 2020 ist geplant, die Bodenplatte für das Logistikzentrum zu gießen“, kündigt Bakir die nächsten Aktivitäten nach der internen &bdquo;Revisionsphase“ an. Seit dem Sommer und dem Spätherbst 2019 habe es überdies innerbetriebliche Umzüge gegeben. Der neue MCC soll die Unternehmensaktivitäten in Extertal bündeln und an einem Werksstandort konzentrieren. Zurzeit gibt es noch drei Werke. Wie die Gebäude beiderseits der Breslauer Straße nach Fertigstellung des MCC genutzt werden, sei noch nicht endgültig entschieden, so Bakir.

Derweil hat Lenze auch den Zeitplan verändert: Ging das Unternehmen, das seinen Hauptsitz in Groß Berkel bei Hameln hat, bei der Grundsteinlegung im September 2018 davon aus, die neuen Gebäude im Jahr 2020 beziehen zu können, so ist dafür jetzt der Herbst 2022 angepeilt.

"Klares Bekenntnis zum Standort Extertal" Beim MCC handelt es sich nach Unternehmensangaben um die größte Einzelinvestition der Firmengeschichte. Die Räume sollen dann mehr als 800 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz bieten. Weltweit beschäftigt das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 3900 Menschen. Ein Abbau von Arbeitsplätzen, von dem bei der MCC-Vorstellung im Jahr 2016 die Rede war, sei mit dem &bdquo;Prestigeprojekt“ allerdings nicht verbunden, betont Alexandra Bakir. Möglich sei aber eine &bdquo;Verschiebung“: &bdquo;Eventuell wird es bestimmte Arbeitsplätze nicht mehr geben, dafür kommen andere hinzu.“ Im Gegenteil seien die Investitionen in die &bdquo;Fabrik der Zukunft“ und die Umorganisation des Projekts ein klares Bekenntnis zum Standort Extertal.

Auch Extertals Bürgermeisterin Monika Rehmert wertet es als &bdquo;absolut positives Zeichen“, dass Lenze den Standort &bdquo;modernisiert, ausbaut und zukunftssicher macht“. Wegen des an der Elisabeth-Belling-Straße geplanten Logistikzentrums will die Gemeinde die Kreuzung mit der Sternberger Straße noch umgestalten und mit Linksabbiegespuren ausstatten.

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