Extertaler Arzt hilft, wo die Armut in Afrika groß ist

Extertal. &bdquo;Bildung ist das Wichtigste für ein Kind, um die Armut hinter sich zu lassen." Davon ist Dr. Peter Hoffmanns aus Extertal überzeugt und hilft mit dem von ihm initiierten Verein &bdquo;Wir für Kenia" dort, wo die Armut groß ist: im ostafrikanischen Land Kenia, das rund 50 Millionen Einwohner hat. Der Mediziner, der sich Anfang 2020 zur Ruhe setzte, ist gerade aus Kenia zurückgekehrt. Mit der LZ sprach er über erreichte Ziele, aktuelle Eindrücke und Zukunftswünsche.

Die gute Nachricht: Die vom Verein unterstützte Schule ist renoviert und baulich in einem ordentlichen Zustand. Künftig will sich der Verein auf die Förderung der Kinder konzentrieren. &bdquo;Es gibt eine staatliche Grundschule, deren Besuch kostenlos ist", erläutert Hoffmanns das kenianische Schulsystem. Alle darüber hinaus gehenden Schulsysteme kosten Geld, etwa die sogenannte Secondary School, die vergleichbar mit unserem Gymnasium ist. Eine besondere Herausforderung sei dabei die Unterbringung der Kinder, denn die weiterführende Schule wird nur als Internat angeboten.

Mit 2.500 Euro ist der Schulbesuch über Jahre gesichert &bdquo;Das bedeutet: Neben dem Schulgeld müssen die Schüler auch Kleidung, Matratze, Hygieneartikel und natürlich die Schulbücher selbst mitbringen", sagt Hoffmanns. Hier hilft der Verein &bdquo;Wir für Kenia". Er betreut derzeit 17 junge Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren, drei von ihnen in privater Patenschaft. Über die Kosten für diese Betreuung hat Robert Hampe, ehemaliger Finanzbeamter und Kassenwart des Vereins, einen genauen Überblick: &bdquo;Etwa 2500 Euro werden benötigt, um sicherzustellen, dass ein Kind die erforderlichen dreieinhalb Jahre lang zur weiterführenden Schule gehen und den Abschluss machen kann", sagt Hoffmanns.

Ein Blick auf die Verhältnisse, in denen die Eltern der geförderten Kinder leben, zeige, dass die Eltern so viel Geld keinesfalls aufbringen könnten, zumal es meist alleinerziehende Mütter sind, die mehrere Kinder versorgen müssen. Hoffmanns nennt beispielhaft die Mutter eines Mädchens: &bdquo;Sie arbeitet in einer chinesischen Bekleidungsfabrik und erhält für zehn Stunden tägliche Arbeit einen Tageslohn von zwei Euro." Die Schulkosten von 700 Euro jährlich seien davon nicht zu bezahlen.

Studentin hat es geschafft Seit sechs Jahren hilft Hoffmanns vor Ort – zunächst in privater Initiative und seit Mitte 2018 als eingetragener Verein. Nutznießer dieser Hilfe ist beispielsweise Abel. &bdquo;Der Junge hat drei Jahre Schule durchlaufen und macht demnächst seinen Abschluss", berichtet Hoffmanns. Regelmäßig informiert sich der Verein über die Leistungen der betreuten Schüler und steht in Kontakt mit der ehrenamtlichen Projektbetreuerin vor Ort.

&bdquo;Bei unserem vorigen Aufenthalt haben wir an einem Meeting mit den Kindern teilgenommen", beschreibt Hoffmanns das Treffen in einem kleinen Restaurant. Als Ehrengast war eine Studentin der Mikrobiologie eingeladen. &bdquo;Sie hat es dank eines guten Schulabschlusses geschafft", erklärte Hoffmanns den Kindern und ermutigte sie, diesem Beispiel zu folgen. Von einer Million Grundschulabsolventen habe mehr als die Hälfte die erforderlichen guten Schulleistungen zum Besuch der weiterführenden Schule – allein: Es fehlt das Geld. Das sammelt der Verein &bdquo;Wir für Kenia", der aktuell Sponsoren und Paten sucht.

www.wir-fuer-kenia.com

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