Der letzte Ouzo ist getrunken - Bösingfelder Restaurant Syrtaki schließt

Extertal-Bösingfeld . Mit viel Ehrgeiz, Engagement und Herzblut hat Stelliani Senke das griechische Restaurant Syrtaki am Hackemack in Bösingfeld geführt. 26 Jahre lang war es ein fester Bestandteil des Ortes und auch weit über die Grenzen Bösingfelds hinaus bekannt. Nun gibt die Gastronomin das Geschäft aus gesundheitlichen Gründen auf. Am Sonntag ist der letzte Ouzo über die Theke gegangen.

Schon in jungen Jahren hatte sich Stelliani Senke, von allen Stella genannt, für die Selbstständigkeit entschieden. Ein eigenes Restaurant war der große Traum ihres Mannes, dessen Nachname Sarigiannidou sie bis vor einigen Jahren auch noch trug. &bdquo;Der Start war nicht gerade einfach“, erinnert sie sich. Ein Vorpächter habe keinen guten Ruf gehabt, &bdquo;und dementsprechend viele Mühen mussten wir investieren, um von den Bösingfeldern angenommen zu werden“, sagt sie. Mit ihrer gastfreundlichen Art, ihrem netten Lächeln und vor allem mit einer großen Portion Ehrlichkeit und Direktheit gelang es ihr, an der Mittelstraße das Vertrauen der Gäste zu gewinnen.

Mittlerweile genieße sie viel Anerkennung, die sie sich zwar hart erarbeitet habe, die aber trotzdem nicht selbstverständlich sei. &bdquo;Ich habe einen sehr großen Kreis an Stammgästen, der über all die Jahre und auch in schwierigen Zeiten immer zu mir gehalten hat. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Neuanfang nach Schicksalsschlag Auch die Familie ist für die 52-Jährige immer eine große Stütze gewesen. &bdquo;Mein Sohn und meine Tochter sind sozusagen in dem Restaurant aufgewachsen. Wir haben damals über dem Geschäft gewohnt und waren so immer für unsere Kinder da. Mit meinem Mann standen sie schon in jungen Jahren gerne in der Küche und haben geholfen“, erinnert sie sich. Vor sechs Jahren folgte für die Familie dann ein Schicksalsschlag: Innerhalb kurzer Zeit erkrankte Stellas Mann und starb. Plötzlich stand sie ganz alleine vor dem Geschäft, das so viel mehr beinhaltet, als &bdquo;nur“ die Gäste zu bekochen und zu bedienen.

&bdquo;Ich habe mich dann entschlossen, einen Neuanfang zu wagen, und bin mit dem Restaurant von der Mittelstraße hier zum Hackemack gezogen.“ Eigentlich wollte sie sich mit dem Laden verkleinern, doch stattdessen bekam einige Plätze dazu. 100 Gäste konnte sie so in den vergangenen sechs Jahren gleichzeitig bewirten. &bdquo;Meine Kinder haben mich immer unterstützt, und auch die Gäste sind treu geblieben, obwohl am Anfang noch nicht alles so eingespielt war“, erinnert sich Stelliani Senke.

Leicht fällt ihr der Schritt der Schließung merklich nicht. Obwohl ihr Ehemann Frank Senke bei Bedarf zur Seite steht, möchte die Gastronomin ihren Laden und ihre Gäste in der langen Zeit, in der sie wegen einer bevorstehenden Hand-Operation nicht arbeiten darf, keinesfalls alleine lassen. &bdquo;Ich möchte vernünftig aufhören und mich gebührend vorerst von allen verabschieden. Da erschien mir dieser Schritt der vernünftigste.“

Künftig wird sie sich verstärkt um die Pension kümmern, die ihr Mann seit Jahren im selben Haus betreibt, und voraussichtlich ab Ende September jeden Sonntag ein reichhaltiges Frühstücksbuffet in den Syrtaki-Räumen anbieten. Den Namen wird es so aber nicht mehr geben. Das Frühstück wird unter dem Namen &bdquo;Zum Hackemack“ angeboten, den auch die Pension trägt.

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