Maik Schlicht: "Das Wort muss zählen"

Extertal. Eine Arminia-Bielefeld-Fahne flattert im Wind, neben der Haustür hängt ein Schild &bdquo;Schützenkönig 2013". Wer hier her kommt, der sieht gleich: Vereinsleben ist Maik Schlicht, Bürgermeister-Kandidat der Extertaler CDU, wichtig.

Ruhig in einem Wohngebiet am Wald liegt das Wohnhaus der Familie, in dem der gebürtige Barntruper seit 1996 mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter wohnt. In der Tür steht er, weißes Hemd, dunkle Jeans, Gürtel und Lederschuhe farblich passend aufeinander abgestimmt, offener, freundlicher Blick. Doch wer ist der 53-Jährige eigentlich, der sich da um den Chefsessel im Extertaler Rathaus bewirbt?

Hinein geht es durch den Flur Richtung Esszimmer, auf dem Tisch stehen Kekse, Kaffee und Wasser. Es regnet, &bdquo;sonst hätten wir auch nach draußen gehen können", sagt Maik Schlicht. Denn dort ist auch einer seiner Lieblingsplätze zu finden: Ein Strandkorb steht auf der Terrasse, aufgrund des Wetters mit einer grauen Hülle abgedeckt. Hier sitze er ab und an, wenn er Zeit habe, und lese ein Buch. &bdquo;Krimis. Etwas, das man auch mal so nebenbei, einfach zur Entspannung, lesen kann."

Er will Politik erklärbar machen Doch Zeit, die ist momentan Mangelware. Der gelernte Dreher hat sich zum Industriemeister Metall hochgearbeitet und ist mittlerweile Leiter einer Abteilung mit rund 60 Mitarbeitern. In dem Unternehmen, in dem er 1983 auch seine Ausbildung begann. &bdquo;Ich mag die kurzen Wege in der Firma", sagt er und schmunzelt bei dem Gedanken, wie lange er bereits dort beschäftigt ist. Konstanz, Verlässlichkeit, das ist ihm nicht nur im Beruf, sondern auch in der Politik wichtig. Das Wort müsse zählen. &bdquo;Ich mag es nicht, wenn man sich nicht an Absprachen hält."

Kurz gefragt Seit 2006 ist Maik Schlicht Mitglied in der CDU, &bdquo;die Grundwerte und Ansichten haben mir damals gut gefallen. Es war eine klare Linie zu erkennen." So wie jetzt auch wieder, sagt er, &bdquo;das etwas Wackelige ist weg". Er rede lieber Klartext, statt drumrum, will Politik erklärbar machen. &bdquo;Damit jeder weiß, was passiert." Viele attestierten ihm, seine Stärke sei es, Dinge kurz und klar auf den Punkt zu bringen. Seine Schwäche hingegen: &bdquo;Ich bin total ungeduldig." Immer nur zu nölen, das sei so gar nicht sein Ding, &bdquo;man muss auch versuchen, was zu ändern. Sofern einem das eben möglich ist".

Deshalb habe er auch politisch Verantwortung übernommen, hat bei der Kommunalwahl 2014 direkt seinen Wahlkreis gewonnen, wurde ein Jahr später Fraktionsvorsitzender. Seit 2017 ist er zudem Gemeindeverbandsvorsitzender, seit 2018 im erweiterten Kreisvorstand der CDU. &bdquo;Und stellvertretender Bürgermeister in Extertal." Er grinst.

Von Arminia bis Schützenverein Hinzu kommen seine Vereine: Er ist Vorsitzender eines Arminia-Fanclubs – die Fahne im Vorgarten deutete es bereits an. Und er ist im Schützenverein, ein Hobby, das er auch mit seiner Frau teilt. Die zwei Jahre als Schützenkönig waren &bdquo;eine super tolle Zeit. Wir haben alle so viel Spaß miteinander gehabt", sagt er und lacht herzlich. Zudem ist er Mitglied im Landwirtschaftlichen Verein, beim TSV Bösingfeld und im Reit- und Fahrverein. &bdquo;Meine Tochter hat auch selbst ein Pferd", verrät er schmunzelnd. Angesprochen auf den Namen des Vierbeiners gerät er allerdings ins Stocken. &bdquo;Also gerufen wird er Carl." Er lacht auf, muss kurz überlegen. &bdquo;Clean Bandit", fällt ihm der Name dann doch wieder ein, &bdquo;wie die Band".

Ja, die freie Zeit sei knapp, deswegen verbringe er sie am liebsten daheim: &bdquo;Hauptsache entspannt." 20 Jahre hatten sie einen Wohnwagen an der Ostsee, doch den hätten sie aus Zeitmangel aufgegeben. Ein Städtetrip ab und an, das gefalle ihm. Etwa nach Berlin, wo sein Stiefsohn lebt. Aber da leben? Nicht sein Ding. &bdquo;Es ist schön da, aber hier ja auch." Und dort arbeiten? Möchte er auch nicht, &bdquo;mir reicht das hier. Ich weiß, dass man vor Ort mehr verändern kann als in Berlin". Die Rahmenbedingungen setzten Bund und Land, &bdquo;aber umsetzen müssen wir das hier".

Maik Schlicht persönlich Maik Schlicht ist 53 Jahre alt, verheiratet und hat eine Tochter. Zur Patchwork-Familie gehören zudem vier Stiefkinder und ein Enkelkind. Aufgewachsen ist er mit seiner Schwester in Barntrup, begann nach der Fachoberschulreife 1983 eine Lehre als Dreher und leitet mittlerweile als Industriemeister Metall eine Abteilung mit rund 60 Leuten. Seit 1996 lebt er in Extertal, seit 2006 ist er in der CDU und seit 2014 im Extertaler Rat.

Sein Ziel: Die Pflichtaufgaben weiter nach vorne bringen. Dazu gehöre vor allem, Schulen und Feuerwehr nach vorne zu bringen, aber auch das Ehrenamt zu unterstützen und zu fördern mit gemeinsamen, umsetzbaren Ideen und Projekten. Die Finanzen müssten allerdings im Vordergrund stehen, denn die Corona-Pandemie werde auch Extertal finanziell belasten.

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