Extertal will Wirtschaftsförderung ausbauen

Extertal. Eine eigene Stelle für Wirtschaftsförderung: Das ist der zentrale Punkt eines Maßnahmenpakets, mit dem die Gemeindeverwaltung den Sektor in Schwung bringen will. Fachbereichsleiter Hubertus Fricke hat es vorgestellt und darin Anträge zur Wirtschaftsförderung zusammengefasst, die SPD, UWE und FDP über die Jahre gestellt hatten.

Das Papier der Gemeindeverwaltung sieht unter anderem mehr Personal für die Wirtschaftsförderung vor. Bislang erledigen Bürgermeisterin, ihre Assistentin sowie die Fachbereichsleiter Hubertus Fricke sowie Eckhard Paulmann das Thema zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben.

Nun soll vom Jahr 2021 an die zusätzliche Stelle her, wobei die Politik darüber noch entscheiden muss, wenn der nächste Gemeindehaushalt verabschiedet wird. Fricke möchte sie mit einem Mitarbeiter besetzen, der 2021 seine Ausbildung bei der Gemeinde beendet.

Die Fraktionen im Finanz- und Wirtschaftsausschuss (noch in der bisherigen Zusammensetzung) signalisierten bereits vor der Wahl ihr Wohlwollen, wie es Ausschussvorsitzender Karl-Heinz Sievert (SPD) formuliert. Dabei handelt es sich nun um Themen für den neu gewählten Rat, wie Fricke betont.

Im Förderdschungel blickt niemand mehr durch Sievert hält es für wichtig, dass es in Person des für Wirtschaftsförderung zuständigen Mitarbeiters demnächst auch einen &bdquo;Lotsen durch den Förderdschungel" geben soll. &bdquo;Es blickt keiner mehr durch", sagt Sievert über die Vielzahl von Förderprogrammen. Auch Privatleute könnten hier von Zuschüssen der öffentlichen Hand profitieren.

Zugleich soll es einen Arbeitskreis Wirtschaftsförderung geben, eventuell auch unter Beteiligung von Persönlichkeiten aus der Wirtschaft. Der Arbeitskreis wird sich mit allerhand Themen beschäftigen müssen, denn es gibt viele &bdquo;Baustellen". Etwa das Thema Gewerbegebiete: &bdquo;Wir haben zurzeit keine zusammenhängenden größeren Flächen", bedauert Sievert. Die Gemeinde könne nur auf ein größeres Areal in Silixen verweisen. Andere seien vom Gelände her schwierig, lägen beispielsweise am Hang.

Doch es ist ein langer Weg, neue Gewerbeflächen auszuweisen. Der Weg führt hier über den neuen Regionalplan. Hubertus Fricke zeigt sich aber zuversichtlich, dass für Extertal hier neue Flächen ausgewiesen werden. Zwei Gebiete sind im Gespräch: ein Areal nördlich der Sternberger Straße, schräg gegenüber dem Gewerbegebiet &bdquo;Im langen Kamp" in Asmissen, und eine Fläche westlich der Barntruper Straße zwischen Lenze und der Straße &bdquo;In der Egge". Die Gewerbesteuer, die ortsansässige Firmen zahlen, ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für die Gemeinde.

Baugebiete in Bösingfeld, Almena und Silixen Zugleich sehen Politik und Verwaltung Handlungsbedarf beim Thema Baugebiete: &bdquo;Gerade in einer Gemeinde, die mit Einwohnerrückgang zu kämpfen hat, muss etwas getan werden", sagt Sievert. Drei Baugebiete sind im Gespräch: das Aschbachgelände im Bösingfelder Osten, das Siekbach-Areal hinter Turnhalle und Kindergarten in Almena sowie die Nüllbrink-Flächen zwischen Nüllerholzstraße und Theodor-Storm-Straße in Silixen.

Auch das Instrument eines &bdquo;Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts" (Isek) wird für Extertal diskutiert. In anderen Kommunen wie Kalletal oder Lage ist es bereits umgesetzt oder in der Mache. Ein Isek macht es möglich, Städtebau-Fördermittel zu bekommen. Sievert hält es für wichtig, dass hier nicht nur Bösingfeld, sondern auch Almena, Silixen und Laßbruch dabei sind. &bdquo;Diese Ortsteile sollen nicht nur Schlafstätten sein", betont er.

Weitere Vorhaben wie eine Aktualisierung der Extertaler Wirtschaftsbroschüre oder ein Leerstands-Kataster sind geplant oder zumindest in der Diskussion. Viel zu tun für die Arbeitsgruppe.

Photovoltaik im Gespräch Auf zwei benachbarten Grundstücken im Gewerbegebiet &bdquo;Im langen Kamp" in Asmissen könnte eine Photovoltaikanlage entstehen. &bdquo;Es gibt einen Bewerber dafür", sagt SPD-Fraktionschef Karl-Heinz Sievert. Wegen der Hanglage sei die Topographie des Areals für Firmenansiedlungen eher ungünstig. &bdquo;Für eine Solaranlage wäre das aber kein Problem."

Bei der Fläche handelt es sich nach Angaben von Fachbereichsleiter und Gemeindekämmerer Hubertus Fricke um zwei nebeneinander liegende &bdquo;Ladenhüter"-Grundstücke im Gemeindebesitz. Sie sinnvoll zu nutzen, sei schwierig, weil sie abschüssig seien, so Fricke. Die Flächen lägen inzwischen mehr als zehn Jahre brach. Da könnte man sie jetzt auch für eine Photovoltaikanlage nutzen und bekäme so wenigstens kleine Einnahmen, erläutert der Kämmerer die Überlegungen. Ob die beiden Flächen verkauft oder verpachtet würden, ist nach Frickes Angaben noch nicht entschieden. Das Projekt beruht auf einem SPD-Antrag.

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