Extertaler Chef der Grünen: „Wenn Windräder kommen, sind wir nicht dagegen“

Extertal-Asmissen. &bdquo;Ich wollte, dass es die Grünen im Extertal gibt". Das hat Carsten Thomas (55), Fraktionschef der neu in den Extertaler Rat eingezogenen Grünen geschafft. Der in Asmissen lebende Gartenbaumeister ist der Kopf der Extertaler Grünen. Mit drei Personen – Sebastian Kiss (Ratsmitglied), Claudia Kosberg (sachkundige Bürgerin im Schulausschuss) und Carsten Thomas (Fraktionschef, Vize-Vorsitzender Umweltausschuss und Mitglied im Bauausschuss) – sind die Extertaler Grünen noch kein eigener Ortsverein, sondern dem Kreisverband angeschlossen. Viele Ideen für Extertal hat die Fraktion trotzdem.

&bdquo;Wenn Windräder kommen, sind wir nicht dagegen", dieses klare Statement für erneuerbare Energien gibt Carsten Thomas ab in einer Zeit, da ein für Silixen geplantes großes Windrad gerade für Proteste in der Gemeinde sorgt. &bdquo;Photovoltaik auf jedem Dach eines Neubaus" – das ist ein weiteres Ziel, das die Grünen in Kürze mit einem Antrag offiziell einreichen wollen. &bdquo;Es werden gerade zwei Neubaugebiete ausgewiesen, eines in Almena und eines in Bösingfeld", erklärt Thomas. Letzteres sei in einem &bdquo;beschleunigten Verfahren" genehmigt worden, das er selbst als &bdquo;undemokratisch und unökologisch" wertet. Mit der Photovoltaik-Technologie soll zumindest letzteres ein wenig wieder in Waage gebracht werden. Den neuen Klimaschutzmanager für Extertal, David Bogusch , der erst vor kurzem seine Stelle antrat , &bdquo;haben wir schon gut beschäftigt", so Thomas.

Ein Richtungswechsel ist notwendig Ein weiteres Thema ist der Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur in Bösingfeld und auch hier packt der Grünen-Chef gleich ein heißes Eisen an. &bdquo;Wir möchten, dass die Einbahnstraßenregelung für Radfahrer in der Mittelstraße aufgehoben wird", erklärt Thomas. Die seinerzeitigen Proteste vom Seniorenbeirat und Anwohnern, die sich Sorgen um die Sicherheit der Fußgänger in diesem Bereich machten, seien ihm wohl bewusst. &bdquo;Aber wir sind jetzt sieben Jahre weiter und es ist einiges passiert." Aus seiner Sicht sei ein Richtungswechsel bei diesem &bdquo;Politikum" notwendig.

Da immer mehr Menschen auf das Fahrrad umgestiegen seien, sei es nur folgerichtig, diesen das Einkaufen in der Innenstadt zu erleichtern und für Radfahrer die Einbahnstraßenregelung in der Innenstadt aufzuheben. Zudem sollte der durch eine Hainbuchenhecke derzeit größtenteils zugewachsene Weg vom Starenweg zum Parkplatz Freibad ausgebaut werden. Dieser eröffne gleichzeitig für die Jugendlichen eine sichere Möglichkeit &bdquo;ohne Elterntaxi" zum Schulzentrum, Sporthalle, Tennisheim, Freibad und künftigem Kunstrasenplatz zu kommen.

&bdquo;Wir brauchen mehr Fahrradständer" Das nächste erklärte Ziel hängt direkt mit Fahrradfahren in der Bösingfelder City zusammen. &bdquo;Wir brauchen Fahrradständer", meint Thomas. Vor dem Rathaus und im nächsten Schritt auch beim Busbahnhof der Verkehrsbetriebe Extertal in der Bahnhofstraße seien zunächst die wichtigsten Standorte. &bdquo;Wenn ich mit dem Rad zur Ratssitzung fahre, dann muss ich es mangels anderer Möglichkeiten am Pfosten vom Behindertenparkplatz sichern und dabei halb in das Blumenbeet treten – das tut mir dann auch weh", erklärt der Gartenbaumeister.

Für die Ständer hat er auch eine Design-Idee in petto. &bdquo;Es soll etwas Extertal-typisches sein. Ich habe beobachtet, dass viele Extertaler mit dem KFZ-Kennzeichen LIP-EX fahren. Aus diesen Buchstaben könnte man einen Bügel oder Ständer formen lassen", so Thomas. Wünschenswert wäre etwa ein Design-Wettbewerb mit Preisgeld für Fachhochschulen zur Ideenfindung und die Produktion vor Ort.

Carsten Thomas persönlich Carsten Thomas, gebürtig in Bielefeld-Sennestadt, zog zunächst nach Extertal-Bösingfeld und lebt nun in Asmissen. Zur Politik kam er bereits im Alter von 15 Jahren. &bdquo;Damals rüttelte die Tschernobyl-Katastrophe die Menschen wach", erinnert er sich. Bereits einige Jahre habe er die Extertaler Ratssitzung als Zuschauer besucht und musste stets nach dem öffentlichen Teil gehen – &bdquo;dann, wenn es interessant wird. Daher wollte ich auf die andere Seite vom Tisch", so Thomas. Wenn er da nicht sitzt oder in seinem eigenen Gartenbaubetrieb arbeitet, kocht Carsten Thomas gern oder genießt Tanzsport mit seiner Lebensgefährtin.

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