Silixer setzt das nächtliche Extertal und Umgebung filmisch in Szene

Extertal-Silixen . &bdquo;Extertal bei Nacht" – was die Extertaler Einwohner derzeit aufgrund der Corona-Ausgangssperre nicht live erleben können, &bdquo;das möchte ich ihnen mit meinem Video zumindest virtuell ermöglichen". Das erklärt der Hobbyfotograf und Filmemacher Maik Schönebäumer aus Silixen. Mit Gummistiefeln und lichtstarkem Tele-Objektiv ausgerüstet macht sich der 50-Jährige nachts auf Foto-Safari durch Extertal – und holt sich dabei so manches Mal nasse Füße.

Seine Foto-Ausbeute aus fünf Jahren hat Maik Schönebäumer unter dem Namen Silixen-Media im März in einem Video auf der Internetplattform Youtube zur Verfügung gestellt. Neben zahlreichen Landschaftsaufnahmen und Tierportraits hält er auch die dörflichen Veranstaltungen in Silixen fotografisch fest. Als passionierter Mountainbike-Fan kennt Schönebäumer in seiner Extertaler Heimat &bdquo;jede Baumwurzel", wie er scherzhaft sagt. Gerne in der Natur unterwegs, hat der als Baustoffkaufmann in Kalletal tätige Familienvater im Laufe der Jahre einen Blick für das optimale Foto entwickelt.

Begonnen hat seine Foto-Leidenschaft schon recht früh. &bdquo;Als ich dreizehn war, schenkte mein Vater mir eine DDR-Kamera – eine Praktica", erinnert sich der Silixer. Experimentierfreudig, wie er war, kam Schönebäumer mit der guten alten Praktica recht schnell an die Grenzen des fotografisch Machbaren. Heute ist er mit einer Systemkamera, einem erst vor rund zehn Jahren entwickelten neuen Kameratyp, mit &bdquo;sechs bis sieben Objektiven" unterwegs – alles sicher verpackt und immer &bdquo;am Mann". Denn schließlich könnte das passende Licht, das durch einen lichten Buchenwald fällt, oder der unwiederbringliche Moment, wenn ein Reh im lila-blühenden Feld seinen Kopf hebt, jederzeit kommen.

Unterwegs mit Gummistiefeln und Stativ

Diesen spontanen Foto-Gelegenheiten stehen die geplanten, mit viel Vorbereitung und Zeitaufwand erstellten Aufnahmen gegenüber, die es brauchte, um den Film &bdquo;Extertal bei Nacht" zu erstellen. 160 Fotos hat Schönebäumer in diesem 40-minütigen Streifen verarbeitet und mit musikalischer Untermalung zu einem Film zusammengestellt. Den Arbeitsaufwand pro Foto schätzt er auf sechzig bis neunzig Minuten. Die Erstellung der Fotos war ein Abenteuer für sich. &bdquo;Mit Gummistiefeln und Stativ ausgerüstet, bin ich um 22.30 Uhr aufgebrochen und war zumeist bis 2 Uhr früh unterwegs", erinnert sich Schönebäumer. Die Aufnahmen sind zu einer Zeit entstanden, als diese nächtlichen Ausflüge noch erlaubt waren.

Einer dieser Ausflüge führte den Hobbyfotografen nach Nalhof in die Exter-Auen. Für das farbstarke Foto, das wirkt, als sei es in einer Märchen-Landschaft entstanden, hat der Fotograf rund dreißig Aufnahmen gemacht, jeweils mit einer Belichtungszeit bis zu einer Minute. &bdquo;Ohne Stativ geht da nichts", sagt Schönebäumer. Er erinnert sich an seinen nächtlichen Kampf um den richtigen Blickwinkel. &bdquo;Einen Tucken rüber, ein bisschen nach oben" – irgendwann passte es dann, und die Kombination aus Vollmond, schwarzen Ästen und dem weichen Fließen des Baches war nach allen Regeln fotografischer Bildgestaltung im Kasten.

Schönebäumer, der sich selbst als Autodidakt bezeichnet und niemals einen Foto-Kurs besucht hat oder Teil einer Foto-Community war, hat unzählige Fotos in seinem Archiv – vom Silixer Dorffest aus dem Jahr 1996 über Dachs, Waschbär und Reh bis hin zu szenischen Aufnahmen der Burg Sternberg bei Vollmond. &bdquo;Sieben Mal hatte ich schon das Glück, dass meine Bilder vom Fernsehen als Hintergrundfotos für Nachrichtensendungen ausgewählt wurden." Grund zur Freude für den Silixer, der seiner Heimat treu geblieben ist. Mit seiner Frau und den beiden Kindern lebt er immer noch gern im Extertaler Grenzort.

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