Unterwegs bei Trollen und Kobolden

Extertal-Bösingfeld. Abseits der bekannten Wege interessante Dinge entdecken: Das geht mit einem Geheimtipp aus dem Füllhorn der vielen Wanderwege in Lippe. Darunter sind viele relativ unbekannte Perlen. Eine ist der &bdquo;Schnattergang“ im Extertal.

Mehr als 50.000 Kilometer gepflegte Wanderwege stehen Wanderern in NRW zur Auswahl und jedes Jahr gibt es Angebote, die hinzukommen. Abseits von bekannten Touren wie Eifelsteig und Rheinsteig lassen sich auch im Kreis Lippe spannende Geheimtipps finden. Wer seinen Wagen in Extertal-Bösingfeld in der Nähe des Waldweges parkt, kann gleich um die Ecke einsteigen und ob des Rundweg-Charakters an der gleichen Stelle auch wieder die letzten Meter machen.

Vorab die offizielle Wegbeschreibung: Der Weg ist rund fünf Kilometer lang und mit bunten, kunstvoll gestalteten Wegweisern gut markiert. Kinder treffen auf den &bdquo;Wachdrachen Theobald“ und andere seltsame Wesen. Zudem ist auf dem Weg eine Schatzsuche integriert worden. Die wird übrigens - wenn das Lösungswort an Extertal Marketing übermittelt wurde - mit einem Button honoriert.

Nur wenig Weg ist asphaltiert Julia Stein, Geschäftsführerin bei Extertal Marketing: &bdquo;Durchschnittlich gehen jede Woche zwischen fünf und zehn Arbeitsblätter mit der Lösung bei uns ein. In den meisten Fällen noch auf Papier, eher selten per E-Mail." Unabhängig von den Trollen und Wurzelgnomen, die rund um Bösingfeld verteilt wurden, können Erwachsene auch bei Haltestellen wie dem &bdquo;Geistergrab der Weißen Frau“ ihren Kindern inhaltlich auf die Sprünge helfen.

Die Strecke führt über Forstwege, Waldpfade und Feldwege, nur ein kleines Teilstück ist asphaltiert. Hans Böhm, der mit Julia Stein diesen Wanderweg als Team betreut und erdacht hat, erwähnt zudem ein besonders reizvolles Plätzchen - nämlich die &bdquo;Drei-Geschwister-Liege“. Böhm: &bdquo;Hier stehen eine große Liege, zudem zwei Stühle und ein Tisch sowie ein Holzkasten mit einem Gästebuch.“

Ehrenamtliche übernehmen Pflege Böhm sagt über den &bdquo;Schnattergang“: &bdquo;Neben dem Patensteig ist der Weg bei uns der bekannteste Wanderweg. Hier finden die Wanderer immer mal wieder Bänke, die teilweise auch von Extertalern wie Alexander Stein selbst gebaut und gespendet wurden.“ Die Wurzelgnome und Trolle, also Baumstümpfe, die mit Farbe und Klarlack winterfest bemalt wurden, säumen den Weg.

Was bei vielen Wanderwegen etwas Geduld erfordert, nämlich zugewucherte Passagen, wo sich der Wanderer ein Taschenmesser oder eine Schere wünscht, sind auf dem &bdquo;Schnattergang“ nicht zu beklagen. Sowohl die Wege als auch die Schilder und Tafeln werden vorbildlich freigeschnitten. Böhm: &bdquo;Das muss die Gemeindeverwaltung nicht übernehmen, dafür haben wir Vereine und Teams innerhalb Extertal Marketing, die das machen.“

Was ebenfalls gut angenommen wird, sind die Gästebücher. Beim benachbarten Patensteig, so Böhm, liegen mittlerweile 23 Stück im Archiv. Die kleinen Bücher werden gern genutzt, um Lob auszusprechen oder ein paar Sprüche zu hinterlassen. Mal zu den Trollen, mal zu den vielen Brombeeren oder dem Wandern allgemein.

Festplatz wird weniger gebucht Wer unterwegs einen Abstecher zur Hohen Asch einlegen will, kann dies übrigens via Aufstieg tun. Ein Panoramaerlebnis der besonderen Art bietet der Aussichtsturm, der mit 371 Metern zweithöchsten Erhebung der Region. Die Aussichtsplattform in rund zwölf Meter Höhe gewährt bei guten Sichtverhältnissen weite Blicke bis hin zur Porta Westfalica mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal, zum Kamm des Teutoburger Waldes und ins nordlippische Bergland ohnehin.

Die Geschichte des Turms begann Mitte der 1950er Jahre, als auf Betreiben des Bösingfelder Heimatvereins eine Holzkonstruktion errichtet wurde. Der heutige Stahlbetonturm stammt aus dem Jahr 1980. Zwölf farbige Piktogramme an der Fassade des Aussichtsturms repräsentieren die Ortsteile der Gemeinde Extertal. Hans Böhm: &bdquo;Der Festplatz nebenan wird gern von Zeltfans gebucht, ein großer Parkplatz steht zur Verfügung; die Menge an Vereinsfesten hat allerdings aufgrund der oft nicht kalkulierbaren Wetterbedingungen und dem erheblichen Aufwand, alles zur Hohen Asch hochzufahren, abgenommen.“ Das Haus neben dem Turm - früher ein Café - sei längst in Privatbesitz und habe in den vergangenen Jahren auch mal den Besitzer gewechselt.

Wie der Weg zum Namen kam Der Schnattergang in Bösingfeld führt vorwiegend über Waldwege durch Buchen- und Fichtenhochwald. Nur ein kurzes Stück ist asphaltiert. Ein reizvolles und aussichtsreiches Teilstück ist der Verbindungsweg vom Feuerlöschteich zur Zollstraße. Zu seinem Namen kam der Themenweg bei einer Testbegehung, bei der die Damen beim &bdquo;Schnattern“ fast eine Abzweigung verpassten. Weitere Infos unter www.marketing-extertal.de.

Unterwegs bei Trollen und Kobolden

Von neuer „Försterbank“ Blick auf Bösingfeld genießen

Polen: Neuer Aussichtsturm bietet Bergpanorama

Diesen Kandidaten stellt „Zukunft Extertal“ für die Wahl um das Bürgermeisteramt auf

Löschzüge Almena und Laßbruch können ihr neues Gerätehaus beziehen

1500 Euro für den Extertaler Försterpfad - und für sein Team

Meierberg: Hoch im Weserbergland hält man zusammen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €