Extertal-Bösingfeld. Der Bürgerwald Extertal in der Nähe des Schnattergangs ist noch jung: 2021 ist er mit Spendengeldern angelegt worden. Laut Pressemitteilung des Landesverbandes Lippe hatten Extertaler Bürgerinnen und Bürger mehr als 8000 Euro zusammengetragen. Nun hat das Areal Nachwuchs bekommen.
Mitglieder des Schützenvereins Bösingfeld pflanzten etwa 700 Bäume und erweiterten den Bürgerwald damit um 1,3 Hektar. „Wir hatten noch 3800 Euro übrig und haben diese nun zur Aufforstung eines Hangs östlich des Bürgerwaldes verwendet“, erläutert Thomas Fritzemeier, Leiter des Forstreviers Bösingfeld. Auch dort waren Fichten aufgrund von Dürre und Borkenkäferbefall abgestorben.
Das regnerische Wetter war ideal
De Hang grenzt an das Areal des Bösingfelder Schützenheims, und die Mitglieder seien sofort bereit gewesen, bei der Pflanzung zu helfen. „Zusätzlich haben wir uns über eine Spende der Firma Karl Fahrenkamp & Sohn gefreut“, betont Fritzemeier. Insgesamt 700 Bäume brachten die Schützen in den Boden. „Das regnerische Wetter war ideal, so haben die Setzlinge sofort genügend Feuchtigkeit bekommen“, erklärt der Fachmann.
Gepflanzt wurden 400 Thujas, 100 Gebirgsmammutbäume, 100 Elsbeeren, 50 Wildäpfel und 50 Wildbirnen. „Thuja und Mammutbaum stammen aus Nordamerika, kommen mit langen Trockenperioden gut zurecht und können sehr viel Holz liefern. Ein einzelner Gebirgsmammutbaum kann es beispielsweise auf mehr als 1000 Festmeter bringen, das sind für mitteleuropäische Förster traumhafte Ergebnisse.“
Ein klimastabiler Mischwald entsteht
Ergänzt wurden die beiden Nadelbaumarten durch drei Laubhölzer: "Die inzwischen sehr selten gewordene Wildbirne, der Wildapfel und die Elsbeere sollen den Hang zum Vereinsheim hin sichern. Obendrein werden sie Bienen und anderen Insekten sowie Vögeln Nahrung und Lebensraum bieten", heißt es vom Landesverband. „Die Naturverjüngung auf dem Areal, zum Beispiel Fichten, Lärchen und Birken, ergänzen die Pflanzung. So wird dort ein artenreicher, klimastabiler Mischwald heranwachsen“, zeigt sich Fritzemeier sicher.
Er dankte den Mitgliedern des Schützenvereins Bösingfeld mit ihrem Vorsitzenden Lutz Brakemeier für die Unterstützung: „Sie haben die Setzlinge nicht nur unter schwierigen Bedingungen, in Hanglage und bei stürmisch-nassem Wetter, gepflanzt. Sie haben auch jeden jungen Laubholzbaum mit einer Manschette – einer sogenannten Wuchshülle – versehen, um sie vor Verbiss durch Wildtiere zu schützen. Das war ein ordentliches Stück Arbeit."